2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Wie ein Abschiedsgruß wirkt diese resignierte Geste von Pfullendorfs Andreas Frick nach einem von fünf mannheimer Treffern. Der Abstiegs des Sportclubs aus der Regionalliga ist nicht mehr zu verhindern. (Foto: Eibner)
Wie ein Abschiedsgruß wirkt diese resignierte Geste von Pfullendorfs Andreas Frick nach einem von fünf mannheimer Treffern. Der Abstiegs des Sportclubs aus der Regionalliga ist nicht mehr zu verhindern. (Foto: Eibner)
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Waldhof Mannheim hat leichtes Spiel

Fußball-Regionalliga Südwest: SV Waldhof Mannheim - SC Pfullendorf 5:1 (1:0)

MANNHEIM / sz - Auch das noch, SC Pfullendorf! Bei der "Abschiedstour" aus der Regionalliga Südwest wurde pünktlich zum Osterfest die nächste unrühmliche Bestmarke aufgestellt. Mit dem 1:5 (0:1) beim SV Waldhof Mannheim erweiterten die Rot-Weißen eine von Misserfolgen geprägten Saison um ein weiteres schmerzhaftes Kapitel und "übertrafen" nun sogar die Anzahl von Niederlagen (20) aus der Saison 2004/2005. "Wir gehen durch die Hölle", hatte SCP-Trainer Stephan Baierl bereits vor einigen Wochen zugegeben. Fünf Tage nach dem blamablen Pokal-Aus (1:3 beim Verbandsligisten FC Bötzingen) war von Wiedergutmachung oder gar einem Aufbäumen nur wenig zu sehen.

"Wir waren auf mehreren Positionen komplett überforder"?, lautete die ehrliche Kernaussage des SCP-Trainers nach dem Mannheim-Spiel. Dem 37-Jährigen war deutlich anzumerken, dass er die wohl schwerste Phase seiner noch jungen Trainerkarriere durchmacht. Personelle Konsequenzen sind auf Grund des dünnen Kaders schwerlich möglich. So stellt sich Baierl konsequent vor sein junges Team: "Einige Jungs geben ihr Bestes, spielen aber über ihrem Limit. So etwas wird dann Woche für Woche aufs Neue bestraft. Diese Spieler tun mir einfach leid."

Zumindest in den ersten 45 Minuten in Mannheim zog sich die im Vergleich zum Pokalauftritt nur auf einer Position (Thomas Arnold für Mirson Volina) veränderte Baierl-Elf - für Pfullendorfer Verhältnisse in dieser Saison - noch halbwegs ordentlich aus der Affäre. Der nach einer Standardsituation aufgerückte Abwehrspieler Nassim Banouas (11.) knackte mit einem Kopfball zwar früh das Abwehrbollwerk der Rot-Weißen. Abgesehen von einem Lattentreffer durch Marc Gallego machten die Gastgeber danach aber nur noch wenig aus ihrem hohen Ballbesitzanteil.

Zum Leidwesen der handgezählten fünf SCP-Anhänger bemühte sich Mannheim im zweiten Durchgang, aus dem zähen doch noch ein attraktives Spiel zu machen. Mit Erfolg! Kurz nach Wiederanpfiff schloss Vllazim Dautaj eine mustergültige Flanke von Nico Müller volley zum 2:0 (51.) ab. Wenige Minuten später verteilte die Pfullendorfer Abwehr in Person von Felix Steinhauser sogar noch ein Ostergeschenk. Vor dem eigenen Strafraum geriet der 19-jährige ins Stolpern, der heranstürmende Marcel Sökler übernahm den Ball und traf zum 3:0 (58.)!

"In solchen Momenten lässt dann auch die Motivation und der Glaube nach", betonte Stephan Baierl. Das vierte und fünfte SVW-Tor durch erneut Sökler (61.) und den eingewechselten Sebahattin Öztürk (74.) verwunderte nicht. Der einzige SCP-Treffer von Philippe Erne (70.) zum zwischenzeitlichen 1:4 war lediglich Ergebniskosmetik.

Zu einem ebenso schweren Unterfangen wie das Ziel, sich mit Anstand aus der Regionalliga Südwest zu verabschieden, entwickeln sich die die Personalplanungen. Nahezu alle Verträge laufen aus, der Kontrakt des Trainers ist jedoch für die Oberliga gültig. Mögliche Einnahmen aus einem DFB-Pokalspiel waren laut Geschäftsführer Christian Sakru (in Mannheim nicht vor Ort) nicht das Budget für die kommende Saison eingeplant.

2Ich stehe mit Spielern in Kontakt, habe auch dem Vorstand meine Vorstellungen mitgeteilt. Doch es fehlt auch an klaren Signalen", sagt Baierl, der den harten Gang in die Oberliga mit sieben bis acht Spielern aus dem aktuellen Kader angehen würde. Zu in Mannheim kursierenden Gerüchten, der Verein strebe sogar einen Rückzug bis in die Verbandsliga an, gab der Trainer keine Stellungnahme ab.

Von Dominik Sander (mspw)

Aufrufe: 021.4.2014, 19:05 Uhr
Schwäbische Zeitung / Dominik Sander (mspw)Autor