2024-04-15T13:50:30.002Z

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Walbeck entscheidet Elfmeterkrimi für sich

SV Sevelen steht "völlig verdient" in der Runde der letzten Vier

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Viertelfinale: Im Elfmeterschießen triumphiert der SV Walbeck über den TSV Wachtendonk/Wankum und zieht ins Halbfinale ein. Walbecks Keeper Manuel Prangs avanciert mit zwei gehaltenen Schüssen zum Elfmeter-Killer.

Martin Kropp läuft zum Elfmeterpunkt, legt sich den Ball zurecht und geht einige Schritte zurück. Ein kurzer Anlauf und der 23-Jährige verwandelt den entscheidenden Elfmeter zum Einzug ins Halbfinale des Voba-Cups.

Im Viertelfinale zwischen den Bezirksligisten SV Walbeck und TSV Wa./Wa. musste nach der regulären Spielzeit (1:1) letztlich das Penalty-Schießen über Sieg und Niederlage entscheiden. Das glücklichere Ende hatten die Walbecker Hausherren. Dementsprechend groß war die Freude im Team von Coach Jan Schröers.

Viele Spieler lagen sich in den Armen und bedanken sich vor allem bei einem Mann: Manuel Prangs. Denn der 20-jährige Keeper hatte mit zwei souverän gehaltenen Elfmetern maßgeblichen Anteil am Walbecker Erfolg. Die Schüsse der beiden Wachtendonker Tim Harmes und Robin Baumgart hatte er gekonnt und unter dem Jubel der eigenen Fans abgewehrt. Wenige Midanach gab Prangs zu: "Ein spezielles Elfmetertraining haben wir vorher gar nicht gemacht. Es ist ein richtig schönes Gänsehautgefühl, obwohl Elfmeterschießen immer eine Glückssache ist."

Damit hat er sicherlich Recht, aber letztlich ist der Sieg für die Walbecker Elf auch verdient, obwohl der TSV in der ersten Hälfte etwas sicherer stand. "Damit hatten wir anfangs Probleme. Nach vorne haben wir nicht richtig ins Spiel gefunden", sagte Walbecks Coach. Nach zehn Minuten hatte TSV-Stürmer Michael Funken die erste gefährliche Chance, indem er es mit einem Seitfallzieher versuchte. Walbeck hatte einige Aktionen aus der Distanz. "Wir haben das Spiel im ersten Durchgang kontrolliert", erklärte TSV-Coach Wilfried Steeger.

In der 40. Minute gingen die Gäste schließlich in Führung. Nachdem ein Eckball in den Walbecker Strafraum gesaust war, hielt Philipp Krauß unbedrängt seinen Kopf in die Flugbahn und lenkte den Ball mit Schmackes zum 1:0 in die Maschen. "Die Führung für Wachtendonk war zu diesem Zeitpunkt nicht ganz unverdient", gab Schröers zu.

Dennoch machte Walbeck schon vor dem Seitenwechsel deutlich, dass man sich als ebenbürtiger Gegner nicht verstecken musste. Kurz vor der Pause hatte Rückkehrer Stephan Gorthmanns den Ausgleich auf dem Fuß, verzog jedoch und der TSV durfte mit einer knappen Führung in die Kabine gehen.

"Wir hatten in der ersten Hälfte Probleme mit der Wachtendonker Spielweise, haben das dann aber angesprochen, etwas umgestellt und uns angepasst", sagte Walbecks Trainer. Nach den ersten ausgeglichenen Minuten in Hälfte zwei ging das Konzept dann auch auf. Wachtendonk eröffnete den Hausherren große Räume, die diese dann für ein kontrolliertes Aufbauspiel nutzten. Zudem standen einige Wachtendonker zu weit weg von ihren Gegenspielern. Genau das bemängelte auch Steeger, der nach dem Spiel noch nach den Gründen suchte. "Keine Ahnung, was da los war. Wir haben Walbeck ins Spiel kommen lassen", sagte er. Walbeck sicherte sich somit automatisch mehr Ballanteil und spielte schneller nach vorn. In der 65. Minute hätte Daniel van Bonn die Heimelf mit 2:1 in Führung bringen können, nachdem ein Abpraller genau vor seinen Füßen gelandet war. Da der Routinier aber nicht damit gerechnet hatte, schaltete er einen Ticken zu spät und TSV-Ersatzkeeper Keeper Reimund-Hugo Röös sicherte den Ball.

Große Aufregung dann einige Minuten später: Robin Baumgart klärte einen Ball im eigenen Strafraum mit einem Fallrückzieher. Dabei sprang dem Wachtendonker die Kugel an die Hand. Die große Frage: Absicht oder nicht? Schiri Ralf Vogels, der insgesamt ordentlich pfiff, hatte jedenfalls kein absichtliches Handspiel gesehen und gab keinen Strafstoß.

Der verdiente Walbecker Ausgleich fiel dann aber doch noch. Daniel van Bonn nutzte eine Hereingabe von Felix Lamers und schob zum 1:1 ein. TSV-Trainer Steeger gab später zu: "Walbeck war in der zweiten Hälfte näher am 2:1 als wir." Dieses wäre in der letzten Minute auch beinahe gefallen, doch Hubertus Arians scheiterte an René op de Hipt, der gerade noch so in den Torschuss hineinrutschen konnte und das Siegtor für Walbeck verhinderte. Letztlich brachte das Elfmeterschießen die Entscheidung. Wachtendonk ist somit raus, Walbeck spielt am kommenden Mittwoch gegen den SV Sevelen um den Finaleinzug.

DJK Twisteden - SV Sevelen 0:2 (0:0). Trotz der Vorrunden-Siege gegen Viktoria Winnekendonk, Germania Wemb und SV Veert war Sevelens Trainer Achim Apitzsch von den bisherigen Darbietungen seiner Mannschaft noch nicht besonders angetan.

Im Viertelfinale gegen den A-Ligisten DJK Twisteden präsentierte sich der Bezirksligist gestern jedoch stark verbessert und gewann souverän mit 2:0, so dass auch Apitzsch am Ende zufrieden war. "Wir sind völlig verdient ins Halbfinale eingezogen", lobte Sevelens Trainer. Auch DJK-Trainer Andreas Holla erkannte nach Spielschluss die Überlegenheit der Gäste an: "Sevelen war heute einfach stärker als wir, hatte mehr Chancen und insgesamt mehr vom Spiel. Die Niederlage geht deshalb völlig in Ordnung."

In den ersten 45 Minuten war die Partie zwar noch relativ ausgeglichen. Doch im Gegensatz zur Vorrunde, in der Twisteden 13 Treffer erzielte, kam das Holla-Team gegen Sevelen in der Offensive nur selten zum Zug. "Wir hätten hingegen eigentlich schon im ersten Durchgang in Führung gehen müssen", meinte Apitzsch. So vergaben Philipp Langer und Tobias Winkler klare Chancen. Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Sevelen in Simon Bledzki und Markus Höttges zwei frische Spieler und ergriff die Initiative. Und die Gäste agierten jetzt auch vor dem gegnerischen Tor kaltschnäuziger. Innerhalb von vier Minuten sorgte der SV Sevelen für klare Verhältnisse.

Erst netzte Simon van der Sande nach einem schönen Pass in die Schnittstelle per Lupfer in der 53. Minute zur 1:0-Führung ein, wenig später wurde Philipp Langer nach einem Solo von DJK-Spieler Andre Elbers kurz vor dem Strafraum unsanft per Notbremse gestoppt. Die Folge: Rot für Elbers und Freistoß für die Gäste. Langer trat an und erhöhte mit Unterstützung von Twistedens Schlussmann Dennis Hussmann auf 2:0 (57.).

Der Bezirksligist ließ fortan den Ball gut laufen und hatte durch Philipp Langer, Tobias Winkler und Andreas Terhoeven noch einige gute Chancen, um das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Am Ende blieb es beim 2:0. Im Halbfinale trifft der SV Sevelen nun am Mittwochabend auf den Bezirksliga-Aufsteiger SV Walbeck.

Aufrufe: 027.7.2015, 08:32 Uhr
RP / Christian CadelAutor