2024-04-30T13:48:59.170Z

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Die spielbestimmende Mannschaft war am Donnerstagabend überraschenderweise die SpVgg Ansbach. Der Fürther Torhüter Tom Mickel musste drei Mal hinter sich greifen. F: ZinkF: Zink
Die spielbestimmende Mannschaft war am Donnerstagabend überraschenderweise die SpVgg Ansbach. Der Fürther Torhüter Tom Mickel musste drei Mal hinter sich greifen. F: ZinkF: Zink

Wahnsinn: Ansbach blamiert Greuther Fürth

Skurka-Truppe siegt gegen Zweitligisten mit 3:1 +++ Selbstvertrauen für die kommende Partie gegen Memmelsdorf getankt

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Die Spielvereinigung Greuther Fürth hat sich beim Testpiel gegen die SpVgg Ansbach kräftig blamiert: 1:3 verlor das Kleeblatt gegen eine Heimmannschaft, die viel Wille und Einsatzbereitschaft die Partie dominierte.
Die Sonne strahlte am blauen Himmel und die Fans strömten nach und nach in den PIGROL-Sportpark, wo die SpVgg Ansbach zu Hause ist. Dort, wo der Bayernliga-Aufsteiger seine Heimspiele austrägt, startete um 17.30 Uhr das Testspiel zwischen dem Gast aus Fürth und den Hausherren, die diese Begegnung unter die Kategorie Topspiel des Jahres einordneten.

Nicht mit von der Partie waren die Fürther Nationalspieler Robert Zulj, Kacper Przybylko, Thomas Pledl und Zsolt Korcsmar. Letzterer war jüngst von den Kleeblatt-Fans zum Spieler des Monats August gewählt worden. Eine Pause erhielten zudem unter anderem Stammtorhüter Wolfgang Hesl, Stephan Fürstner, Goran Sukalo und der ohnehin angeschlagene Publikumsliebling Stephan Schröck. So sollten Spieler wie Orkan Cinar und Marco Rojas zu längeren Einsatzzeiten kommen.

Eine interessante Personalie tat sich im Sturm auf: Der Bosnier Asim Zec stand als Gastspieler in der Startelf des Zweitligisten. Trotz Transferschluss könnte die Spielvereinigung Greuther Fürth demnach noch vor einer Verpflichtung zur Verstärkung der Offensive stehen.

Trotz der etwas dezimierten Fürther Mannschaft, waren zahlreiche Zuschauer zum Test in der Länderspielpause gekommen. Dafür mangelte es jedoch an Einlaufkindern. Florian Trinks, Kleeblatt-Kunstschütze vom Montag gegen St. Pauli, ging leer aus und musste ohne einen kleinen Fan an der Hand auflaufen.

Chance vertan und bestraft

Die Ansbacher waren von Beginn an bemüht, dem Zweitligisten alles was sie hatten entgegenzusetzen und die Profis vom eigenen Tor fern zu halten. Dies gelang ihnen bis zur zwöflten Minute, dann wurde es gefährlich vor dem Kasten von Heim-Keeper Daniel Himmrich: Marco Stiepermann setzte Cinar mit einem guten Pass in die Schnittstelle gekonnt in Szene, dieser konnte den Ball allerdings nicht im Gehäuse unterbringen und schoss lediglich den Torhüter an. So blieb die Partie bis zu diesem Zeitpunkt torlos.

Doch das sollte sich schnell ändern: Eine alte Fußballweisheit besagt: „Wer seine Chancen nicht nutzt, wird dafür bestraft.“ So auch im Fall der SpVgg Greuther Fürth. Nur wenige Minuten nach Cinars vergebener Möglichkeit wurde Sven Hendel zum gefeierten Ansbacher Helden. Nach einem Eckball für die Gastgeber kam er an den Ball und drückte ihn zum 1:0 über die Linie (16.). Torhüter Mickel und seine Hintermannschaft waren geschlagen. Das Kleeblatt musste nun einem unerwarteten Rückstand hinterherlaufen. Auf Seiten der mittelfränkischen Hauptstädter war die Freude dagegen groß.

Fürther Ideenlosigkeit

Mit der Führung im Rücken setzte die Elf von Trainer Fredi Skurka immer wieder Nadelstiche nach vorne. Die Kramer-Schützlinge hingegen hatten ihre Mühe ins Spiel zu kommen. Weder gelang das Fürther Kombinationsspiel noch waren lange, hohe Bälle nach vorne von Erfolg gekrönt. Stattdessen machten die körperlich starken Ansbacher weiterhin in der Offensive Dampf, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und machten der größtenteils aus Ersatzspielern bestehenden Kleeblatt-Truppe das Leben schwer. Gerade auch im Luftkampf waren die Gastgeber haushoch überlegen. Kurz vor dem Pausenpfiff wäre fast das 2:0 gefallen, als Mickel einen Flachschuss nicht festhalten konnte und der Bayernligist den Nachschuss nur knapp verpasste. Mit der verdienten Ansbacher Führung, mit der der Zweitligist in der Höhe noch gut bedient war, ging es in die Halbzeit. Der Spielvereinigung Greuther Fürth fehlten bis dato die spielerischen Mittel, um sich dem Ausgleichstreffer auch nur anzunähern.

Im zweiten Durchgang wurde es zunächst nicht besser für die Gäste: Knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff trug sich der eingewechselte Pakorn Silaklang in die Torschützenliste ein. Er erhöhte nach einem Konter über die rechte Seite auf 2:0 für sein Team. Doch der Anschlusstreffer ließ nur fünf Minuten auf sich warten: Gaststürmer Zec gab ein Fürther Lebenszeichen ab und verkürzte nach Vorarbeit von Rojas und Cinar auf 1:2. In dieser Situation blitzte zumindest kurz die technische Überlegenheit der Spielvereinigung durch, doch ansonsten ließen die Weiß-Grünen die spielerische Klasse vermissen.

Ideenlos scheiterte man ein ums andere Mal am eigenen Zusammenspiel. Marco Caligiuris Eigentor zum 1:3-Endergebnis in der 83. Minute machte die Blamage perfekt. Gegen eine Gastgebermannschaft, die als Team auftrat und trotz schwindender Kräfte in der zweiten Halbzeit das Zepter in der Hand behielt, verlor der vermeintliche Favorit aus Fürth verdient. Eine unterirdische Vorstellung des Zweitligisten macht dem Bayernligisten aus Ansbach Mut und gibt Selbstvertrauen: Am Samstag (15 Uhr) müssen die Männer von Fredi Skurka gegen den direkten Konkurrenten SV Memmelsdorf bestehen.

SpVgg Greuther Fürth: Mickel - Lam, Caligiuri, Kartalis (Weber), Guilherme - Kayaroglu, Trinks (Kolbeck), Stiepermann (Geroge) - Zec, Rojas, Cinar

SpVgg Ansbach: Himmrich - Kandler, Soldner, Hasselmeier, Hendel - Suttor, Gassner Herzner, Crisan - Haltmayer, Nagler

Zuschauer: 1000 - Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Tore: 1:0 Hendel (16.), 2:0 Silaklang (55.), 2:1 Zec (60.), 3:1 Caligiuri (83., ET)
Aufrufe: 04.9.2014, 19:52 Uhr
deg / ton (NN)Autor