2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview

"Wäre schade, wenn wir nun nicht aufsteigen würden"

WINTERPAUSEN-INTERVIEW: +++ Osman Demirel seit dieser Runde Spielertrainer beim Wetzlarer A-Ligisten und Aufsteiger SV Volpertshausen +++ 17 Spiele, 23 Buden +++ Klare Ziele vor Augen +++

In der heutigen „Pausenansprache“ kommt ein Spielertrainer zu Wort, der mit seinem neuen Club SV Voplertshausen auf Rang zwei in der A-Klasse Wetzlar überwintert und dort bereits für reichlich Furore sorgen konnte. Immerhin war der SVV als Aufsteiger in die Runde gestartet – nach zuvor fünfjährigem Aufenthalt in der B-Liga.

Osman Demirel lautet der Name unseres Gesprächspartners und im Lahn-Dill-Kreis ist der gebürtige Wetzlarer wahrlich kein Unbekannter. In der vergangenen Saison spielte er noch für den TSV Bicken in der Gruppenliga Gießen/Marburg, ehe er sich in der Winterpause eine schmerzhafte Schambeinentzündung zuzog, die ihn für die gesamte Rückrunde außer Gefecht setzte.

Vor seinem Engagement bei den Bickenern, war der spielende Übungsleiter – der in Volpertshausen seine erste Trainerstation vorfindet – für Rot-Weiss Wetzlar in der Kreisoberliga West aktiv und markierte als Torschützenkönig in der Saison 2014/15 satte 35 Buden. Und momentan bringt es Demirel in der A-Klasse auf immerhin 23 Treffer in 17 Spielen.

Über sein Engagement beim SV Volpertshausen, die weiteren Ziele und Ambitionen und andere Themen haben wir uns mit dem 28-Jährigen, der sich ausdrücklich über das starke Fan-Aufkommen seines Vereins, aber auch die Unterstützung der beiden Sportlichen Leiter beim SVV - Sascha Schmidt und Tom Bordhin - freut, unterhalten.

Herr Demirel, wie viele Tore hatten Sie sich für die laufende Runde vorgenommen, als klar war, dass Sie in Volpertshausen das Amt des Spielertrainers übernehmen würden?

Osman Demirel: Wenn man sich mal meine Geschichte anschaut, dann habe ich ja auch schon Kreisoberliga gespielt und meine 30 Treffer habe ich schon immer mal erreicht. Aber da ich nun Spielertrainer bin, habe ich mir diesbezüglich eigentlich keine Ziele gesetzt, sondern man schaut mehr nach anderen Dingen - und spielt auch häufiger mal rüber.

Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Ausbeute?

Demirel: 23 Tore sind eigentlich okay. Normalerweise, wenn ich kein Spielertrainer wäre, hätte ich aber wohl mehr erzielt.

Letztes Jahr waren Sie noch mit dem TSV Bicken in der Gruppenliga Gießen/Marburg unterwegs. Der TSV stieg auf, Sie aber wechselten in die A-Klasse – wie kam es zu diesem Wechsel?

Demirel: Ich arbeite in einem Zwei-Schicht-Betrieb und konnte nie mehr spielen, weil das nie gepasst hat. Zu Bicken bin ich dann gegangen, weil es etwas weniger wurde, die Anfahrt war dann allerdings etwas heftig. Eigentlich wollte ich dort zwei Jahre spielen, aber weil Bicken dann aufgestiegen ist, dachte ich mir, dass das zu viel Aufwand werden würde. Und dann habe ich geschaut, dass ich wieder in den Wetzlarer Raum gehe.

Von 2007 bis 2008 hatte ich schon mal in Volpertshausen gespielt und dann sind wir eben noch einmal ins Gespräch gekommen. Die haben mich dann gefragt, ob ich Spielertrainer werden möchte und ich meinte daraufhin, dass ich das eigentlich nicht machen will, weil ich darin kaum Erfahrung habe. Sie schlugen dann vor, dass ich auch Co-Spielertrainer machen könnte. Die Trainer waren damals Andreas Kreiling und Markus Hanusch - und so hat das angefangen. Ich habe dann mit der Vorbereitung begonnen, aber dadurch, dass beide Trainer selbstständig sind und plötzlich weniger Zeit hatten, hat sich das Blatt gewendet und dann wurde ich doch nochmal gefragt, ob ich nicht den Spielertrainer machen möchte. Das hat dann auch richtig Spaß gemacht und daher habe ich das auch angenommen - und ich habe ja jetzt auch Erfolg. Der Andreas Kreiling steht aber noch an der Linie und hilft mir meistens noch.

Nach fünf Jahren B-Liga-Zugehörigkeit scheint dem SV Volpertshausen auch der Weg in die Kreisoberliga nicht verwehrt zu sein. Wie erklären Sie sich die bislang starke Runde – und wie lautet derzeit das Saisonziel?

Demirel: Ziel war es Anfang der Saison, da wir neu in der Liga sind, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Ich denke mir nun aber, dass wir aufsteigen werden, denn spielerisch sind wir die beste Mannschaft. Unser Ziel ist es seit diesem Winter – auch vom Vorstand her – aufzusteigen. Wir haben auch schon neue Pläne: Es sind bereits neue Gespräche für nächste Saison am laufen! Vier starke Spieler haben schon zugesagt und ich habe für nächsten Sommer auch schon einen neuen Co-Trainer: Silvio Cistriani. Und Andreas Kreiling wird unser Teammanager. Daher wäre es jetzt schade, wenn wir nun nicht aufsteigen würden. Ich habe jetzt auch für drei Jahre zugesagt.

Was ist Ihnen bei Ihrer ersten Saisonvorbereitung als Übungsleiter wichtig?

Demirel: Der Auftakt war am vergangenen Sonntag und wir haben nun ein volles Programm. Ich habe die Vorbereitung absichtlich kurz gehalten, aber dafür sehr intensiv. In der Vorbereitung ist es mir wichtig, dass wir uns viel Kondition aufbauen, um dann zukünftig ab der 70. oder 80. Minute noch einmal richtig Gas geben können. Und auch dass wir unseren Offensiv-Fußball und unser Pressing noch genauer einstudieren.

Ganz was anderes, weil es die letzten Tage ja in aller Munde war: Haben Sie sich den Super-Bowl angeschaut?

Demirel (lacht): Nein, habe ich leider nicht.

Wir bedanken uns für das Gespräch!

Aufrufe: 08.2.2017, 07:00 Uhr
FuPa MittelhessenAutor