2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
F: Achim Senzel
F: Achim Senzel

Wächtersbach "zu grün", GFC-Youngster im Aufwind

KOL GELNHAUSEN: +++ Erleichterung hier, Ernüchterung da +++ Germania im August-Terminstress +++

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Gelnhausen . Erleichterung hier, Ernüchterung dort - die Gefühlslage nach dem 3:0-Sieg des 1. FC 03 Gelnhausen gegen Aufsteiger FC Germania Wächtersbach in der Fußball-Kreisoberliga hätte unterschiedlicher kaum sein können.

Insbesondere Gruppenliga-Absteiger Gelnhausen stand nach dem ,,kleinen Fehlstart" (nur ein Punkt aus zwei Spielen) gegen den punktlosen Aufsteiger mächtig unter Zugzwang. ,,Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Nach der Pause hat man gesehen, dass wir in einigen Bereichen doch nicht ganz so erfahren sind", so Spielertrainer Ljubio Miloloza, der aufgrund der personellen Probleme erneut als Innenverteidiger ran musste. Neben den verletzten Köchling und Röder mussten auch Kymlicka (krank) und Krebs passen. Nachwuchsmann Krebs saß in Berlin wegen einer Autopanne fest, konnte nicht kommen. Immerhin: Gelnhausen zeigte eine ordentliche Leistung, deutete schon einmal an, dass die schnellen Haris Dudevic (22) und vor allem Jeremy Amako (18), die für die drei Tore verantwortlich zeichneten, ein Faustpfand für die Zukunft sind. Nicht zu vergessen die Nachwuchskräfte Jose De Carvalho (19) und Kapitän Lucas Mussler (19), die für ,,Dampf" aus dem Mittelfeld sorgten. ,,Wir haben sieben Mann, die 18 oder 19 Jahre alt sind. Es macht Riesen-Spaß mit den Jungs", so Miloloza abschließend.

Alles andere als gut war die Stimmung im Wächtersbacher Lager: Drittes Spiel, dritte Niederlage. Der befürchtete Fehlstart - aufgrund der schweren Auftaktgegner - ist perfekt. Nach den Vergleichen mit Höchst und Pfaffenhausen gab es auch in Gelnhausen eine Niederlage - noch sind die Schützlinge von Trainer Martin Magnon nicht so recht angekommen in der Kreisoberliga. Spielerisch sah das bei den Messestädtern zunächst ganz ordentlich aus, allein es fehlte die Durchschlagskraft im Angriff. Chancen gab es zwar durchaus, doch da agierten Ehmer und Arnold, als sie frei vor GFC-Keeper Kühn auftauchten, nicht abgeklärt genug. Und nach dem 0:1 wirkte das Team zusätzlich verunsichert, was sich in einigen Lücken in der Defensive bemerkbar machte. Die Umstellung auf Viererkette ist noch lange nicht abgeschlossen, einige im Umfeld brachten schon die Rückkehr zu einem Libero ins Gespräch. Xhelil Kodralija dirigierte in der vergangenen Saison die Abwehr als ,,letzter Mann", ist derzeit aber verletzt. Auch das ist ein Problem der Germanen: Aktuell fallen zu viele Spieler aus - gerade aus der Defensivabteilung -, einige fahren demnächst auch noch in Urlaub. Und Wächtersbach ist außerdem das Team, das allein im August achtmal (!) antreten muss - Zeit zur ,,Feinjustierung" beziehungsweise zum ,,Einspielen" bleibt somit erst gar nicht. Zudem hapert es an der Cleverness. So handelte sich Samet Günal noch vor der Pause eine unnötige Gelb-Rote Karte ein. Erst wegen eines ,,Gerangels" mit Amako, dann nach einem dummen Foul weit in der gegnerischen Hälfte unmittelbar vor dem Pausenpfiff.

,,Gelnhausen war sehr gut eingestellt, hat uns im Grunde 90 Minuten laufen lassen. Wir sind in einigen Phasen noch zu grün hinter den Ohren. Aber wir müssen sehen, dass wir möglichst schnell punkten, um nicht am Ende des Monats als Tabellenletzter dazustehen", so Germanen-Kapitän Maurice Schneeweis, der noch bester Mann seiner Elf war. Im nächsten Heimspiel soll es besser laufen, dann kommt der SV Neuses. Doch da wird es auch nicht leicht, immerhin sind die Freigerichter Tabellenführer.



Aufrufe: 011.8.2015, 18:08 Uhr
Volker LehrAutor