2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Vergeblich hat Ivan Konjevic versucht, dem TSV Gersthofen den Weg zum Klassenerhalt zu weisen. Drei Spieltage vor Saisonende hat man sich nun im beiderseitigen Einvernehmen getrennt. Mit ihm geht auch Co-Trainer Dario Kucjenic (oben links), für die restlichen Spiele übernehmen Stefan Brunner (Mitte) und Mark Huckle (rechts).	F.: Marcus Merk, Archiv
Vergeblich hat Ivan Konjevic versucht, dem TSV Gersthofen den Weg zum Klassenerhalt zu weisen. Drei Spieltage vor Saisonende hat man sich nun im beiderseitigen Einvernehmen getrennt. Mit ihm geht auch Co-Trainer Dario Kucjenic (oben links), für die restlichen Spiele übernehmen Stefan Brunner (Mitte) und Mark Huckle (rechts). F.: Marcus Merk, Archiv

Vorzeitiges Ende einer Ära

Drei Spieltage vor Saisonende trennen sich der TSV Gersthofen und Trainer Ivan Konjevic im beiderseitigen Einvernehmen

Drei Spieltag vor dem Saisonende ist für Ivan Konjevic der Kampf gegen Windmühlenflügel beendet. Am Dienstagabend haben Landesligist TSV Gersthofen und sein Trainer die Trennung vollzogen. „Im beiderseitigen Einvernehmen“, lautete die Erklärung von Klaus Assum. Mehr wollte der Abteilungsleiter der Lechstädter dazu nicht sagen. Die Zusammenarbeit wäre am Saisonende sowie beendet worden.

Anscheinend wurde auch beiderseitiges Stillschweigen vereinbart, denn auch Ivan Konjevic gab sich im Gespräch mit unserer Zeitung sehr wortkarg: „Ich will nicht nachkarten“, sagt er. „Wir haben von Anfang an gewusst, dass es eine schwierige Saison wird“, sagt Konjevic. „Mein Co-Trainer Dario Kucjenic und ich haben alles versucht, alles gegeben. Wir sind sogar sehr gut gestartet. Am Ende hat es leider nicht geklappt. Dann ist halt der Trainer schuld“, klingt Konjevic resigniert. Er habe habe jedenfalls immer betont, dass man die Klasse halten wolle.

Der TSV Gersthofen war für Ivan Konjevic immer eine Herzensangelegenheit. Der Ex-Profi (u.a. Rot-Weiß Essen, FC Augsburg), der viel Wert auf Disziplin und Trainingsintensität legt, war eine Gersthofer Instutition. Bereits von 2005 bis 2007 war er als Spielertrainer bei den Schwarz-Gelben tätig, führte den Verein nach 43 Jahren wieder in die Landesliga zurück. Seit 2005 lebt der 44-jährige Kroate auch in der Lechstadt.

Nach Stationen in Thierhaupten, Meitingen und Aichach ist Konjevic im November 2012 zum TSV Gersthofen zurückgekehrt, hat dort die Verantwortung übernommen, nachdem Gerhard Hildmann zurückgetreten war und Manager Robert Walch sein Amt niedergelegt hatte.

Doch nachdem die finanziellen Mittel immer knapper wurden, die Spiele scharenweise abwanderten, konnte er den Abstieg aus der Bayernliga und jetzt aus der Landesliga nicht verhindern. Nach über siebenjähriger Pause hat er sogar versucht, der nicht wettbewerbsfähigen Mannschaft, die zum größten Teil aus Spieler der zweiten Mannschaft und eigenen Jugendspielern bestand, selbst auf dem Spielfeld Halt zu geben. Mehr als zehn Einsätze ließ seine Gesundheit nicht zu. In der Winterpause war er maßgeblich an der Verpflichtung weiterer Verstärkungen beteiligt.

„Es ist leider so gekommen. Damit muss man leben“, sagt Ivan Konjevic zu Abstieg und vorzeitiger Trennung. Er selbst hat momentan noch keinen neuen Verein „Es gibt viele Spekulationen, ich bin nach allen Seiten offen. Wenn sich nichts ergibt, werde ich erst einmal Urlaub machen.“ Es scheint, als ob er erst einmal vom Fußball genug hätte.

Nach der 0:7-Niederlage beim SV Mering ist der Abstieg in die Bezirksliga auch rechnerisch besiegelt. „Wir werden deshalb auch keinen neuen Trainer mehr holen“, so Abteilungsleiter Klaus Assum, „das wäre ja sinnlos.“ In den letzten drei Spielen gegen den FC Memmingen II, beim VfB Durach und gegen den FV Illertissen II sollen Torhüter und Kapitän Stefan Brunner und der momentan verletzte Mark Huckle das Training leiten die Mannschaft betreuen. In der kommenden Saison ist dann ein Neuaufbau mit dem bereits verpflichteten Duo Eddi Keil und Roman Artes geplant.

Ob Abdu Rahmane Dia, Stefan Leiteritz und Burak Ersoy daran teilnehmen werden, steht noch nicht fest. Der Senegalese Dia plant, seinen Lebensmittelpunkt nach Baden-Württemberg zu verlegen, der alteingesessene Leiteritz denkt nach dieser Frustsaison über das Karriereende nach und der aus der A-Jugend entwachsene Ersoy wird eventuell in der Türkei studieren. Bei Martini Lombaya und Damjan Canovic stehen die Zeichen wohl eher auf Abschied.

Aufrufe: 06.5.2015, 19:19 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor