Vorwürfe gegen Ex-Vorstand des TuS

„Als Sponsor bin ich nicht für die Misswirtschaft des Vorstandes verantwortlich“, betont Essmann in einem Schreiben an unsere Redaktion. Er habe 2015 den Verein vor Schlimmerem bewahrt, in dem er neues Geld gegeben habe. „Hierbei hat sich der damalige Vorstand, Klaus Salomon und Wolfgang Kielau, mir gegenüber schriftlich verpflichtet, für einen ausgeglichenen Haushalt zu sorgen“, versichert Essman und kritisiert, dass der Vorstand dies nicht gemacht habe.

„Mittlerweile habe ich erfahren, dass Finanzamt und Zoll einen sechsstelligen Betrag an nicht abgeführter Lohnsteuer und Sozialbeiträgen nachfordern“, erklärt Essmann und äußert: „Auch ich habe noch eine sehr, sehr hohe Forderung an den TuS Lingen, die ich jetzt abschreiben muss.“

Zum Beginn der Saison 2015/2016 habe er darauf hingewiesen, die Personalkosten den finanziellen Möglichkeiten anzupassen. Dies sei aber nicht geschehen. „In mehreren Besprechungen – auch unter Zeugen –, habe ich mit Nachdruck auf die finanzielle Situation hingewiesen“, schreibt Essmann. Auf seine Fragen sei nie eine klare, seriöse Antwort gekommen. Es seien immer wieder, und insbesondere von Klaus Salomon, unterschiedliche Zahlen genannt worden.

Der neue Verein RB Lingen sei gegründet worden, um vor allem Jugendlichen weiterhin die Möglichkeit zu geben, dem Fußballsport nachzugehen. Den Namen RB Lingen bezeichnete Essmann als sympathisch. Man sei in Anlehnung an den RB Leipzig darauf gekommen.

Essmann erklärt, dass Fußball ohne Sponsoren nicht möglich sei und kritisiert damit einen Kommentar der Lingener Tagespost zur Neugründung des RB Lingen. Darin wurde es als unglücklich bezeichnet, dass Essmann als jemand, der mit Erfolgen, aber auch Misserfolgen des TuS Lingen in Verbindung gebracht wird, auch Hauptsponsor und Beiratsmitglied des RB Lingen ist. „Dem RB Leipzig zu unterstellen, dass er mit viel Geld des Hauptsponsors an die Tabellenspitze gekommen ist, ist seltsam. Sind andere Vereine wie Bayern München ohne Geld und ohne Sponsoren zu ihren Erfolgen gekommen?“, fragt Essmann.

Bei Bayern seien Großkonzerne Sponsoren. „Es gehört zur Fairness, entweder dieses zu erwähnen oder den Hinweis auf Sponsorengelder wegzulassen, da ohne Geld weder Profi- noch Amateursport betrieben werden kann. Ich hoffe also auf eine fairere Berichterstattung, insbesondere, was meine Sponsorentätigkeit angeht.“