Vorwärts weiter auf Kurs

SV Eintracht Nordhorn – SV Vorwärts Nordhorn 2:3 (0:2)

Ein knapper aber verdienter 3:2-Erfolg für den Spitzenreiter SV Vorwärts im Nordhorner Stadtduell beim SV Eintracht. Nach der zwischenzeitlichen 3:0-Führung musste die Defensive des SV Vorwärts um Keeper Florian Bloemen zwar noch zwei Gegentreffer hinnehmen, den Sieg allerdings ließen sich die Schützlinge von Trainer Henning Schmidt nicht mehr nehmen.

Alles war angerichtet für einen tollen Fußballabend am Nordhorner Heideweg. Zwei fußballerisch hoch gehandelte Mannschaften, Derbystimmung, Flutlicht. Und auch eine lange Abtastphase blieb den Zuschauern erspart, denn bereits in Minute 8 fiel der erste Treffer der Partie. Ein langer Ball erreichte Vorwärts-Torjäger Tobias Daalmann, der das Spielgerät rechts unten im Kasten von SVE-Torwart Acar zum 0:1 unterbringen konnte. Eine frühe Führung, die einer Auswärtsmannschaft immer in die Karten spielt.

Aber auch die Eintracht spielte mit. Ein abgefälschter Schuss von Steffen Hilberink strich wenige Minuten später nur knapp am Außenpfosten vorbei. Nur Zentimeter fehlten zum schnellen Ausgleich. Vorwärts zeigte sich effektiver. Eine Hereingabe von der rechten Seite wurde von der SVE-Hintermannschaft genau in die Füße des Gegners geklärt. Joshua Sausmikat ließ sich nicht zweimal bitten und netzte aus knapp 16m trocken in den rechten Winkel zum 0:2 (16.). Bereits sein 11. Saisontor. Es zeigte sich die bereits im Vorfeld beschriebene Kaltschnäuzigkeit der Schmidt-Elf.

Bis zum Pausenpfiff konnten sich beide Schlussmänner noch mehrfach auszeichnen. Bloemen rettete gegen Stockentree und Florian Kamp, auf der anderen Seite Acar gegen Sausmikat. Im Anschluss daran pfiff Schiedsrichter Marc Lübbers die Teams in die Kabinen.

Stricker reagierte auf den 0:2-Halbzeitrückstand, brachte nach der Pause Routinier Cüneyt Özkan für Kevin Kamp und wenige Minuten später Dominik Schulz für Julio Armando Casco. Besser lief es für seine Elf dadurch zunächst nicht. Nach einer Standardsituation brachte stellte Florian Müller für Vorwärts per Kopf auf 0:3 (58.). Die vermeintliche Entscheidung. Gerade einmal zehn Minuten dauerte der Einsatz von Eintrachts Schulz, der kurz nach seiner Einwechslung verletzungsbedingt wieder raus musste. Für ihn kam Steffen Lüken.

Doch der SVE steckte trotz 0:3 nicht auf. Und belohnte sich. Steffen Hilberink besorgte per Flachschuss aus 20 m das 1:3 (68.). Özkan köpfte kurze Zeit später eine Stockentree-Flanke an die Latte, auf der anderen Seite vergab Sausmikat diesmal aus aussichtsreicher Position die Entscheidung. Eintracht kam zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit durch Özkan zum Anschluss. Nach einem Sololauf aus dem Mittelfeld heraus nagelte Özkan den Ball aus 20m an die Unterkante der Latte, von welcher dieser zum 2:3 ins Netz springt. Ein sehenswerter Treffer! Die letzten Offensivbemühungen und Standardsituationen der Eintracht verteidigte die Vorwärts-Hintermannschaft dann stark und brachte den Sieg schließlich ins Ziel.

Letztendlich blieb es beim 3:2 für den Gast, der damit die drei Punkte mit an den Immenweg nimmt und weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmt. "Jetzt können wir mit den drei Punkten in Ruhe schauen was die Konkurrenz am Sonntag macht", so Vorwärts Co-Coach Florian Ganzkow. Während Vorwärts am kommenden Spieltag den FC Schapen empfängt, muss die Eintracht die schwere Reise zu BW Dörpen antreten.

SV Meppen II – Türkischer Verein Nordhorn 3:4 (1:3)

Einen Auswärtssieg konnte auch der TV Nordhorn am Abend vermelden. Mit einem 4:3-Erfolg holte die Baysoy-Elf drei Punkte beim vor dem Spiel favorisierten SV Meppen II.

Die Voraussetzungen waren vor der Begegnung alles andere als perfekt. Nur zwölf einsatzbereite Spieler standen Coach Deniz Baysoy zur Verfügung, aber diese zwölf machten es richtig gut. Es ging gut los für den TVN. Per direkt verwandeltem Freistoß aus 18 Metern brachte Ertugrul Derinoglu seine Mannschaft sehenswert in Führung.

Nach dem Rückstand erhöhte der Gastgeber den Druck auf die TVN-Defensive. Für den Ausgleich musste allerdings ebenfalls eine Standardsituation herhalten. Nach einem Meppener Freistoß landete der Ball irgendwie bei Regionalliga-Leihe Ramiz Pasiov, der zum 1:1 einnetzte. Doch Nordhorn danach wenig bis gar nicht geschockt vom Gegentreffer. Es dauerte nicht lange bis zur erneuten Führung. Und wie? Genau! Nach einem ruhenden Ball! Eine TVN-Ecke fand im Strafraum den Weg zu Hakan Kus, der aus 12 Metern zum 1:2 versenkte.

Ein grober Schnitzer von Meppens Zachary Hamm brachte noch vor der Halbzeitpause erneut Derinoglu ins Spiel. Fahrlässig vertändelte Hamm den Ball gegen Nordhorns Offensivspieler, der nach eigener Balleroberung in den Meppener Sechzehner lief und Hannes Frerichs im SVM-Tor keine Chance ließ. Das 1:3 noch vor der Pause.

“Nach der Halbzeit haben wir Meppen kommen lassen und selbst auf Konter gelauert“, so ein zufriedener TVN-Teammanager Ergun Karsli. Der SV Meppen machte Druck, ohne jedoch zunächst zahlreiche hochkarätige Gelegenheiten herauszuspielen. Mitte des zweiten Durchgangs musste dann Meppens Trainer Damir Bujan den Innenraum verlassen, nachdem er sich lautstark über eine Entscheidung von Schiedsrichter Dankert beklagte.

Einen guten Konter fuhr der TVN zehn Minuten vor Spielende. Nach einem langen Ball bediente Ayhan Acet den mitgelaufenen Tayfun Pala so, dass dieser keine Probleme hatte zum 1:4 zu verwandeln. Und dann kam die 90. Minute. Die Mannschaft des TVN schien das Spiel schon abgehakt zu haben, da traf die Meppener Reserve binnen weniger Sekunden zweimal ins Nordhorner Tor. Zunächst landete eine misslungene Flanke von Stefan Lammers im Netz und unmittelbar danach traf SVM-Knipser Emanuel Boadu zum 3:4. Schiedsrichter Dankert pfiff im Anschluss daran zeitnah ab, sodass es beim 4:3-Sieg für den TVN blieb.

Ganz vorbei war es dann aber doch noch nicht. Den Meppenern passte die ihrer Meinung nach viel zu kurze Nachspielzeit überhaupt nicht. Rudelbildung zwischen Spielern und Verantwortlichen. Dankert zeigte Boadu nach Spielende noch die Rote Karte, dieser soll einem TVN-Akteur wohl eine Flasche Wasser über den Kopf geschüttet haben.

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Unparteiischen und den Meppenern werden dem TVN herzlich egal sein. “Ein insgesamt verdienter Sieg für unsere Mannschaft. Herauszunehmen sind an dieser Stelle heute Hakan Kus und Ertugrul Derinoglu die beide herausragend gespielt haben“, so Karsli weiter.