2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Vorstand sucht dringend Verstärkung

Während der Arbeitstagung des Kreises droht der Vorsitzende mit Rücktritt, falls keine Mitarbeiter gefunden werden. Fehlende Schiedsrichter sorgen für Ordnungsgelder in Höhe von fast 25.000 Euro

Markus Bierbaum, Vorsitzender des Fußballkreises Herford, begrüßte die Vereinsvertreter zur Arbeitstagung auf der Burg Vlotho. "Vielen Dank an den FC Arminia Vlotho dafür, dass er sich um die Veranstaltung bemüht hat", dankte er den Gastgebern. "Wir suchen immer Vereine, die Ideen haben, wo wir die Arbeitstagung durchführen können", sagte Bierbaum. Im Mittelpunkt der Tagung standen die fehlenden Schiedsrichter und der unbesetzte Posten des Kreiskassierers.

Vor dem obligatorischen Rückblick folgte Bierbaums Erklärung zu seiner derzeitigen Doppelfunktion. Weil es seit April keinen Kreiskassierer gibt, ist er in Doppelfunktion tätig. "Das ist kaum machbar", sagt er. Dann kam der Vorsitzende auf die Ehrung der Pokalsieger in der Brauerei zu sprechen: "Es ist schon mehr als schade, wenn wir die Vereine mehrfach fragen, mit wie vielen Teilnehmern sie kommen und wir dann eine Zahl hören, die dann tatsächlich um mehr als 50 Prozent unterboten wird." Die Veranstaltung war nicht gut besucht. "Ich hoffe auf Besserung", mahnte Bierbaum. Pokalspielleiter Kai Rieke zog ein zufriedenes Fazit zu den Pokalneuerungen: "Das Endspiel im November wurde sehr gut angenommen und wir machen so weiter."


Die Staffelleiter Axel Mowe und Frank Pauliks zogen ein gemischtes Fazit: "Glückwunsch an die Aufsteiger und die Fairplay-Sieger. Schade nur, dass es so viele rote Karten gab", sagten sie.


Enrico Friemelt, Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichterausschusses, hatte viele Informationen für die Vereinsvertreter. Allerdings fehlten 16 Vereine bei der Pflichtveranstaltung. 113 Schiedsrichter sind laut Friemelt von den 47 Vereinen gemeldet. "Ich habe eine komplette und aufwendige Abfrage gemacht, um hieb- und stichfeste Daten zu erfassen", erklärte der neue Mann im Ausschuss. Seit April ist er im Amt und hat schon Einiges angeschoben. "Es muss alles protokolliert werden, damit wir den Zwei-Stufen-Plan wie vom Verband gefordert auch umsetzten können. Wir brauchen nachhaltige Beweise", erklärte er. Elf der 47 Vereine im Kreis weisen nach Friemelts Berechnung ein Soll auf, acht Vereine haben gar keine Schiedsrichter gemeldet. "Es gibt leider auch immer unzuverlässige Schiedsrichter, aber die werden wir weiter ansetzen", merkte er an. 171 Schiedsrichter würden im Kreis Herford gebraucht. "Es fehlen also 63 Unparteiische", sagte Friemelt mit Nachdruck. Und dann hatte er die Summer der Ordnungsgelder errechnet, die durch das große Schiedsrichtersoll fällig werden: 24.956,25 Euro. "Da ist mir selbst der Mund offen stehen geblieben", gab er zu. Doch Friemelt lud gleich zum nächsten Anwärterlehrgang ein: "Es gibt einige Neuerungen. Die Anmeldung erfolgt jetzt online und auch die Ausbildung ist umgestellt, alle müssen sich online durch einen Fragebogen lesen und einen Selbsttest absolvieren, sonst werden sie nicht zur Prüfung zugelassen", erklärte der Vorsitzende der Schiedsrichter.


»Ich habe jetzt praktisch zwei Ämter. Und das ist nicht machbar«


Eine weitere Baustelle fand Friemelt bei der Ansetzung der Freundschaftsspiele: "Ich habe es selbst mitgemacht und dabei einige Dinge aufgedeckt", sagte er. Eine Folge daraus ist, dass ab dem 15. August Schiedsrichter für Freundschaftsspiele ausnahmslos beim Ansetzer angefordert werden müssen. "Das ist auch so in den Durchführungsbestimmungen festgehalten", legte Kai Rieke nach. Friemelt lud die Vereinsvertreter zu einem Abend für Regelkunde ein: "Es hat sich einiges verändert. Das stellt Lehrwart Clemens Goeke am 12. und 15. August ab 19 Uhr im Jugendheim Sundern vor." Der SV Löhne-Obernbeck, SV Sundern, TuRa Löhne, TuS Bonneberg und SV Ahle erhielten von Bierbaum einen Gutschein für das Sporthaus Fistelmann, weil sie mehr Schiedsrichter haben als nötig.


Spielleiter Kai Rieke merkte zu den Durchführungsbestimmungen noch an: "Es gibt in diesem Jahr zwei Orte für die Pokalendspiele." Am Samstag, 19. November, werden bei TuRa Löhne die Finals der Frauen, der B-Mädchen und der C-Jugend ausgetragen. Beim BV Stift Quernheim stehen die Endspiele der Herren sowie der A- und B-Jugend an. "Aus der Kreisliga A gibt es zwei Absteiger, aus den B-Ligen zwei Aufsteiger. Die Meister aus den drei C-Ligen steigen auf, alle weiteren Auf- und Abstiege hängen davon ab, ob es einen Absteiger aus der Bezirksliga gibt. Es gibt aber weniger Relegationsspiele", stellte er fest. "Der Meldetermin für die Hallenkreismeisterschaft ist der 15. September", teilte Rieke zudem mit.


Der Ehrenvorsitzende Günter Temme warb für die Ehrung von Ehrenamtlichen: "Es gibt so viele Ehrenamtliche im Hintergrund, wir würden sie gerne ehren, sind aber auf die Meldungen der Vereine angewiesen."


Zum Abschluss musste Markus Bierbaum noch etwas los werden: "Ich habe die Einladung zur Arbeitstagung nur in die Offiziellen Mitteilungen stellen können", entschuldigte er sich vorsichtig und begründete: "Wir haben seit April keinen Kreiskassierer, ich habe jetzt praktisch zwei Ämter, was nicht machbar ist. Es gab bis jetzt leider keine Gespräche von Seiten der Vereine. Sollte sich bis zum 15. Januar 2017 kein Kandidat für den Kreiskassierer finden, werde ich von meinem Amt zurücktreten. Ich kann nicht beides leisten. Wer mich kennt, weiß, dass ich das konsequent durchziehe. Ich hoffe auf Namen aus den Reihen der Vereine und wünsche mir konstruktive Gespräche", sagte er.


Schließlich erklärte Bierbaum noch folgendes: "Wir haben nach einem Vorstandsbeschluss vier VIP-Karten vom SV Rödinghausen gekauft, um euch und euren Ehrenamtlichen den Regionalligafußball näher zu bringen. Für euch besteht die Möglichkeit, mit einem Vorstandsmitglied von uns die Spiele zu besuchen. Das ist eine Geste von uns an euch und ein Dankeschön", erklärte er. Vereine können beim Kreisvorstand Anfragen stellen.

Aufrufe: 010.8.2016, 09:11 Uhr
Yvonne GottschlichAutor