"Vorsprung kann auch schnell weg sein"

Man braucht angesichts der bisher gezeigten Leistungen der Meuser-Schützlinge keine prophetischen Gaben, um festzustellen, dass der aktuelle Spitzenreiter sicherlich am Ende der Saison auch der neue Meister sein wird. Wie sich die Mannschaften auf die Rückrunde vorbereiten, welche Zu- oder Abgänge es gegeben hat, darüber unterhielt sich die Sportredaktion mit den aktuellen Trainern.

Der mit sieben Punkten Vorsprung auf die Verfolger an der Spitze stehende TuS Langerwehe richtet naturgemäß den Fokus auf die Verteidigung dieser Position. „Vielleicht können wir sie ja auch noch ausbauen“, meint Trainer Hajo Meuser. Hinsichtlich Meisterschaft hält er den Ball allerdings flach. „Natürlich sind wir angesichts dieses Vorsprungs der Favorit, aber ich warne vor vorschnellen Erwartungen. Wir haben erst die Hälfte der Spiele absolviert, sieben Punkte Vorsprung können auch schnell weg sein“, meint Meuser, der jegliche Diskussion um den Titelgewinn innerhalb der Mannschaft unterbinden will. „Wir stehen vor einer extrem schweren Rückrunde. Jeder will uns schlagen, wir müssen uns in jedem Spiel behaupten, dem Druck standhalten. Wir stellen uns dieser Herausforderung, denken aber nur von Spiel zu Spiel.“ In der nächsten Woche steigt Meuser in eine sechswöchige Vorbereitung ein. Mit dabei ist Neuzugang Jannick Stein, der von Viktoria Birkesdorf kommt. „Mit ihm haben wir Qualität bekommen, denn Quantität brauchen wir nicht, unser Kader ist groß genug“, sagt Meuser, der keinerlei Abgänge verkraften muss.

Dass Schwarz-Weiß Düren den TuS noch abfangen kann, daran glaubt Trainer Dirk Kalkbrenner nicht. „Wir werden auf keinen Fall an Langerwehe herankommen. Die sind einfach zu gut, sind auf allen Positionen besser besetzt als wir.“ Klare Aussage aus Sicht des ersten Verfolgers. Der wird erst Ende Januar ins Training einsteigen. Ob dann noch alle Akteure an Bord sind, steht noch nicht fest. „Mit einigen Spielern werden noch Gespräche geführt“, sagt Kalkbrenner, der eines betont: „Unsere Offensive muss sich auf jeden Fall noch steigern, da müssen wir uns auf jeden Fall verbessern.“ Ansonsten, so der Schwarz- Weiß-Trainer, sei er mit den Leistungen zufrieden. „Nach dem Abstieg ist der Neuanfang gelungen“, stellt er fest.

Dass man sich nicht auf dem jetzigen dritten Tabellenplatz ausruhen will, dies unterstreicht Winnie Ronig von Grün-Weiß Welldorf-Güsten. „Wir werden auf jeden Fall versuchen, noch weiter zu kommen“, sagt er. Angriff auf den TuS? „Ja, warum, nicht? Wir sind die bisher einzige Mannschaft, die gegen Langerwehe in den zwei Spielen vier Punkte geholt hat. Dies zeigt mir, dass wir mithalten können“, stellt Ronig nach dem 1:1 aus der Hinrunde und dem 2:0-Sieg aus dem bereits absolvierten ersten Spiel der Rückrunde fest. Was man bei den Grün-Weißen auf jeden Fall noch verbessern will und auch muss, sei die Chancenverwertung. „Da muss sich etwas ändern.“ Die war in seinen Augen lediglich beim Spiel gegen Langerwehe optimal. „Da hatten wir drei Möglichkeiten, zwei davon haben wir nutzen können.“ Eine Stabilitätssteigerung verlangt er auch von seiner Defensive. „Ich hatte maximal 15 Gegentore für die Hinrunde vorgegeben, es wurden aber 20. Und dies sind fünf zu viel.“

Als Abgänge vermeldet Welldorf-Güsten Yannick Weingarten (Pause) und Oliver Tille, der berufsbedingt aufhört. Als Zugänge kommen die Rückkehrer Rene Kos (Koslar) und Fabian Schopen (Rödingen-Höllen). Und mit Philipp Baum und Kevin Lüttgen wurden zwei Spieler aus der Reserve ins A-Liga-Team berufen. (wird fortgesetzt) (sf.)