2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Viktoria Kelsterbach empfängt am Wochenende Teutonia Watzenborn-Steinberg zum Spitzemspiel. Archivfoto: Lorenz.
Viktoria Kelsterbach empfängt am Wochenende Teutonia Watzenborn-Steinberg zum Spitzemspiel. Archivfoto: Lorenz.

Vorentscheidung um den Hessenliga-Aufstieg

Tabellenführer Kelsterbach empfängt Ligakrösus Watzenborn-Steinberg zum Gipfeltreffen in der Verbandsliga Mitte +++ Viktoria-Coach Horst: "SCW ist der Favorit" +++ Das tippen die anderen Verbandsligisten

KELSTERBACH. Es ist das Duell, auf das die Verbandsliga Mitte vermutlich schon seit einiger Zeit hinfiebert. Am kommenden Sonntag, 15 Uhr ist es endlich soweit. Tabellenführer Viktoria Kelsterbach empfängt den Tabellenzweiten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Zum absoluten Topspiel der Verbandsliga Mitte.

Beide Teams stehen mit 63 beziehungsweise 61 Punkten weit vor der Konkurrenz. Dass die Mittelhessen unmittelbar um den Aufstieg kämpfen, war vor der Saison mehr oder weniger zu erwarten. Schließlich sorgten sie durch insgesamt 14 namhafte Transfers dafür, die Qualität des Vorjahresvierzehnten im Kader enorm anzuheben, und setzten sich selbst vor der Saison das klare Ziel Meisterschaft. Fast alle Neuzugänge konnten Hessen- oder gar Regionalliga-Erfahrung vorweisen, gleich sieben wechselten vom letztjährigen Hessenligisten FSV Fernwald zu den Teutonen. "Die Watzenborner haben ganz klar mehr Druck als wir. Ohne jetzt genaue Zahlen zu kennen, haben sie ein Vielfaches des Etats, was wir zur Verfügung haben", meint Kelsterbachs Coach Ralf Horst daher und fügt an: "Für mich sind sie klar die Favoriten."

Unglaubliche Serie

Was Horst aber auch nicht verschweigt, sind mittlerweile eigene Ambitionen auf den Hessenliga-Aufstieg. Kein Wunder, schließlich wurden seit der Hinspiel-Niederlage gegen den SC (1:3) alle 15 Spiele am Stück siegreich gestaltet. "Unser Ziel war eigentlich Platz fünf. Aber wenn man solch eine Serie hinlegt, wollen wir natürlich jetzt auch oben bleiben. Manchmal muss man sich aber dennoch kneifen, wenn man sich das alles anschaut", erklärt Horst, der aus seiner homogenen Mannschaft Torhüter Dominique Groß ("aboluter Rückhalt") und Kapitän Manuel May ("Anführer auf und neben dem Platz") als tragende Säulen herausstreicht.

Zudem sind fehlende Verletzungssorgen in dieser Saison Trumpf für den Höhenflug, auch am Wochenende seien alle Spieler einsatzfähig. "Wir hoffen darauf, dass Watzenborn durch den Druck vielleicht etwas gehemmt wird", blickt Horst voraus. Spannend und attraktiv wird das Spiel aber allemal.

Das sagen andere Verbandsligisten zum Topspiel:

Oliver Dorn (Spielausschuss-Vorsitzender Germania Schwanheim): "Ich stehe Kelsterbach sehr nahe, kenne viele handelnde Personen dort. Sie machen wirklich einen super Job, haben eine junge Mannschaft, die erfrischendenden Fußball spielt. Ich drücke ganz klar der Viktoria die Daumen."

Tobias Merz (Sportlicher Leiter SG Oberliederbach): "Die Serie spricht bisher definitiv für Kelsterbach. Sie haben eine sehr homogene Mannschaft. Daher sehe ich den Vorteil auf Kelsterbacher Seite. Allerdings wäre ich einem Aufstieg von Watzenborn-Steinberg auch nicht abgeneigt. Denn wenn Kelsterbach aufsteigen sollte, hätten wir ein Derby weniger."

Jörg Dechert (Geschäftsführer VfB Gießen): "Die Region Gießen-Wetzlar braucht einfach wieder einen Hessenligisten, das ist ganz wichtig. Daher schlägt mein Herz schon für Watzenborn-Steinberg. Sie müssen mit dem Druck umgehen können. Letzten Endes wird die Tagesform entscheidend sein."

Nazir Saridogan (Chefcoach Biebrich 02): "Watzenborn ist wohl von den Einzelspielern her besser bestückt, aber Kelsterbach ist eingespielt und lebt vom Teamgeist. Die Mannschaft lässt sich auch von einem Rückstand nicht beeindrucken. Watzenborn dagegen will unbedingt aufsteigen. Da fehlt vielleicht die nötige Coolness."

Stephan Mohr (Sportlicher Leiter SV Niedernhausen): "Ein Spiel der Giganten mit zwei völlig unterschiedlichen Ausrichtungen. Auf der einen Seite Watzenborns Startruppe, gespickt mit ehemaligen Hessenliga-Spielern aus Fernwald oder Waldgirmes. Dadurch ist sicherlich individuelle Klasse vorhanden. Auf der anderen Seite ist mir das Kelsterbacher Konzept mit jungen Spielern aus dem Main-Taunus sympathischer. Das ist eine in den vergangenen zwei, drei Jahren gewachsene Mannschaft mit starker Defensive und im Vergleich zu Watzenborn mit mehr Ordnung. Ein Team, das aus meiner Sicht derzeit die bessere Form an den Tag legt."

Aufrufe: 016.4.2015, 18:00 Uhr
Philipp DurilloAutor