2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Vor der Spruchkammer geht es weiter

Nach dem Spielabbruch in der Kreisliga A: Ausschreitungen vor zwei Wochen bleiben für RWS Lohberg ohne Folgen

Die Begegnung zwischen dem SuS 09 Dinslaken und RWS Lohberg in der Fußball-Kreisliga A geht nach dem Abbruch am vergangenen Sonntag in die Verlängerung. Gruppenleiter Hans-Peter Dreier hat den Spielbericht des Schiedsrichters an die Spruchkammer des Kreises Duisburg-Mülheim-Dinslaken weitergeleitet, ein Termin für eine Verhandlung steht noch nicht fest.

Der Unparteiische Peter Ollesch hatte das Spiel bekanntlich in der Halbzeit im Anschluss an einen Disput mit dem Lohberger Ugur-Deniz Aydin nach einer Gelb-Roten Karte abgebrochen.Über die Konsequenzen aus dem vorzeitigen Ende will Hans-Peter Dreier derzeit mit Hinweis auf das schwebende Verfahren nicht spekulieren. Persönlich glaube er "eher weniger" an eine Neuansetzung der Partie, "aber das entscheidet die Spruchkammer".

Ein Beobachter des Kreises war am Sonntag nicht auf der Anlage an der Voerder Straße, daher muss das Verfahren allein aufgrund der Aussagen beteiligter Spieler und des Schiedsrichters sowie möglicher weiterer Zeugen abgeschlossen werden. RWS-Trainer Mahmut Tas hatte am Sonntag bereits schwere Vorwürfe gegen den Schiedsrichter geäußert, er habe Lohberger Spieler beschimpft. In einer "Pressemitteilung RWS Lohberg" ohne Absender wird behauptet, der Verein gehe aufgrund der Ereignisse beim Spiel in die Offensive. Es sei das Generalkonsulat in Düsseldorf eingeschaltet worden, eine türkische Zeitung habe sich zudem der Sache angenommen und wolle "über die rassistischen Äußerungen des Schiedsrichters gegenüber den RWS-Lohberg-Spielern" berichten. Des weiteren werde dem Verband ein Bericht zum Spiel zukommen. Mahmut Tas äußerte sich gleichlautend.

Hans-Peter Dreier bewertet auch diese Ankündigung nicht. Fakt sei aber, dass bei außergewöhnlichen Vorfällen auf Fußballplätzen zuletzt RWS Lohberg beteiligt war. Erst zwei Wochen zuvor am 19. Oktober gerieten Zuschauer nach dem Kreisliga-Spiel bei Viktoria Wehofen aneinander. Beim Versuch, die Auseinandersetzung zu schlichten, erlitt RWS-Trainer Tas eine Verletzung am Kopf, die Polizei musste anrücken. Gruppenleiter Dreier erlebte die Situation als Augenzeuge, sportgerichtlich folgen darauf aber keine Konsequenzen: "Der Schiedsrichter war schon in der Kabine und hat nichts gesehen, und soweit ich es beobachtet habe, waren keine Spieler an den Ausschreitungen beteiligt." Beide Vereine müssen lediglich ein Ordnungsgeld bezahlen, "weil sie auch für ihre Zuschauer verantwortlich sind".

Ugur-Deniz Aydin droht eine empfindlichere Strafe. Der RWS-Akteur, der laut Trainer Tas dem Schiedsrichter am Sonntag beschied, er pfeife "wie ein Nazi", worauf der Unparteiische sich für den Abbruch entschied, ist nach seiner Gelb-Roten Karte regulär erst einmal für ein Spiel gesperrt. Die Spruchkammer könnte im Falle eines Schuldspruchs gegen Aydin eine deutlich längere Auszeit vom Fußball verhängen.

Aufrufe: 05.11.2014, 09:01 Uhr
RP / Gerard DombrowskiAutor