7.568 Fans im Schnitt durfte der SSV Jahn Regensburg bisher zu seinen Heimspielen begrüßen. Ein traumhafter Wert für einen Regionalligisten, wenngleich auch die nagelneue Continental Arena direkt an der A3 sicher ihren Beitrag dazu leistet. Nichtsdestotrotz sind die Oberpfälzer damit der Konkurrenz in Bayerns Beletage um Welten voraus. Selbst in der dritten Liga würden die Regensburger im Fan-Ranking den sechsten Platz belegen. Zudem stellten der Jahn im Heimspiel gegen den FC Bayern II einen neuen Zuschauerrekord für die Regionalliga Bayern auf, als 15.224 Fans durch die Stadiontore strömten. Damit war die Partie ausverkauft. Chapeau, in der Hinsicht sind ist der SSV allemal schon wieder reif für Liga drei. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Lokalrivalen aus der Landeshauptstadt. Die Bayern-Amateure lockten im Schnitt 1.889 Interessierte an, die Junglöwen 1.773. Die beiden Münchner Profireserven profitieren allerdings wieder vom prestigeträchtigen Derby, dass aber beide Male nicht ganz ausverkauft war. Insgesamt lockte die Regionalliga Bayern bis jetzt 1.341 Zuschauer im Schnitt an, was eine signifikante Steigerung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet (902). Damit rangiert Bayerns Premiumklasse vor der Regionalliga Nord (Schnitt 719) und der Regionalliga Nordost (1073), aber deutlich hinter der Regionalliga West (1.715) und der Regionalliga Südwest (1.810).
Sechs Akteure haben es geschafft, keine einzige Minute auf dem Feld zu verpassen. Dauerbrenner waren die Torhüter Martin Gruber vom FC Memmingen, Matthias Götz (FC Amberg), Philipp Pentke (Jahn Regensburg) und Alexander Eiban (Wacker Burghausen). Auch die Feldspieler Marco Janz vom 1. FC Schweinfurt 05 und Oliver Gorgiev vom FC Amberg standen jeweils bei An- und Abpfiff auf dem Rasen und absolvierten sämtliche 1.890 Minuten. Ebenfalls 21 Mal dabei waren 15 weitere Akteure, aber eben nicht über die volle Distanz.
Drei Übungsleiter erlebten die Winterpause bei ihren Klubs nicht mehr in Amt und Würden. Christian Brand wurde zwei Spieltage vor dem Winter mitgeteilt, dass er trotz Tabellenführung seinen Hut nehmen muss. In Aschaffenburg musste Aufstiegscoach Slobodan Komljenovic gehen und Tobias Luderschmid fehlten in Augsburg auf Platz 18 letzten Endes die Argumente, um weiter die Profireserve des Bundesligisten anleiten zu dürfen.
Christian Brand (SSV Jahn, Nov. 2014 - Nov. 2015)
Der Ex-Profi hatte im November vergangenen Jahres den oberpfälzer Traditionsklub in der 3. Liga in schier aussichtsloser Lage übernommen. Der Jahn zierte das Tabellenende, berappelte sich auch unter Brand nicht mehr und stieg im Sommer in die Regionalliga ab. Doch trotz des sportlichen Super-Gaus herrschte in und um Regensburg Aufbruchstimmung. Der SSV bezog ein neues Stadion direkt an der A3, der Absturz in die Viertklassigkeit sollte nur ein lästiger Betriebsunfall bleiben, der Wiederaufstieg von Anfang an das erklärte Ziel. Und der Start verlief verheißungsvoll: Der Jahn gewann neun der ersten zehn Partien und schien schon im frühen Stadium der Spielzeit seiner Favoritenrolle vollauf gerecht zu werden. Aber im Herbst wurden die Leistungen immer dürftiger und am Ende wurde auch die Punkteausbeute immer mauer. Brand wurde der Laufpass gegeben, mittlerweile hat der 43-Jährige beim abstiegsgefährdeten Drittligisten Hansa Rostock einen neuen Job gefunden. Eine Situation, die Brand nicht unbekannt sein dürfte.
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Brand-Abschied beim SSV Jahn besiegelt
Slobodan Komljenovic (SV Viktoria Aschaffenburg, Juni 2013 - Oktober 2015)
"Slobo" führte die Viktoria im Sommer als Meister der Bayernliga Nord zurück in die vierte Liga, wo sich die Aschaffenburger langfristig etablieren wollen. Der Start des Aufsteigers war in Ordnung, doch von der gefährdeten Tabellenregion konnte sich der SVA nicht absetzen. Die Verantwortlichen wollen unbedingt einen erneuten Sturz in die Bayernliga verhindern. Nach einem 4:9 im Testspiel gegen den Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden und einem 0:5 in der Liga bei den Club-Amateuren sahen sich die Klub-Oberen um Sportvorstand Peter Löhr zum Handeln gezwungen. Die Zeit von Slobodan Komljenovic war Mitte Oktober abgelaufen, Rudi Bommer half bei seinem Heimatverein aus und übernahm für die restlichen sechs Partien das Kommando. Wie vereinbart legte Bommer sein Amt zur Winterpause wieder nieder und hat mittlerweile schon eine neue Herausforderung beim Hessenligisten SC Hessen Dreieich angenommen. Die Viktoria will ihrerseits noch vor Weihnachten einen neuen starken Mann an der Seitenlinie präsentieren.
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Paukenschlag: Bommer neuer Trainer in Aschaffenburg
Tobias Luderschmid (FC Augsburg II, Juni 2015 - November 2015)
Der 34-Jährige heuerte nach seinem Engagement beim Landesligisten TSV Nördlingen im Sommer bei der Profireserve der Fuggerstädter an. Der Auftrag war klar: den hochveranlagten Talenten Spielpraxis in der Regionalliga zu verschaffen und die Youngsters an den Profibereichbereich heranzuführen. Nach einem vierten (Saison 2013/14) und einem zehnten Platz (Saison 2014/15) sollte der FCA II in der Endabrechnung wieder in sicheren Gefilden einlaufen. Doch von Anfang an lief es bescheiden, die Augsburger hingen schon früh tief unten drin. Und es wurde nicht besser, der FCA stürzte gar auf den letzten Tabellenplatz ab. Langsam wurden die Nachwuchs-Koordinatoren unruhig, ein Absturz in die Bayernliga wäre für die Bundesliga-Reserve schlicht inakzeptabel und soll unter allen Umständen vermieden werden. Nach der 0:4-Pleite bei Greuther Fürth II wurde schließlich die Notbremse gezogen und Luderschmid entlassen. Bis zur Winterpause übernahm Manuel Baum, der Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums, an der Seitenlinie. Jetzt im Winter soll ein neuer Chefcoach präsentiert werden.
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Zielsetzung »gefährdet«: Luderschmid muss in Augsburg gehen