2024-04-25T08:06:26.759Z

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Sehr zufrieden mit seiner Mannschaft in der laufenden Rückrunde: SGM-Coach Thomas Kristen (Zweiter von rechts). Reiner Roither
Sehr zufrieden mit seiner Mannschaft in der laufenden Rückrunde: SGM-Coach Thomas Kristen (Zweiter von rechts). Reiner Roither
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Von Wundertüten, vertanen Chancen und Teamspirit

Lindau / sz - Einer Zwei-Klassengesellschaft gleicht die Situation in der Fußball-Kreisliga A2 nach dem 21. Spieltag am vergangenen Wochenende. Hinter dem SV Achberg, der mit einem Torverhältnis von 38:21 aktuell den achten Tabellenrang belegt, verläuft der tiefe Graben. Satte neun Punkte beträgt der Abstand zum Tabellenneunten SV Oberteuringen, der die untere Tabellenhälfte anführt - und zugleich die Schar der akut abstiegsgefährdeten Mannschaften anführt.

Mitten im Strudel um den Klassenverbleib steckt seit Längerem die SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz, die nach der Winterpause so einiges an Boden gutgemacht hat. Jedenfalls lässt sich die Bilanz von SGM-Coach Thomas Kristen, der vor dem Rauswurf von Wolfgang Fluhr das B5-Team der Dreier-Spielgemeinschaft trainierte, durchaus sehen. Bis zum 18. Spieltag, also dem Start aus der Winterpause, lagen seine Mannen auf dem 14. und damit vorletzten Tabellenplatz. Doch der 1:0-Auftaktsieg Anfang März bei der U23 des VfB Friedrichshafen setzte Kräfte frei, gefolgt vom 2:1-Heimerfolg gegen den aussichtslos im Tabellenkeller stehenden SV Ettenkirch und einer - im Rückblick gesehen durchaus vermeidbaren 1:2-Niederlage - gegen den TSV Tettnang.

Am Sonntag trotzte Kristen & Co. dem bis dato unangefochtenen Spitzenreiter und heißen Anwärter auf den Bezirksliga-Aufstieg ein 1:1-Unentschieden auf dem Rasengrün in Hengnau ab. "Das war echt geil", freute sich Thomas Kristen über die "gigantische Mannschafsleistung" seiner Truppe. Trotz 0:1-Rückstand und Unterzahl wenige Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit bissen sich seine Spieler durch die Partie und schafften den Ausgleichstreffer durch ein Traumtor (LZ berichtete). Kristen lobte vor allem die Defensivarbeit und die Einstellung seiner Jungs - was seiner Überzeugung nach nicht zuletzt an der gründlichen Vorbereitung in den Wintermonaten liegt. Hinzukommen dürften die zahlreichen Spieltermine der SGM in der Rückrunde auf eigenem Platz mit dem damit verbundenen Heimvorteil.

Der TSV Schlachters als zweite bayerische A2-Mannschaft hat am Sonntag ebenfalls zu Hause auftrumpfen können, wenn auch spielerisch noch viel Luft nach oben lag. Gegen den über weite Phasen erschreckend harmlos wirkenden SV Oberteuringen dauerte es allerdings bis zu den Minuten vor und nach dem Seitenwechsel, ehe der Knoten platzte. "Wir waren nicht so glücklich, das erste Mal nicht mehr auf Kunstrasen spielen zu können", so TSV-Trainer Filipo Rodrigues. Nach der 3:0-Führung stellte Schlachters das Toreschießen allerdings postwendend ein, obwohl - von der Chancenausbeute her gesehen - durchaus noch mehr möglich gewesen wäre. "Wir haben unsere Chancen erkämpft, jedoch im Abschluss kläglich versagt", gab Rodrigues kurz nach Spielschluss unumwunden zu. Beste Einschussmöglichkeiten inklusive einen zugesprochenen Foulelfmeter wurden nicht in Zählbares umgemünzt. "3:0 ist ein klares Ergebnis. Deswegen habe ich gar kein Problem damit", wiegelt Rodrigues ab.

Angesprochen auf die durchaus schwankenden Leistungen in dieser Saison, antwortet der Trainer des TSV Schlachters im Gespräch mit der Lindauer Zeitung ohne Umschweife: "Deswegen stehen wir auf dem siebten Tabellenplatz". Und das Saisonziel des TSV? Da möchte sich Filipo Rodgrues nicht festlegen, nur soviel: "Wir stehen im Niemandsland, wollen uns nach hinten so schnell als möglich absetzen." Und mit dem Abstieg bald nichts mehr zu tun haben.

Eine kleine "Wundertüte" in der laufenden Spielrunde ist auch der dritte Vertreter in der A2-Kreisliga im Lindauer Einzugsgebiet, der SV Achberg. Stark im Sommer des Vorjahres begonnen, wurde die Mannschaft von SVA-Coach Kevin Bosio bis zur Winterpause nach unten durchgereicht und steht nun auf Platz acht. Doch beim 5:1-Auswärtssieg in Brochenzell hat sich Achberg eindrucksvoll zurückgemeldet - und den VfL erstmals nach fünf Jahren auf eigenem Platz besiegt. "Das ist weder ein Druckfehler noch ein Aprilscherz", hieß es im offiziellen VfL-Pressebericht am Sonntag.

Aufrufe: 05.4.2016, 21:47 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Peter SchlefskyAutor