2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Bernd Hollerbach kann mit der Entwicklung seines Teams sehr zufrieden sein, warnt aber zugleich vor überzogener Erwartungshaltung. F: Scheuring
Bernd Hollerbach kann mit der Entwicklung seines Teams sehr zufrieden sein, warnt aber zugleich vor überzogener Erwartungshaltung. F: Scheuring

»Von uns wird bisweilen zu viel erwartet«

FWK-Coach Bernd Hollerbach (46) zieht im FuPa-Interview kurz vorm Start ein Resumee über die Vorbereitung, wagt einen Ausblick auf die Rest-Saison und spricht über die Erwartungshaltung in Würzburg

Seit eineinhalb Jahren steht nun Bernd Hollerbach auf der Kommandobrücke der Würzburger Kickers. In seinem ersten Jahr als Cheftrainer führte der gebürtige Würzburger die Domstädter auf Anhieb in den Profifußball. Auch in der 3. Liga hat sich der FWK schnell akklimatisiert und belegt zur Winterpause einen soliden elften Tabellenrang. FuPa hat mit dem starken Mann an der Würzburger Seitenlinie über die Entwicklung des Vereins gesprochen.

FuPa: Bernd, der Pflichtspielauftakt steht vor der Tür. Ihr seid letzte Woche von eurem Trainingslager in Spanien zurückgekehrt. Wie lief`s und worauf wurde das Hauptaugenmerk gelegt?
Bernd Hollerbach (46):
Wir hatten perfekte Bedingungen, optimale Plätze und sehr gutes Wetter. Ich kannte La Manga noch aus meiner aktiven Zeit. Wir hatten dort die notwendige Ruhe, so dass wir uns voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren konnten. Wir hatten die Tage vor der Abreise sehr viel im Fitness-, Ausdauer-, und Kraftbereich getan. In Spanien haben wir sehr viele spielerische und taktische Elemente trainiert – darunter auch den Torabschluss. Aber nicht mehr als sonst auch. Ich bin mir sicher, dass wir auch offensiv auf dem richtigen Weg sind.

Die Defensive steht wie ein Bollwerk. In der Offensive hakt es mit nur 18 erzielten Treffern. Wird bis zum Ende der Transferperiode im Sturm noch nachgebessert?
Wir haben immer gesagt, dass wir nur dann aktiv werden, wenn wir auch einen Spieler finden, der uns wirklich weiterhilft und auch zu uns passt. Mit Emanuel Taffertshofer haben wir solch einen Spieler gefunden. Wir sind froh, ihn schon im Winter bekommen zu haben, ursprünglich wollten wir ihn erst im Sommer nach Würzburg holen. Er bringt uns in der Breite noch mehr Qualität. Wir halten weiter die Augen offen, wie gesagt, muss alles passen, wenn wir uns gezielt verstärken.

Nur 10 Zähler zuhause geholt. Warum klappt‘s am Dallenberg noch nicht richtig, dafür auswärts umso besser?
So wirklich lässt sich das nicht erklären. Fakt ist: Wir waren in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft. Daheim treffen wir aber auf Gegner, die oft sehr tief stehen und nur darauf aus sind, kein Tor zu bekommen. Da hat es jede Mannschaft schwer. Auswärts hingegen haben wir deutlich mehr Räume, können unser spielerisches Potenzial besser entfalten. Für uns gilt aber weiterhin, zu agieren und mutig nach vorne zu spielen. Dann wird sich auch unsere Heimbilanz drehen.

»Der Klassenerhalt ist kein Selbstläufer.«

Das Auftaktprogramm hat es in sich. Start zuhause gegen Münster, dann geht`s nach Großaspach und anschließend wartet das richtungweisende Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II. Hat der FWK Bammel vor einem Fehlstart?
Angst ist im Fußball kein guter Begleiter. Wir haben Respekt, das trifft es wohl eher. Denn wir wissen, dass ein guter Start die halbe Miete sein kann. Und wir freuen uns, wenn es endlich wieder losgeht. Wir haben sehr gut in der Vorbereitung gearbeitet, die Mannschaft ist wieder voll in Schuss. Das ist aber auch nötig, um die anstehenden Aufgaben selbstbewusst anzugehen.

Das Projekt Würzburg war auf drei Jahre angelegt. Jetzt ist gleich im ersten Jahr der Sprung in den Profibereich gelungen. Wie sieht der mittelfristige Plan der Kickers aus, ist die 2. Liga ein Thema?
Es wird allzu oft vergessen, was wir hier in kürzester Zeit und nur mit großer Kraftanstrengung gemeinsam bewerkstelligt haben. Für meinen Geschmack wird bisweilen etwas zu viel von uns erwartet. Aber das bringt die Schnelllebigkeit des Fußballs eben mit sich. Auf der anderen Seite dürfen wir diese gewachsenen Ansprüche aber auch als Kompliment werten. Uns wird etwas zugetraut. Ehe wir uns mit der Zukunft beschäftigen, müssen wir aber in dieser Saison noch liefern, der Klassenerhalt ist kein Selbstläufer. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich immer das Bestmögliche erreichen möchte. Ähnlich sehen das auch die Vereinsverantwortlichen. Und jedem ist durch den Aufstieg klar geworden, welches Potenzial Würzburg und die Region besitzen.

Wie geht`s mit Bernd Hollerbach weiter?
Wie schon gesagt, ich will immer das Maximale herausholen. Diese Einstellung hatte ich bereits als Spieler, als Trainer sehe ich das genauso. Ich will immer am höchsten spielen, mich mit den Besten messen und Herausforderungen annehmen und an ihnen wachsen. Ich habe hier noch einen Vertrag für die kommenden eineinhalb Jahre und ich weiß sehr wohl, was ich an Würzburg und den Kickers habe.






Das Auftaktprogramm der Würzburger Kickers in der 3. Liga:

22. Sa., 23.01.16 14:00 H SC Preußen Münster Sa. 14:00 23. Sa., 30.01.16 14:00 A SG Sonnenhof Großaspach 30.01. 24. Sa., 06.02.16 14:00 H VfB Stuttgart II 06.02. 25. Sa., 13.02.16 14:00 A FC Erzgebirge Aue 13.02. 26. Sa., 20.02.16 14:00 A FC Rot-Weiß Erfurt 20.02. 27. Sa., 27.02.16 14:00 H FSV Mainz 05 II 27.02











Aufrufe: 021.1.2016, 08:00 Uhr
dme/mwiAutor