2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Wolf
F: Wolf

Von "sinnvoll" bis "kompletter Blödsinn"

+++ FIFA-Ideen wie Abschaffung der Abseitsregel und Einführung von Zeitstrafen im Meinungsspektrum heimischer Funktionäre +++

HOCHTAUNUS. Ist die FIFA völlig im Veränderungsmodus? Nach der festgelegten Aufstockung der Fußball-WM keimen im Weltverband weitere Ideen, die zurzeit in diversen Gremien durchgespielt werden. Weg mit der Abseitsregel, Einführung von Shoot-out und Zeitstrafen – auch diese drei Ideen wurden öffentlich. Der UA holte dazu Meinungen aus der heimischen Fußballszene ein. Kreisfußballwart Andreas Bernhardt, sein Stellvertreter Harald Hyngar, der Regionalbeauftragte Harald Vorndran und Ralf Sartoris, Abteilungsleiter beim TuS Merzhausen, äußerten sich zu den FIFA-Ideen.

Was denken Sie über die Idee, die Abseitsregel abzuschaffen?

Andreas Bernhardt: Davon halte ich gar nichts. Dann stehen laufschwache Knipser vorne rum und warten auf Bälle. Das schnelle Umschaltspiel dürfte sich damit erledigt haben. Abseits ist nicht so einfach erklärt, wer es verstanden hat, hat aber dann keine Probleme mit der Regel und deren Anwendung. Sie macht aus meiner Sicht Sinn. Das Abseits abzuschaffen würde das Spiel vereinfachen.

Harald Hyngar: Die Abseitsregel sollte beibehalten werden, von einer Abschaffung halte ich nichts.

Harald Vorndran: Halte ich für gut, es entfallen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter und es erfordert völlig neue taktische Konzepte der Trainer. Es wäre eine Herausforderung, verbunden mit der Hoffnung auf mehr Tore, die ja das Salz in der Suppe sind.

Ralf Sartoris: Kompletter Blödsinn.

Wie denken Sie darüber, ein Shoot-out bei unentschiedenem Spielausgang einzuführen?

Bernhardt: Bewährtes bewahren, Neues wagen. Das klassiche Unentschieden ist schon in Ordnung. Beim Pokal und in Turnier-Endrunden wird das Spiel ja bis zum bitteren Ende fortgeführt. Das passt. Aber ein normales Unentschieden in der Meisterschaftsrunde sollte es weiter geben. Der Fußball muss nicht alles von anderen Sportarten kopieren. Gerade unentschiedene Spiele mit vielen Toren sind was Tolles.

Hyngar: Auch von einem Shoot-out halte ich nichts.

Vorndran: Hier wird der Showgedanke gefördert, der Eventcharakter wird größer (Thema: Brot und Spiele). Das brauchen wir nicht, Elferschießen ist spannend genug…

Sartoris: Es ist einen Versuch wert, die Spiele werden dadurch sicherlich attraktiver.

Wie wäre es mit einer Zeitstrafe statt gelber Karte?

Bernhardt: Gab es ja früher schon bei der zweiten gelben Karte im Spiel. Statt gelb/rot wieder über eine Zeitstrafe nachzudenken, halte ich für lohnenswerter, als bei der ersten gelben Karte gleich mit Zeitstrafe zu sanktionieren. Wir sind nicht beim Eishockey.

Hyngar: Zeitstrafe anstatt gelber Karte würde ich nicht schlecht finden.

Vorndran: Überfällig, da den Spielern die gelben Karten doch am A… vorbeigehen. Hier wird deutlich mehr Druck aufgebaut, sich sportlich zu verhalten. Wesentlich wirkungsvollere Strafe als die gelbe Karte.

Sartoris: Auch dies kann sinnvoll werden. Taktische Fouls, die den Spielfluss hemmen, werden dann weniger. Archivfotos: jf/fs



Aufrufe: 021.1.2017, 13:01 Uhr
Dirk Ortmann (Usinger Anzeiger)Autor