2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
TSV Bad Abbach (in grün) spielt als einziger Kelheimer Verein noch in der Landesliga – ATSV Kelheim und TV Schierling purzelten runter. F: Würthele
TSV Bad Abbach (in grün) spielt als einziger Kelheimer Verein noch in der Landesliga – ATSV Kelheim und TV Schierling purzelten runter. F: Würthele

Von rauschender Party bleibt der Kater

Drei Fußball-Landesligisten zählte Kelheim bis zum Sommer, jetzt ist es noch einer. Höhepunkte setzt Jahn-Schreck Aiglsbach.

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Die stade Zeit im Winter nutzt mancher Fußball-Verein, um sich von den Strapazen des zurückliegenden Jahres zu erholen. Regeneration und Kraft tanken scheint angesichts des knapp bemessenen Saisonübergangs im Sommer kaum möglich. Dabei waren vielerorts Siege ausgiebig zu feiern oder entsprechende Negativerlebnisse zu verdauen. Unabhängig vom Erreichen sportlicher Ziele in der Vorsaison mussten sich die Fußballer im Herbst rasch auf veränderte Bedingungen einstellen.

Stefan Wagner päppelt Bad Abbach auf

Kein Problem mit der Umstellung hatten die Landesliga-Kicker vom TSV Bad Abbach, die nach verkorkster Spielzeit im vorletzten Match den Ligaverbleib sicherten und sich in der aktuellen Runde zu einem Kandidaten auf den Vizetitel aufschwingen. Einen gehörigen Anteil am Leistungsschub dürfte Neutrainer Stefan Wagner haben, der im Sommer das Kommando von Interimscoach Dietmar Beyer übernahm. Abbachs Sportlicher Leiter war im April für den freigestellten Coach Helmut Wirth eingesprungen.

Wesentlich härter sind die beiden ehemaligen Landesligisten TV Schierling und ATSV Kelheim nach dem Sturz in die Bezirksliga aufgeschlagen. Bei den Laabertalern war nach dem Rücktritt von Spielertrainer Christian Brandl zu Ostern der Abstieg nicht mehr zu verhindern. Es folgte ein großer personeller Umbruch. Den Neustart bewältigt der Schierling erfahrene Coach Stefan Dykiert mit ausschließlich jungen Talenten.

Etwas sanfter verlief der Übergang beim ATSV. Das Bündnis mit Trainer Bernd Schinn blieb nach dem Rückschritt in die Bezirksliga intakt und die neue Mannschaft soll sich mit Verstärkungen aus Nachbarvereinen in der Bezirksliga beweisen. Pikanterweise stecken beide Teams erneut im Abstiegskampf.
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Torjäger erfreuen Abensberg und Langquaid

Einen Respektabstand zur gefährdeten Zone haben sich TSV Langquaid und TSV Abensberg nicht zuletzt dank der Dienste ihrer Top-Angreifer herausgeschossen. Während sich die Babonen die Dienste von Christian Brandl sicherten, heuerte der ehemalige Landesliga-Torschützenkönig Daniel Beerschneider nach zwischenzeitlicher Rückkehr zum Heimatverein TSV Neustadt bei den Laabertalern an.

Für positive Schlagzeilen sorgte meist der fünfte Kelheimer Bezirksligist: Mit Trainer Peter Gaydarov und Neuzugang Fabian Rasch vom FC Ingolstadt II klopft Vorjahresaufsteiger TV Aiglsbach zur Winterpause als Spitzenreiter an die Landesliga-Pforte. Dass die Fußballkünste nicht von ungefähr kommen, zeigt der Toto-Pokal. Die Hallertauer feierten Ende Mai den Pokalgewinn im Fußballkreis Landshut, um im August den großen Coup gegen Drittligist SSV Jahn Regensburg zu landen. Vor 1200 Zuschauern glich Aiglsbach ein 0:2 durch Julian Kügel und Manfred Gröber aus und schickte die Profis mit 5:4 im Elfmeterschießen nach Hause. Im Achtelfinale folgte mit 2:5 das Aus gegen Regionalligist SV Wacker Burghausen.
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TV Riedenburg steigt auf

Von der Aufstiegsparty zur Oberpfalz-Bezirksliga Süd bliebt auch beim TV Riedenburg nicht viel. Die Altmühltaler kürten sich am vorletzten Spieltag zum Kreisliga-Meister in Regensburg. Aktuell kämpft Riedenburg unter Spielertrainer Andi Schäffer um den Klassenerhalt. Als beständiger Bezirksligist erweist sich der TV Oberndorf, wo Armando Zani die Ägiden von Armin Mayer als Coach übernimmt.

In bislang unbekannte Höhen schwang sich Kreisklassen-Meister SV Niederleierndorf mit dem Aufstieg in die Kreisliga auf. Im fußballerischen Neuland ist der Neuling in den Abstiegskampf verstrickt. Nach oben könnte es für den SC Kirchdorf gehen, der unter Neutrainer Markus Stuhlmüller den nächsten Anlauf in die Kreisliga unternimmt. Konkurrenz droht vom SV Ihrlerstein, der auch in Richtung höhere Gefilde strebt. Der FC Mainburg verbleibt vorerst im Mittelmaß der Kreisklasse. Der Traditionsverein trennte sich im Sommer von Trainerikone Karsten Wettberg, der heuer seinen 75. Geburtstag feierte.
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Eine Reform steht bevor

In die A-Klassen sortierten sich zu Saisonbeginn mit der SG Wildenberg/Biburg und der SG Hausen/Rohr zwei neue Spielgemeinschaften ein. Gestrichen wurden hingegen die A-Klassen Süd und Nord. Eine nächste große Neuerung auf organisatorischer Ebene kündigt das „Ja“ der Funktionäre für das Zwei-Kreise-Modell an: Ab 2018 bilden der Fußballkreis Landshut (mit Kelheim) sowie die Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-In den Kreis Niederbayern-West.

Aufrufe: 029.12.2016, 12:00 Uhr
Alexander Roloff, MZAutor