Von kalter Dusche nie erholt

Der Spitzenreiter bewies auch im Topspiel einmal mehr seine unglaubliche Abgezocktheit, an der sich die komplette Liga seit nunmehr 20 Spielen mehr oder weniger die Zähne auszubeißen scheint. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da klingelte es bereits im Kasten von Dominik Reining. Aus dem SC-Anstoß folgte ein dummes Foul der Gäste, der einen Freistoß aus dem Halbfeld ermöglichte. Dieser wurde in den Sechzehner getreten und aus dem Gewühl heraus traf Oliver Schmidt zur Blitz-Führung für Waldgirmes.

Rotzfrecher Freistoß

Und es kam noch dicker für Zeilsheim: Nach zwölf Minuten legte sich Tolga Duran den Ball zum Freistoß zurecht. Alle erwarteten einen langen Ball, doch Duran zirkelte das Leder rotzfrech auf den kurzen Pfosten. Damit erwischte er sowohl Keeper Dominik Reining als auch die schlecht gestellte Mauer auf dem falschen Fuß – es stand 2:0! Zeilsheim versuchte in der Folge unbeeindruckt weiter das Spiel an sich zu reißen und konnte in der 30. Minute zumindest einen Teilerfolg verbuchen. Max Schneider flog mit Gelb-Rot vom Feld. Doch würde der SVZ in der Lage sein, die numerische Überlegenheit auch in Tore umzumünzen?

Talevski bringt Hoffnung

Die Antwort lautete: Nein! Denn mehr als das 2:1 durch Neuzugang Stefan Talevski (sprang nach Freistoßflanke von Leo Bianco am höchsten und nickte ein) sprang für die Zeilsheimer nicht mehr heraus. "Waldgirmes hat es einfach sehr, sehr gut verteidigt und es extrem routiniert heruntergespielt", musste Zeilsheims sportlicher Leiter Volker Wagner anerkennen. Zwar blieb Zeilsheim an sich genug Zeit, um den frühen Rückstand noch aufzuholen, doch zwingende Torchancen blieben absolute Mangelware. "Zudem waren wir auch nicht in der Lage, uns Standards in Tornähe herauszuholen", bemängelte Wagner. Der eingewechselte Leif Langholz ließ gar noch die Chance zur Vorentscheidung liegen.

Waldgirmes vor Meisterschaft

Nun hat sich Waldgirmes wohl im vorgezogenen "Endspiel" um die Meisterschaft einen entscheidenden Vorteil verschafft. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger, zudem hat man noch ein Spiel weniger absolviert. Und: So abgezockt, wie der SC die gesamte Saison auftritt, wird es überhaupt spannend zu sehen sein, ob das Team noch acht Punkte abgibt.

Zeilsheim: Reining – Elouardani, Talevski, Terzic (46. Seidelmann), Dimter – Horiuchi (54. Pyatt), Grigorian – L. Bianco, Bouchen, Baku – Gök (75. Cetinkaya).
Tore: 1:0 Schmidt (1.), 2:0 Duran (13.), 2:1 Talevski (49.).– Gelb-Rot: Schneider (30./SCW).– SR: Scotece (RW Walldorf).– Zu.: 400.