Von der Schule auf den Platz

Trier/Piesport. Eine eher zufällige Entwicklung erfuhr die Suche nach dem neuen Trainer in Niederemmel. "In Wittlich bin ich Berufsschullehrer. Zufällig habe ich einen Spieler bei mir in der Klasse, der in Niederemmel Fußball spielt. Weil er wusste, dass ich die Trainer-A-Lizenz habe, sprach er mich an", blickt der jetzige Trainer in Niederemmeler Diensten auf seine eher ungewöhnliche Verpflichtung zurück.
Der Vater des Schülers von Hoffmann ist im Vorstand tätig und auch Betreuer der ersten Mannschaft. Hoffmann erzählt weiter: "Tom Dienhart vermittelte mich an den Vorsitzenden Frank Schemer. Die Gespräche mit ihm verliefen positiv und wir einigten uns über eine baldige Zusammenarbeit."
Jens Hoffmann sah in seinem neuen sportlichen Umfeld Handlungsspielraum für Neues. So wurde der in Trier lebende Fußball- und Berufsschullehrer schon vor dem letzten Spieltag der abgelaufenen Saison der Mannschaft vorgestellt.
Dabei ist Hoffmann zwar in hiesiger Region, aber im weiteren Umfeld kein Unbekannter. Auf seiner Vita stehen keine unbekannten Vereine. Auch als Jugendtrainer hat der 37-Jährige schon gearbeitet. Neun Jahre trainierte er den Nachwuchs beim SV Auersmacher im Saarland, coachte die U15 des heutigen Regionalligisten FK Pirmasens, die TSG Kaiserslautern und ein Dreivierteljahr auch die U15 des 1. FC Kaiserslautern. Nun arbeitet er an der Berufsbildenden Schule in Wittlich.
Seine neue Mannschaft hat Jens Hoffmann schon kennengelernt. "Ich bin positiv überrascht. Mit 23 Leuten haben wir einen hohen Trainingsbesuch zu verzeichnen. Es macht Riesenspaß, die Truppe zu trainieren." Auch das engagierte Umfeld in Piesport hat der neue Coach schon kennenlernen dürfen. "Die Ultras haben uns in Neumagen sensationell unterstützt. Ihr Support war toll und auch fair."

Ziel: Oberes Drittel

Hoffmann kennt die jüngste Entwicklung nur zu gut. "Der dritte Platz im Vorjahr war sicherlich ein Höhepunkt, wenn man bedenkt, dass man ein Jahr zuvor fast abgestiegen wäre. Wir wollen auch jetzt wieder ins obere Drittel reinkommen." Kameradschaft und Teambuilding stehen bei Hoffmann ganz weit oben auf der Liste. "Meine Aufgabe ist es, die jungen Spieler zu begeistern, ihnen Spaß im Training zu vermitteln und sie fußballerisch weiterzubringen", betont der 37-Jährige. Er will in Niederemmel ein offensiv ausgerichtetes Spiel anbieten, das die Zuschauer zum Kommen anregt.

Am Sonntag in Dreis

Den offenen Dialog mit den Spielern und eine offene Atmosphäre zu schaffen, ist dem Nachfolger von Gregor Steffes ebenso wichtig. "Ich versuche, mit jedem Spieler gleich viel zu sprechen. Die sollen mir ihre Ideen mitteilen, auch wenn ich im Endeffekt entscheide", lässt Hoffmann den Pädagogen raus.
Sportlich gesehen kann der Sieg im Derby in Neumagen (2:1) schon einen Schub auslösen. Nach Minderlittgen zu Hause, als das Team abermals gewann (1:0) und dem kommenden Auswärtsauftritt in Dreis (Sonntag, 14.30 Uhr) könnte die Mosella sogar Spitzenreiter sein.