2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Vor drei Jahren noch Stammkraft beim TSV Aindling in der Bayernliga, derzeit in der Kreisliga Ost aktiv. Foto: Privat
Vor drei Jahren noch Stammkraft beim TSV Aindling in der Bayernliga, derzeit in der Kreisliga Ost aktiv. Foto: Privat

Von der Bayern- in die Kreisliga

Steinherr will mit dem SC Griesbeckerzell auch kommende Saison wieder eine gute Rolle spielen.

Manuel Steinherr, einst Spieler in der Bayernliga, schnürt nun seine Fußballschuhe in der Kreisliga Ost. Zusammen mit Frank Mazur wollen die Kicker vom SC Griesbeckerzell auch kommende Saison wieder für die ein oder andere Überraschung sorgen und setzen dabei vermehrt auf die Jugend aus dem näheren Umkreis.

Manuel, du warst vor wenigen Jahren noch Stammspieler in der Bayernliga, seit dieser Saison beim SC Griesbeckerzell in der Kreisliga aktiv. Warum dieser Schritt?
Steinherr: Das hat mehrere Gründe. Der Hauptgrund war sicherlich, dass ich in letzter Zeit mit einigen schweren Verletzungen zu kämpfen hatte und somit körperlich nicht mehr auf meinem gewünschten Level spielen konnte. Von Aindling wechselte ich zunächst zum FC Affing, dem ich auch heute noch sehr verbunden bin. Leider verlief die Saison dort auch nicht gerade nach Maß. Daraufhin war ich im engen Kontakt mit Frank Mazur und "Lug" Sturm und entschied mich zu den "Zellern" zu wechseln. Ich habe hier die Möglichkeit als Co-Trainer zu arbeiten und mit Frank Mazur jemanden, der mir einiges beibringen kann und mich super einbindet. Ein weiterer Grund war, dass die Rahmenbedingung im Landkreis immer schlechter werden. Höherklassig Fußball spielen ist nur noch mit weiten Fahrtwegen und viel Aufwand zu realisieren, was ich mir jetzt nach 8 Jahren in diesem Bereich nicht mehr antun wollte. Ich stell da nun vermehrt den Spaß in den Vordergrund. Vor Beginn der Saison hattet ihr noch einen der ältesten Kader der Liga. War das Absicht? Steinherr: Der Kader stand soweit fest und ich war der einzige Neuzugang für die neue Saison, da die Mannschaft im Vorjahr den vierten Platz belegte und große Änderungen nicht zwingend nötig waren. Aber nach den Abgängen einiger Spieler, vor allem von unserem Top-Torjäger Michael Funk zur Winterpause, müssen wir uns nun neu orientieren. Die Rückrunde wollen wir mit dem dünnen Kader so erfolgreich wie möglich zu Ende spielen. Nach dem 3:1 Sieg in Rinnenthal und dem Remis gegen Untermaxfeld letztens ist uns der Auftakt schon mal relativ gut gelungen.
Zur neuen Saison ist aber das Ziel klar definiert. Wir wollen den Kader verbreitern und das vermehrt mit Jugendspielern. Auch mit einheimischen Jungs, die jetzt noch in anderen Vereinen aktiv sind. Mit Manuel Schweizer, der aus Aindling kam und sich seitdem richtig gut entwickelt hat, haben wir hier ein gutes Beispiel. Diese Chance hätte er in Aindling so sicherlich nicht bekommen und momentan ist er fester Bestandteil unseres Teams. Dies wollen wir so weiterführen. Als A-Jugend Trainer bin ich zusätzlich natürlich auf vielen Plätzen unterwegs und sehe mir im Moment viele Jugendspiele an. Zusammen mit dem Frank hoffen wir so Spieler für uns zu gewinnen. Zudem ist die Kreisliga aktuell stark und gut besetzt. Auch von den Zuschauerzahlen. Was sind dann die sportlichen Ziele für die kommende Saison? Steinherr: Erst einmal ist es wichtig, dass wir dieses Jahr die Klasse halten. Je früher desto besser. Für die anstehende Saison hat es Priorität, dass wir eben diese Jungendspieler dazu bekommen und den aktuellen Kader größtenteils zusammenhalten, denn dieser verfügt über die nötige Erfahrung und Qualität. Aufstiege kann man nicht planen auch haben wir nicht die finanziellen Mittel wie viele andere Mannschaften in der Kreisliga. Somit werden wir das nicht erzwingen oder unsinnige Sachen machen.
Wir wollen wieder eine gute Rolle spielen und ein gut funktionierendes Team mit dem ein oder anderen älteren Spieler und vielen jungen Talenten aufbauen. Die Rahmenbedingungen und das Umfeld in Zell geben das her, aber alles Weitere wird sich dann zeigen. Nebenbei bist du ja auch noch als Nachwuchstrainer beim FC Affing tätig. Wohin soll deine Reise im Jugendbereich noch führen? Eventuell auch mal höherklassig?
Steinherr: Klar, wenn es die Zeit hergibt, ist es schon mein Ziel auch einmal hochklassig im Jugendbereich zu arbeiten. Diese Arbeit macht mir sehr viel Spaß und ist wohl mit einer der wichtigsten Schritte für die Vereine, da das große Geld fast nirgendwo mehr richtig zur Verfügung steht. Dein Bruder Thomas ist für viele kein unbeschriebenes Blatt und stand bereits bei einem Zweitligisten unter Vertrag. Habt ihr beiden noch viel Kontakt bzw seht ihr euch oft? Steinherr: Ja wir haben eigentlich täglich Kontakt und ein super Verhältnis. Sehen eher selten, da er in München wohnt, aber er schaut sogar meine Spiele in der Kreisliga an und ich bin ich so oft wie möglich im Sportpark in Haching. Dazu stehe ich ihm auch beratend zur Seite im Moment.
Gerade nach den Spielen im DFB-Pokal hat man gesehen. dass die Hachinger Truppe einen richtig guten Fußball spielt. Und das Highlight gegen Leverkusen im ausverkauften Sportpark war schon beeindruckend. Glaubst du er schafft erneut den Sprung in den Profifußball?
Steinherr: Das ist ein hartes Geschäft und alles andere als einfach. Mal sehen was die Zeit bringt, aber in Haching hat er die besten Voraussetzungen, denn auch der Verein hat noch einiges vor.
Wichtig ist, dass er verletzungsfrei bleibt. Ich hoffe da hab ich in der Familie nun alles abgedeckt in Sachen Verletzungen (lacht).
Aufrufe: 024.3.2016, 16:05 Uhr
Florian TielkesAutor