2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Foto/Grafik: Pfeifer/cwa
Foto/Grafik: Pfeifer/cwa

"Vom Zeitpunkt her ein wenig spät"

SGK-Trainer Frank Hettrich im FuPa-Interview der Woche +++ 35, 36 Punkte sind nötig

Frank Hettrich, Trainer der SG Heidelberg-Kirchheim, im FuPa Interview der Woche. Der A-Lizenzinhaber muss seinen Posten nach zwei Jahren Verbandsliga zum Rundenende räumen.

Die Meldung, dass Sie zur neuen Runde nicht mehr als Trainer in Kirchheim tätig sein werden, kam doch recht überraschend. Wie haben Sie dies aufgenommen?

Frank Hettrich: Letztendlich muss man die Entscheidung akzeptieren. Die Frage ist immer die Art und Weise wie man es mitgeteilt bekommt. Ich habe es am 10. März mitgeteilt bekommen. Wenn man sieht, wie sich die Vereine für die neue Runde aufstellen, scheint mir das ein bisschen spät zu sein.

Man muss das Ganze zwischen den Zeilen lesen. Wir haben relativ wenige Gegentore bekommen, die beiden 5:0-Schlappen gegen Weinheim und Pforzheim mal ausgenommen. Von der Spielkultur her haben wir uns sicherlich einen Schritt nach vorne bewegt. Dass man jetzt andere Wege geht, überrascht mich ein wenig.

Am Donnerstag habt ihr gegen die TSG Weinheim knapp mit 1:2 verloren. Wie fällt Ihr Fazit dazu aus?

Hettrich: Das Spiel war in der ersten Halbzeit sehr ausgeglichen. Die guten Angriffe von uns sind verpufft, Weinheim hatte außer ein paar Fernschüssen aber auch nichts vorzuweisen. Zur Halbzeit war es ein typisches 0:0-Spiel. Dann haben wir im Spielaufbau Fehler fabriziert, Weinheim hat das gut ausgenutzt und ist in Führung gegangen. Eine Mannschaft wie Weinheim hat punktuell eine höhere Individualität und mit dem 2:0 im Rücken sehr ruhig gespielt. Wir konnten sie nach dem 1:2 unter Druck setzen, allerdings fehlt uns in solchen Spielen die Qualität. Das ist einfach so.

"Es ist eine gefährliche Situation"

Mit dem bisherigen Abschneiden seid ihr vermutlich trotzdem zufrieden. Mit dem Abstieg solltet ihr nichts mehr zu tun haben?

Hettrich: Es ist eine gefährliche Situation, da wir schon noch ein paar Punkte brauchen. Normalerweise müsste es so sein, dass wir bis zum spielfreien Wochenende am 1. Mai gesichert sind. Es gilt an den Charakter der Spieler zu appellieren das Letzte zu geben. Wir haben auch nicht den Luxus eines personifizierten Goalgetters, da fehlten schlichtweg die finanziellen Möglichkeiten. Wir müssen in jedem Spiel an die hundert Prozent gehen, um zu Erfolgen zu kommen. Da die Liga sehr ausgeglichen ist, kann da extrem viel passieren. 35, 36 Punkte braucht man schon, um sicher zu sein.

Am Samstag empfangt ihr den TSV Amicitia Viernheim. Was für eine Partie erwarten Sie gegen die Südhessen?

Hettrich: Viernheim ist von den Einzelspielern her besser besetzt als wir. Die haben fünf, sechs Spieler, die schon Oberliga gespielt haben. Die sind letztes Jahr auch verdient in die Verbandsliga aufgestiegen und haben sich mit einigen Hochkarätern verstärkt. Wir können das nur über die Mannschaft kompensieren, speziell über unser taktisches Verhalten und dürfen uns keine Fehler erlauben. Bei solchen Spielen muss alles funktionieren. Natürlich gehen wir nicht chancenlos rein und versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten das Bestmögliche zu bringen.

Wie sehen Ihre persönlichen Planungen für nach der Saison aus. Werden Sie woanders als Trainer tätig sein oder eine Pause machen?

Hettrich: Es sind jetzt gute drei Wochen seit der Bekanntgabe. Es ist sicherlich so, dass ich gerne zur neuen Runde was machen würde. Die Stellen in der Verbandsliga waren damals schon soweit belegt, ambitionierte Klubs planen eben früher. Im ambitionierten Jugendbereich könnte ich mir auch etwas vorstellen.

Zur Person Frank Hettrich:

Vereine zur aktiven Zeit:

A-Jugend 1. FC Kaiserslautern

Aktive: Südwest Ludwigshafen Oberliga

SV Schwetzingen unter Trainer Raimund Lietzau

Trainertätigkeit:

Seit 2003 A-Lizenzinhaber

SG 08 Mutterstadt (3 Aufstiege), VfB Haßloch (1 Aufstieg), Südwest Ludwigshafen

3 Jahre U23 SV Waldhof Mannheim

1 Jahr bei Walter Pradt in der Regionalliga hospitiert

Mit Andreas Clauß eine halbe Runde die Regionalliga-Elf trainiert

2 Jahre SG Heidelberg-Kirchheim

Aufrufe: 08.4.2015, 08:00 Uhr
red.Autor