Derzeit scheint wieder die Sonne über dem SV Bammersdorf. Neu-Coach Metin Akyol brachte junge, talentierte Spieler aus seiner Zeit in der Nachwuchsabteilung beim 1. FC Burk mit. Aus den ersten fünf Spielen wurde prompt die optimale Ausbeute von 15 Punkten eingefahren. „Natürlich sind wir immer darauf angewiesen, dass ein Trainer auch Magnet für den ein oder anderen Neuzugang ist. In diesem Sommer haben wir so einen Glückstreffer gelandet“, sagt Braun, der auch erstmals nach langer Zeit wieder U17- und U19 Junioren ins Rennen schicken kann. „Der Verein ist soziales Engagement, das permanent gepflegt und ausgebaut werden muss. Wenn wir nicht aufpassen, stirbt uns das Fundament aber irgendwann weg.“
Ein paar Felder und Kilometer entfernt bei der DJK Weigelshofen wird indes seit 2013 versucht, in die A-Klasse zurückzukehren. Problem Nummer eins ist für Abteilungsleiter Benedikt Nagengast der fehlende Nachwuchs: „Mit einem großen Verein wie Eggolsheim nebenan ist es natürlich nicht einfach, Jugendliche zu begeistern. Somit haben wir auch nie den Fall, Eigengewächse in den Herrenbereich hochziehen zu können.“ Die Anzahl anderer Freizeit-Angebote nehme außerdem zu, weshalb es weniger junge Leute auf den Fußballplatz zieht. „Auch die Abwerbe-Versuche aus dem Umkreis an talentierten Spielern werden stärker, die dann dem Ruf des Geldes Folgen, das wir nicht zahlen wollen und können.“ Es ist somit schlicht der Spielermangel, der überdies dazu führe, dass es im Vergleich zu früher keine zweite Mannschaft mehr gibt.
Nagengast ist der Ansicht, dass man die Favoritenrolle im Aufstiegskampf einnehmen muss. Damit kommt die mit neun Punkten auf Rang sechs gestartete DJK allerdings nicht so zurecht: „In der A-Klasse waren wir immer der Außenseiter, der mit Ordnung und Willen auch mal gegen die Top-Mannschaften gepunktet hat. Nun spielen die meisten mit genau dieser Taktik gegen uns. Anders als wir können sie sich mit höherklassigen Spielern aus der ersten Mannschaft verstärken oder haben umgekehrt Jungs in ihren Reihen, die das Potenzial für die höhere Liga haben und in der B-Klasse Spielpraxis sammeln.“ Warum es sich trotzdem noch lohnt, eine Mannschaft im Spielbetrieb aufrechtzuerhalten? „Der Verein ist der Dreh- und Angelpunkt in unserem Dorf, der auch Feste organisiert und außerhalb des Fußballs tätig ist. Wenn man jedoch die Fußball-Mannschaft aufgibt, besteht die Gefahr, dass der Verein einschläft, weil es keine geregelten Abläufe mehr gibt“, erklärt Nagengast. „Wir haben eine tolle Truppe mit Menschen im Hintergrund, die alles für den Verein tun und stolz darauf sind, den Menschen hier etwas zu bieten.“ Eine Fusion mit einem anderen Klub – wie sie derzeit bei der SG Pinzberg/Gosberg praktiziert wird – sei zwar in jüngerer Vergangenheit kein konkretes Thema gewesen, Nagengast ist aber der Ansicht, dass man Gedanken dazu immer im Hinterkopf behalten müsse.
Als dritter Klub aus dem Forchheimer Landkreis rutschte der ASV Pettensiedel nach vier Jahren und einer desolaten Rückrunde noch auf einen Abstiegsplatz und muss unter Coach David Sievert (vom SK Heuchling) mit der B-Klasse 4 Vorlieb nehmen.
Nach drei sieglosen Partien zum Auftakt fand der ASV mit immerhin nahezu gleichem Kader wie in der Vorsaison an diesem Wochenende zumindest den Anschluss ans Mittelfeld. Dass der Alltag im Keller des Amateurfußballs nicht einfach ist, aber auch keinem gleichgültig und deshalb nervenaufreibend, zeigt die Entscheidung der Vorstandschaft, Presseanfragen nur noch schriftlich zu beantworten. Eine Stellungnahme zur Situation erhielten die Nordbayerischen Nachrichten bis Redaktionsschluss nicht.