2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Schmidt
F: Schmidt

Vom Aufsteiger zum Titelaspiranten

VL MITTE: +++ Zeilsheim hat sich in der Winterpause noch einmal verstärkt +++ „Haben etwas gutzumachen und wollen gewinnen“ +++

ZEISHEIM/WALDGIRMES. Vom Liga-Neuling zum Meisterschaftsaspiranten – die Entwicklung des SV Zeilsheim in der Verbandsliga Mitte ist bemerkenswert.

„Das ist auch eine Überraschung für uns, wir wussten zwar, dass wir eine gute Mannschaft haben, aber dass sie so konstant Leistung bringt, war nicht unbedingt zu erwarten“, gibt SV-Trainer Sascha Amstätter zu, der beobachtet hat, „dass wir von Sieg zu Sieg immer mehr Selbstvertrauen bekommen haben“. Der 39-jährige ehemalige Bundesligaprofi von Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98, FSV Frankfurt und SV Wehen übernahm die Zeilsheimer Anfang 2016 und führte sie aus der Gruppenliga Wiesbaden in die Verbandsliga. Dort stehen aktuell 13 Siege, fünf Remis und nur zwei Niederlagen auf dem Konto. „Unser Vorteil ist, dass wir viele Torschützen im Team haben und nicht von wenigen Spielern abhängig sind“, erklärt der SV-Coach. Das Ergebnis ist mit 53 erzielten Toren die klar beste Trefferausbeute der Liga – sieben Tore mehr als Tabellenführer SC Waldgirmes.

Bester Schütze bisher war mit elf Treffern der Ex-Eddersheimer Leonardo Bianco, dessen Bruder Antonio wegen eines Kreuzbandrisses für den Rest der Runde ausfällt. Und da mit Abwehrstabilisator Pascal Hertlein, der aus beruflichen Gründen zum Jahresanfang seinen Abschied nahm, ein weiterer Leistungsträger fehlt, rüsteten die Zeilsheimer in der Winterpause noch einmal nach.

Vom Nachbarn und Ligakonkurrenten SG Oberliederbach kam Nicolai Pyatt, den Amstätter als „schussstarken Offensivallrounder“ schätzt, die Defensive sollen Viktor Talevski vom SC Watzenborn-Steinberg und der Ex-Urberacher Mirko Dimter verstärken. „Sie haben uns schon vergangenen Samstag beim 1:0 gegen starke Schwanheimer geholfen“, war der SV-Trainer vor allem mit dem Debüt der beiden Innenverteidiger zum Restrundenstart zufrieden.

Der Einsatz des an Grippe erkrankten Pyatt ist heute in Waldgirmes ebenso gefährdet wie der des angeschlagenen Angreifers Ahmed Gök. An das Hinspiel, als Leif Langholz in der letzten Aktion der Nachspielzeit das 1:1 erzielte, erinnert sich Amstätter ungern, aber genau: „Wir waren viel besser und bei mehreren Chancen dem 2:0 näher, als der Schiedsrichter unverständlicherweise sechs Minuten nachspielen ließ.“ Deshalb gelte es „in Waldgirmes etwas gutzumachen. Wir wollen gewinnen“. Aber auch bei einer Niederlage in der Lahnaue wäre die Sitauation bei derzeit neun Punkten Vorsprung gegenüber dem Dritten SF/BG Marburg noch komfortabel.

Trotzdem will Amstätter von einem sicheren Erreichen zumindest des Relegationsplatzes, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt, derzeit nichts wissen. „Es sieht zwar nach einem Zweikampf an der Spitze aus, aber Marburg hat auch eine gute Mannschaft, und wir haben nach Waldgirmes drei Derbys vor der Nase, da kann noch viel passieren. Aber wir werden hungrig bleiben und versuchen, den Kampf an der Spitze so lange wie möglich offenzuhalten. Zumal das das erste Mal in der Vereinsgeschichte ist, dass wir so weit oben stehen.“

Und wenn am Ende der Aufstieg perfekt wäre? „Es ist noch vermessen, daran zu denken, aber wenn es klappt, würden wir unsere Hausaufgaben schon machen und eine gute Mannschaft auf die Beine stellen. „Und wenn dann in 2019 das 100-jährige Bestehen des Klubs in der Hessenliga gefeiert würde, wäre es etwas Historisches für den Verein, der letztes Jahr noch in der Gruppenliga spielte.



Aufrufe: 04.3.2017, 08:03 Uhr
Gießener AnzeigerAutor