2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Der FCM im Duell mit Eintracht Braunschweig. F: Harbke
Der FCM im Duell mit Eintracht Braunschweig. F: Harbke

Volles Haus beim Pape-Cup

Das ausverkaufte Nachwuchsturnier war ein voller Erfolg +++ Sieg ging an Borussia Dortmund

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Borussia Dortmund ist zum dritten Mal Turniersieger des traditionsreichen Matthias-Pape-Gedächtnisturniers. In einem technisch auf hohem Niveau stehenden Finale setzte sich der BVB mit 4:1 Toren gegen die TSG 1899 Hoffenheim durch. Damit ist der BVB der bislang erfolgreichste Verein in der Geschichte des Turniers.

Zweimal gewannen der 1. FC Köln und Bayer Leverkusen das Kräftemessen der besten U15-Mannschaften Deutschlands, bei dem diesmal mit Cambridge United (9.) und Velje BK (19.) auch eine englische und eine dänische Mannschaft am Start waren. Cambridge United war so erfolgreich wie noch nie, gewann mit seinem starken Keeper Iron das Spiel um Platz 9 gegen Eintracht Frankfurt 3:1. Davor landeten die Nachwuchsteams von sieben Erstligisten und das Zweitligaspitzenteam Fortuna Düsseldorf. Die Fortunen, der Vorjahressieger, stellten mit Mick Gudra (9 Tore) den Toptorschützen des Turniers.

Für die U15 des 1. FC Magdeburg, die im letzten Jahr den Einzug ins Viertelfinale schaffte, war es am Anfang schwierig. Denn die Jungs aus Magdeburgs Partnerstadt Braunschweig lieferten zum Auftakt ihr bestes Spiel ab, gingen früh in Führung. Der FCM berappelte sich erst nach einem 0:2-Rückstand, hatte erst kein Glück – dann kam noch Pech hinzu - und am Ende gab’s eine 2:3-Auftaktniederlage. Auch im 2. Spiel gegen den Bundesliganachwuchs der SpVgg Greuther Fürth fehlte vor dem gegnerischen Tor die Präzision. Fürth hatte zudem mit Lucas Zahaczewski den besten Keeper des Turniers zwischen den Pfosten und ansonsten eine defensivstarke Mannschaft auf dem Feld, die knapp mit 1:0 gewann – und am Ende auf Platz 4 des Turniers landete.


Post SV Magdeburg (hier gegen Nürnberg) hielt tapfer dagegen. F: Harbke

Beide Auftritte der blau-weißen U15 unter Trainer Nick Struy machten aber Lust auf mehr. Und gegen Velje BK platzte der Knoten und mit 3:1 wurde der 1. Sieg eingefahren. Dem folgte gegen Fortuna Düsseldorf das beste Spiel der Mannschaft beim diesjährigen Matthias-Pape-Gedächtnisturnier. Frühe Führung, schneller Ausgleich, dann ein Hattrick von Pascal Hackethal zum 4:1. Die Halle bebte. Doch für den Einzug ins Viertelfinale reichte es für die Blau-Weißen nicht.

In den Platzierungsspielen um Platz 9-16 war der Sieger von 2013, der VfL Bochum, die Aufgabe für den FCM, die mit 2:1 gemeistert wurde. Der dritte Sieg hintereinander. Ging da noch mehr? Mehr war möglich, doch Cambridge United hatte was dagegen und beim FCM schwanden etwas die Kräfte. Kapitän Siebenhüner konnte die Führung der kampfstarken Engländer mit einem Gewaltschuss noch ausgleichen, dann verhinderte Keeper Liesegang den Sieg von Cambridge in der regulären Spielzeit.

Was sonst nicht so häufig ist – und Verwunderung von Eltern und Fans daheim auslöste – das Neunmeterschießen gewannen die Jungs von der Insel, denn Keeper Iron ließ sich nicht bezwingen. Anschließend gewann Cambridge auch das Spiel um Platz 9. Für den 1. FC Magdeburg blieb nach einer knappen 1:2-Niederlage gegen den zweimaligen Turniersieger 1. FC Köln ein guter 12. Platz.

Ein besonderes Erlebnis war das Turnier natürlich für die Spieler und die zahlreichen Fans der beiden regionalen Qualifikanten, Fortuna Magdeburg und Post SV. Beide hatten zuletzt ausgezeichnete Hallenturniere gespielt, auch bei den Hallenstadtmeisterschaften mit Platz 1 (Fortuna) und 2 (Post SV) überzeugt. In allen Vorrunden- und Platzierungsspielen konnten der Landesliga-Tabellenführer Fortuna und Spielunionsspitzenteam Post SV weitestgehend mithalten. Robin Jäger (Fortuna) erzielte sogar drei Tore. Für den Post SV war besonders beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt (0:1) mehr drin, der Sieg im Platzierungsspiel gegen Fortuna (1:0) am frühen Sonntagmorgen sicherte den Einzug in das Spiel um Platz 17, das aber nach tollem Kampf erst in den Schlussminuten gegen den FSV Frankfurt verlorenging (2:5). Fortuna landete nach einem 1:4 gegen Velje BK auf Platz 20.


Fortuna Magdeburg (hier gegen Wolfsburg) lieferte sich knappe Spiele. F: Harbke

Im Halbfinale hatte Schalke 04 eigentlich lange Zeit die besseren Karten, ging durch den besten Spieler des Turniers, Kapitän Yilmaz, mit einem strammen Linksschuss auch in Führung. Doch ein spektakuläres Eigentor brachte den Ausgleich und die TSG 1899 Hoffenheim wieder ins Spiel. Dem 1:1 bei Spielschluss folgte ein dramatisches Neunmeterschießen, bei dem die Hoffenheimer am Ende das glücklichere Team waren.

Sie trafen im Finale auf den BVB, der gegen die SpVgg Greuther Fürth dominant spielte. Die Schwarz-Gelben stellten das taktisch beste und defensivstärkste Team, wobei Defensive in der Halle meist „Ganzfeldpressing“ bedeutet. Gegen Fürth funktionierte beim souveränen 3:0 vor allem das schnelle Umschalten bei Ballgewinn „Marke Jürgen Klopp“. Und dieses Spielkonzept war auch im Finale erfolgreich. Die Spieler der TSG 1899 Hoffenheim hatten bei Ballbesitz kaum Luft zum Atmen, waren ständig unter Druck von zweikampfstarken Dortmundern, die auch die Torchancen – im Gegensatz zu dem einen oder anderen Spiel in der Vorrunde – sehr konsequent ausnutzten. Erst beim Stand von 4:0 gelang der TSG der verdiente Ehrentreffer.

Fazit: Fast durchweg gab es faire, dazu technisch gute und oft bis in die Schlusssekunden spannende Spiele. So viele Zuschauer wie noch nie besuchten die Hermann-Gieseler-Halle. Stimmung: Gänsehut pur.

Drei FCM-Legenden waren mit dabei: Die große FCM-Vergangenheit mit den vielfachen DDR-Nationalspielern Jürgen Pommerenke, Martin Hoffmann und Joachim Streich traf im schönen Interview-Small Talk auf die FCM-Zukunft mit der ganzen U15 in der Hallenmitte und der ganzen Halle als Publikum. Besonders bewegend war am 2. Tag die Gedenkminute für den im Alter von 20 Jahren tags zuvor verstorbenen Wolfsburger Fußballprofi und belgischen Nationalspieler Junior Malanda, zu dessen Ehren sich alle Zuschauer, Helfer, Spieler, Trainer und Betreuer in der Halle unmittelbar vor dem ersten Spiel der Wolfsburger am Sonntag von ihren Plätzen erhoben hatten.

Das Turnier war (wieder) eine ausgezeichnete Werbung für die Sport- und insbesondere die Fußballstadt Magdeburg. Das freut zuerst Peter Fechner, den FCM-Präsidenten, und Lutz Pape, den umtriebigen Cheforganisator.

Aufrufe: 012.1.2015, 15:20 Uhr
Heinz-Josef SprengkampAutor