2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Dynamo-Fans machten Stimmung und waren lautstark präsent.  <b>F: Staudinger</b>
Die Dynamo-Fans machten Stimmung und waren lautstark präsent. <b>F: Staudinger</b>

Voller Gästeblock, volles Jahn-Stadion

Die Risikobegegnung zwischen Dynamo Dresden und dem SSV Jahn blieb friedlich +++ Allerdings gab es zwei Diebstähle im Stadion

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Die schwarz-gelben Dresdner Fans waren besser als ihr Ruf. Und so erwies sich die mit einigen Befürchtungen verbundene Risiko-Begegnung zwischen Dynamo-Dresden und dem SSV Jahn nur als Risiko für die Gastgeber, die es mit einer 3:2-Niederlage nicht schafften, ihr schmales Punktekonto aufzubessern. Wenigstens auf der Einnahmenseite dürfte der Jahn ein erfreuliches Ergebnis verbuchen, denn das Stadion füllte sich mit 8742 Zuschauern wie schon länger nicht mehr.

Auch da gab es allerdings einen Wermutstropfen. Die Polizei musste sich zwar erfreulicherweise nicht mit Schlägereien zwischen Fans befassen, aber immerhin mit zwei Diebstählen. Einmal nutzte ein unbekannter Täter eine günstige Gelegenheit und griff in die Kasse eines Kartenverkaufshäuschens. Er erbeutete wohl einen dreistelligen Betrag, berichtete Albert Brück, der Sprecher des Regensburger Polizeipräsidiums. Und auch während des Spiels wurde Bares gestohlen: Diesmal aus der Kasse eines Getränkestandes. Weil sich beide Diebstähle im Gästebereich beziehungsweise am Zugang dazu abspielten, geht die Polizei davon aus, dass es sich bei den Tätern um Dresdner Fans handelt.

Rund 2500 Dynamo Fans waren am Samstag zu der Begegnung angereist. Etwa 500 von ihnen kamen mit dem Zug und wurden am Regensburger Hauptbahnhof von einem starken Polizeiaufgebot empfangen. Einsatzkräfte aus der Oberpfalz, noch verstärkt durch mehrere Hundertschaften der Bereitschaftspolizei, eskortierten die Fan-Trupps ohne Zwischenfälle zum Jahnstadion. Lediglich ein Flaschenwurf war zu verzeichnen. Weil er kein Ziel traf, wurde die Sache nicht weiter beachtet.

Im Stadion setzten sich die Dresdner von Anfang an lautstark in Szene. Einheizer sorgten mit Megafon und Trommel für Stimmung und die Fans ließen gelbe Luftballons und gelbe und schwarze Bänder flattern. Bei den Jahn-Fans blieb es dagegen ziemlich still. Das Schweigen steigerte sich nach dem dritten Gegentor in ein eisiges Schweigen und erst als der Jahn ind er zweiten Halbzeit mit zwei Toren aufholte, kamen auch die Jahn-Fans in Stimmung und feuerten ihre Elf an, die den Ausgleich allerdings nicht mehr schaffte.

An der von vielen Ordnern gesicherten Nahtstelle zwischen den beiden Fanblöcken gab es einen Wurf mit einem Kanonenschlag, der auf das Konto eines Jahn-Fans geht, den nun eine Anzeige erwartet. Dabei schaukelten sich bei einem verbalen Geplänkel durch die Stäbe des Abtrenngitters hindurch die Emotionen kurzfristig auf. Das Ganze blieb jedoch folgenlos.

Mit drei Punkten auf dem Konto und bisweilen einigem Nebel in der Birne reisten die Dresdner Fans wieder ab. Große Pfand-Beute machten eifrige Flaschensammler, die auf den Spuren der Dresdner Gäste jede Menge Bierflaschen aufsammeln und in großen Plastiksäcken davonschleppen konnten. Die Dynamo-Fans erwiesen sich gegenüber den ärmlich wirkenden Flaschensammlern als richtig charmant und pfefferten die leeren Pullen nicht aufs Pflaster sondern drückten einem der inoffiziellen Reinigungskräfte die Flaschen sogar ganz artig in die Hand.

Für das Spiel war neben der Polizei auch der SSV Jahn gut gerüstet. Der Verein habe ein Sicherheitskonzept, das auch Risikospiele abdecke, hieß es im Vorfeld aus der Pressestelle. Die Anzahl der Sicherheitskräfte werde erhöht. Das liege aber weniger an der vermeintlichen Gefährlichkeit der Dresdner Fans, als am verstärkten Zuschaueraufkommen. Josef Späth, Sicherheitsbeauftragter beim SSV Jahn, hatte vor dem Spiel versichert, die Dresdner Fans hätten sich in den letzten Jahren im Stadion immer anständig verhalten und wären bei Weitem weniger problematisch, als ihr Ruf das verheißen möge. Damit sollte er Recht behalten.

Aufrufe: 01.3.2015, 12:00 Uhr
Heinz KleinAutor