2024-04-25T08:06:26.759Z

Analyse
Gegen Egg an der Günz probierte sich Tobias Völker (rechts) im defensiven Mittelfeld. Dennoch kassierte der TSV Aindling die nächste Niederlage.  Foto: Rummel
Gegen Egg an der Günz probierte sich Tobias Völker (rechts) im defensiven Mittelfeld. Dennoch kassierte der TSV Aindling die nächste Niederlage. Foto: Rummel

Völker auf ungewohnter Position

Beim 1:3 in Egg spielt der Kapitän des TSV Aindling nicht in der Abwehr +++ Den Abwärtstrend kann er nicht verhindern

Bevor im Fußball eine neue Saison beginnt, wird überall darüber debattiert, welche Ziele die Vereine anpeilen. Für den TSV Aindling versuchte sich Josef Kigle an einer Antwort auf diese Frage. Eine Saison, in der man nicht zittern müsse – so die Wunschvorstellung des Vorstands Spielbetrieb. 2013 scheiterte die Mannschaft in der Relegation und musste nach 17 Jahren Abschied nehmen aus der Bayernliga. Zwölf Monate bangte man buchstäblich bis in die letzten Minuten hinein. Dreimal in Folge das gleiche Szenario – nein, danach stand am Schüsselhauser Kreuz keinem der Sinn.

Und es sah zunächst ganz danach aus, als sei die Mannschaft entschlossen, diesmal gleich von Anfang an keine Sorgen aufkommen zu lassen. Das 1:1 im ersten Spiel darf man heute als gefühlten Sieg werten, Ichenhausen steht schließlich ganz oben in der Landesliga Südwest. Die folgenden Heimsiege über Affing (3:0) und Gersthofen (5:1) konnten sich ebenfalls sehen lassen. Seither reichte es nur noch gegen den FC Memmingen II (1:1) und den VfB Durach (2:2) zu einem Unentschieden. Zwei Punkte aus fünf Partien – damit kann man nicht leben.

Trainer Roland Bahl vermied es, nach dem 1:3 am Sonntag beim SV Egg an der Günz erneut die angespannte personelle Lage anzusprechen. Stattdessen war von ihm zu hören, was wohl alle seine Kollegen in dieser Situation beklagen: „Bei uns wird jeder Fehler bestraft.“ Der 52-Jährige denkt nach einer Reihe mehr oder weniger mäßigen Vorstellungen nicht daran, den Stab über seinen Leuten zu brechen: „Es bringt nichts, auf sie einzuhauen.“ Aus diesen Worten sollte man nicht schließen, dass sich Bahl auf der Nase rumtanzen lässt. Wie soll ein Trainer reagieren, wenn seine Mannschaft immer weiter nach unten rutscht? Er wird nachdenken über nahezu alle Bereiche seiner Tätigkeit.

Die Aindlinger wollten im Allgäu offensiver beginnen als vielleicht erwartet. Also startete der TSV mit der Doppelspitze Patrick Modes und Alexander Lammer. Einen Versuch war’s wert, aufgegangen ist die Rechnung nicht. Das lässt sich auch über den zweiten Schachzug sagen. Kapitän Tobias Völker, 35, hatte seinen Platz stets in der Abwehrreihe. „Heute hat er vor der Abwehr gespielt“, schilderte Bahl am Sonntagabend seine Überlegung. Damit wollte er darauf reagieren, dass gegen Illertissen die Sechserposition nicht ideal besetzt war. Das Resultat ist bekannt.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf bessere Zeiten, die am Sonntag zuhause gegen den SV Planegg-Krailing beginnen sollen. Wobei nicht so wichtig ist, wie der Gegner heißt. Entscheidend wird sein, ob Aindling mit einer deutlichen Leistungssteigerung die sechste Schlappe in Folge vermeiden kann.

Aufrufe: 026.8.2014, 08:13 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor