2024-05-22T11:15:19.621Z

Analyse

Vizemeister sieht sich nicht in der Favoritenrolle

SG Preist muss auf seinen Torjäger Nico Bares verzichten

Im Vorjahr stieg der damals noch als Aufsteiger ins Rennen gegangene Klub wie Phönix aus der Asche, wurde Vizemeister und zog ins Kreispokalhalbfinale ein. Nachdem der FC Preist nun auch seinen Traum vom eigenen, neuen Rasenplatz erfüllt bekam, könnte man der Mannschaft von Harald Marbach sukzessive die Favoritenrolle zuschieben. Doch von solchen Erwartungen will der prominente Spielertrainer nichts wissen.

Preist/Orenhofen. So klar, wie die Konstellation noch vor Wochen schien, ist sie nicht. Die SG Preist sieht sich selbst nicht als Titelkandidaten, will diese Rolle anderen überlassen. Harald Marbach: „Wir haben drei gute Neuzugänge geholt, aber auch wichtige Spieler verloren. Das macht uns nicht unbedingt zum Meisterschaftsfavoriten, auch wenn wir im Vorjahr eine richtig gute Serie spielten.“ In der Tat hat der Verein zwei „verlorenen Söhne“ zurückgeholt. So kehrten die früheren Jugendspieler Sebastian Hansjosten und Lukas Schwarz zu den Blau-Weißen zurück. Beide kamen aus Niederkail und besitzen Bezirksligaerfahrung. Dass Hansjosten ein Torwart von Format ist, bewies er vergangenen Samstag beim Rheinlandpokalspiel gegen die SG Ellscheid. Gleich dreimal machte 24-Jährige hundertprozentige Torchancen in Eins-gegen-Eins-Situationen zunichte, entschärfte zudem zwei Toptorchancen der Ellscheider Stürmer. „Man merkt ihm seine Erfahrung an, die er in der Bezirksliga gesammelt hat. Er ist ein sicherer Rückhalt bei uns“, ist Marbach voll des Lobes über seine Neuerwerbung im Tor. Mit Lukas Schwarz kommt ein ebenfalls noch sehr junger Spieler zum Vizemeister und Pokalhalbfinalisten. Der soll die Abwehr verstärken und hat das Zeug zum Führungsspieler. Der Dritte im Bunde ist Jan Maas. Der Dudeldorfer soll Nico Bares im Sturmzentrum ersetzen. „Nico ist schon eine Waffe für uns, doch der ist mit seinem Hausbau beschäftigt und wird ein Jahr pausieren. Mit ihm und Raphael Ney hatten wir die beste Doppelspitze der Liga.“ Harald Marbach muss auch auf den 35-jährigen Oliver Valerius verzichten, der aufgehört hat. Doch die Liga ist nicht schwächer geworden. „Ich erwarte die Liga in der Spitze sehr ausgeglichen, Scheid ist für mich der Topfavorit. Wir wollen einen gehobenen Mittelfeldplatz erreichen, die Chancenverwertung und damit die Effizienz erhöhen. Es gibt gute Ansätze.“ Diese sah der Coach auch im Rheinlandpokalspiel gegen Ellscheid. Die ersten 20 Minuten sah man keinen Zweiklassen-Unterschied, das Team hielt kämpferisch und läuferisch gut dagegen. Zögert Stefan Becker in zwei Situationen nicht zu lange, wäre es vielleicht eng geworden. „Mit dieser Mannschaft gegen Ellscheid habe ich eine gute Leistung gesehen. Wichtig war, dass wir die Viererkette verstärkt haben und sie schon ganz gut funktionierte. Das 0:2 gegen einen ambitionierten Bezirksligisten halte ich für ein gutes Ergebnis“, meint der Trainer, der am liebsten nur noch coachen will. „Solange Leute fehlen – es ist noch Urlaubszeit – muss ich hinten aushelfen.“ Wenn Harry Marbach spielt, dann zunächst als Abwehrchef, der seine Position in den letzten 15 Minuten gerne nach vorn verlagert. Im letzten Jahr verhalf der ehemalige Regionalligaspieler seinem Team mit klugen Pässen oft zu den entscheidenden Toren. Derweil soll die Rückholaktion früherer Preister Spieler weitergehen. Mit Christopher Monzel (SV Leiwen) und Marcel Selmane (SV Mehring) spielen zwei noch bei höherklassigen Vereinen. Für die zweite Pokalrunde in dieser Woche hofft Marbach dann auf den Einsatz von Schwarz, Maas und Bruder Klaus. Auch Joshua Fey und der verletzt ausgetauschte Raphael Ney sollen dann wieder auf der Matte stehen. Denn eine Woche später steigt das Prestigeduell beim Rivalen in Herforst. (L.S.).

Aufrufe: 012.8.2015, 22:28 Uhr
Lutz SchinköthAutor