2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Björn Niedrig
F: Björn Niedrig

In der Kreisliga A bringt die "13" Unglück

Direkter Abstieg oder Relegation: Viktoria Winnekendonk, Arminia Kapellen und GW Vernum wehren sich gegen den viertletzten Platz

Kaum zu glauben: Drei Spieltage vor Schluss gibt's in der Kreisliga A Kleve-Geldern im Grunde genommen nur vier Mannschaften, die sich bereits in aller Gelassenheit auf die Sommerpause freuen dürfen. Die DJK Twisteden genießt die meisterliche Abschiedstournee. Der Tabellenfünfte SV Rindern wird die Saison auf dieser Position garantiert auch beenden. Und die Schlusslichter SG Kessel/Hommersum-Hassum und SV Bedburg-Hau haben sich mit dem Abstieg abgefunden.

Der Rest ist Spannung pur. Auf den Positionen zwei bis vier liefern sich die Sportfreunde Broekhuysen, der TSV Weeze und der SV Straelen II einen packenden Dreikampf um den zweiten Aufstiegsplatz. So etwas wie ein gesichertes Mittelfeld gibt's nicht - hinter Rindern ist Abstiegskampf angesagt. Drei Mannschaften müssen sich in jedem Fall in Richtung B-Liga verabschieden. Neben Kessel/Ho.-Ha. und dem Neuling aus Bedburg-Hau ist wahrscheinlich der Uedemer SV an der Reihe. Die Mannschaft trennt zwar aktuell nur ein Punkt vom rettenden Ufer. Doch in den nächsten beiden Spielen gegen den SV Straelen II und die DJK Twisteden drohen deutliche Pleiten - dann ist der Zug abgefahren.

Bleibt noch Platz 13, der in jedem Fall Ungemach bedeutet und außerdem höchstwahrscheinlich Unglück bringt. So viel steht fest: Der viertletzte Platz reicht in keinem Fall zum direkten Klassenerhalt. Der Grund: In der Bezirksliga, Gruppe 4, stehen in SV Hönnepel-Niedermörmter II (Rückzug) und Alemannia Pfalzdorf zwei Absteiger aus dem Kreis Kleve-Geldern fest. Stand jetzt muss der Tabellendreizehnte der A-Liga in der Relegation gegen die Vizemeister der drei B-Liga-Gruppen ran. Nur der Gesamtsieger dieser Runde qualifiziert sich für das Kreisliga-Oberhaus. Und es könnte sogar noch schlimmer kommen. Sollte auch noch die Reserve des 1. FC Kleve absteigen, die fünf Spieltage vor Schluss gerade einmal vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat, fällt die Relegation aus.

Dieses außergewöhnliche Szenario geht ganz schön an die Nerven. "Ich bin im Augenblick nicht der Entspannteste", gibt Sascha Heigl, Trainer von Grün-Weiß Vernum, zu. Seine Mannschaft hat zwar auch in der laufenden Saison bewiesen, dass sie mit den stärksten Gegnern der Liga mithalten kann - zuletzt am vergangenen Sonntag beim 1:1 gegen die DJK Twisteden. Allerdings gab's immer wieder auch Ausrutscher in die andere Richtung. Die Folge: GW Vernum hat gerade einmal zwei Punkte Vorsprung auf jenen Rang, den die halbe Liga fürchtet. Die Grün-Weißen haben zwar ein relativ leichtes Restprogramm (DJK Appeldorn, SV Bedburg-Hau und Union Wetten). Für Sascha Heigl alles andere als ein Garantieschein auf den Klassenerhalt: "Ich bin vorsichtig geworden. In dieser Saison verlasse ich mich auf gar nichts mehr."

Trotz der brenzligen Situation geht der Vernumer Trainer fest davon aus, dass sein Verein in der nächsten Spielzeit nur mit einer Mannschaft in der B-Liga vertreten ist. Die Reserve hat als Meister der C-Liga, Gruppe 3, soeben den Aufstieg perfekt gemacht. "Wir bringen in jedem Fall genug Qualität mit, um in den restlichen drei Spielen die nötigen Punkte zu sammeln. In der nächsten Saison stellen wir unseren Kader mit den Talenten aus der A-Jugend breiter auf. Dann sind wir auch besser gewappnet, wenn das Verletzungspech zuschlägt", erklärt Heigl.

Noch besserer Dinge, dass der Spuk bald ein Ende hat, ist sein Kollege Sven Kleuskens, Trainer des Tabellenachten Viktoria Winnekendonk. "Punkte einsammeln, Haken dran machen und fertig", lautet seine kernige Botschaft vor dem Auftritt am Freitagabend (Anpfiff 20 Uhr) beim abgeschlagenen Schlusslicht SV Bedburg-Hau. Die Rechnung: Ein Dreier beim Absteiger - und die Viktoria, die bereits respektable 34 Punkte auf ihrem Konto hat, ist auf der sicheren Seite. Das Spiel ist übrigens vorverlegt worden, damit Viktoria-Kapitän Johannes Rankers am Wochenende nach Möglichkeit gar nicht mehr aus dem Feiern rauskommt. Der 24-jährige Torhüter ist nämlich auch Trainer der Winnekendonker A-Junioren, die am Sonntag mit einem Erfolg beim Nachwuchs des GSV Geldern den Aufstieg in die Leistungsklasse perfekt machen wollen.

Längst noch nicht auf der sicheren Seite ist eine Mannschaft, die speziell in der Hinrunde als starker Aufsteiger auf sich aufmerksam gemacht und ihrem begeisterungsfähigen Anhang viel Freude bereitet hatte: Arminia Kapellen. Nach einer wochenlangen Durststrecke hat sich der Neuling zuletzt zwar mit vier Punkten aus zwei Spielen etwas Luft verschafft. Doch einiges deutet darauf hin, dass das Saisonfinale gegen Absteiger SV Bedburg-Hau ein Endspiel um den Klassenerhalt sein könnte.

Aufrufe: 010.5.2017, 09:02 Uhr
RP / Volker HimmelbergAutor