2024-03-28T15:56:44.387Z

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F: Theo Titz
F: Theo Titz

Viktoria Rheydts großer Triumph

Tobias Laßmanns 500. Turniertor öffnet im Finale die Pforte zum Turniersieg +++ Dreßen bester Torhüter, Berberoglu bester Schütze

Schon vor dem Endspiel wirkten Markus Horsch und die Spieler von Viktoria Rheydt ungewöhnlich gelassen. „Für uns war doch das gewonnene Halbfinale eigentlich schon eine Zugabe“, erklärte Horsch noch zwei Minuten vor dem Anstoß.

Dass es seinen Jungs als erst drittem A-Ligisten in 32 Jahren Hallen-Stadtmeisterschaft gelingen sollte, den Wanderpokal der Rheinischen Post zu gewinnen, konnte er da nicht ahnen. Denn Gegner 1. FC hatte sich nach verhaltenem Auftakt immer mehr in den Rhythmus gespielt und wollte mal wieder das tun, was schon so oft gelungen war.

Doch dazu sollte es nicht kommen. Am Ende triumphierten die Rheydter, und das hatte auch Gründe. Denn Viktoria tat etwas, das in solchen Spielen einem Kreisligisten nur ganz selten gelingt: Die Rheydter behielten die Nerven. In der ersten Halbzeit ließen sie sich nur dann aus der Reserve locken, wenn auch wirklich Aussicht auf einen erfolgreichen Schlag bestand, und so hielten sich auch die Chancen des FC in Grenzen. „Wir wussten, dass wir mit unseren Kontern auch Möglichkeiten bekommen werden“, sagte der glückliche Trainer, der damit nach nur einem halben Jahr als Coach den ersten großen Titel feiern darf.

Die Geschichte des gesamten Turniers schrieb dann in der Schlussphase des Spiels Tobias Laßmann. Denn der hatte sich seinen zweiten und dritten Turniertreffer für das Finale aufgehoben, traf 3:17 Minuten vor dem Ende nach Vorarbeit von Tobias Meuser zur Führung und brachte die Sache auch 36 Sekunden vor Schluss nach Vorlage des starken Matthias Bongartz zu Ende. „Es passt ja gut, dass das Finale an einem Samstag war“, gab Laßmann einen Vorgeschmack auf die anstehenden Feierlichkeiten. Fassen konnte er da wie viele seiner Kollegen noch nicht, was die Mannschaft da vollbracht hatte. Und um das Märchen perfekt zu machen, war das 1:0 auch noch das 500. Tor des laufenden Turniers.

FC-Trainer Stephan Hoben stand die Enttäuschung nach dem Finale natürlich ins Gesicht geschrieben. Dennoch lobte er zunächst den Sieger. „Wer hier zwei Landesligisten besiegt, ist absolut verdient Stadtmeister. Daran kann es ja gar keinen Zweifel geben“, erklärte er und beglückwünschte das Team von Markus Horsch. „Wenn man unsere Leistung über das gesamte Turnier sieht, muss man mit einem zweiten Platz hoch zufrieden sein. Und im Hinblick auf das Endspiel ist es nicht zu verstehen, dass Landesligaspieler reihenweise aus sechs, sieben Metern das Tor nicht treffen. Chancen waren ja da.“
Für Viktoria bedeutet der unerwartete Sieg nun auch die Qualifikation für das Masters in Dülken in zwei Wochen. „Darauf hatten wir ein wenig gehofft, allerdings eher als Dritter“, gab Horsch zu Protokoll. Gemeinsam mit Odenkirchen und dem FC steht also ein weiteres Hallen-Großereignis an.

Die erste Stadtmeisterschaft als Oberbürgermeister war es indes für Hans Wilhelm Reiners. Und der muss nun gleich befürchten, bei wichtigen Spielen von den Viktoria-Kickern in Zukunft als Glücksbringer eingeladen zu werden. „Ich komme ja durchaus vom Sport und bin gerne immer mal wieder bei Amateursportveranstaltungen dabei. Das Turnier hier heute war schon etwas Besonderes“, sagte er nach der Siegerehrung. Die feiernden Rheydter waren im Hintergrund dabei in der Kabine der Jahnhalle kaum zu überhören.

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Aufrufe: 04.1.2015, 16:50 Uhr
Sascha KöppenAutor