2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Sven Kreyer (vorne) verliert mit Viktoria Köln gegen Alemannia Aachen. Foto: Rainer Dahmen
Sven Kreyer (vorne) verliert mit Viktoria Köln gegen Alemannia Aachen. Foto: Rainer Dahmen

Viktoria Köln verliert in letzter Minute

Der Tabellenführer der Regionalliga leistet sich eine unnötige Heim-Niederlage gegen Aachen

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Köln. Bereits am Samstag hatten die Herrschaften beim FC Viktoria Köln allen Grund, fröhlich zu sein: Sowohl die Zweitvertretung von Borussia Dortmund als auch die U 23 von Borussia Mönchengladbach hatten im nervenaufreibenden Schneckenrennen um die Meisterschaft einmal mehr Schwäche gezeigt und ihre Partien in der Fußball-Regionalliga verloren.
Eine Steilvorlage also für die Viktoria, den aktuellen Tabellenführer, der am Sonntag im Heimspiel gegen Alemannia Aachen eigentlich nur nachlegen musste. Ganz so einfach gestaltete sich die Auseinandersetzung mit der traditionsbeladenen Alemannia jedoch nicht.
Nach torloser erster Halbzeit und einer atemberaubenden Schlussviertelstunde unterlag die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen den kampfstarken Gästen recht überraschend mit 1:2; es war die erste Heimniederlage der Viktoria seit dem 1. Oktober des letzten Jahres.
Trotz der Pleite sah Kölns Sportvorstand Franz Wunderlich keinen Anlass, in Panik zu verfallen: "Eigentlich ist doch nichts passiert", analysierte Wunderlich nach dem Schlusspfiff. "Wobei wir uns gerade beim zweiten Gegentor ziemlich naiv angestellt haben."
Tatsächlich hatte sich der Primus beim späten Aachener Siegtor unglaublich dilettantisch verhalten: Anstatt ob der Resultate der Konkurrenz mit einem 1:1 in den Sonntagabend zu gehen, war die Antwerpen-Elf wild entschlossen, die Begegnung zu ihren Gunsten zu entscheiden und verlor dabei völlig die Fassung. Gleich mit zwei Mann rannten die Aachener in einer Kontersituation unbehelligt auf das Viktoria-Gehäuse zu, der eingewechselte Mergim Fejzullahu schob den Ball schließlich ins leere Tor (90.). Antwerpen war natürlich ebenso wie seine Fußballer mächtig bedient und meinte: "Nun sind wir die Deppen. Es ist eine bittere Niederlage, die wir uns selbst eingebrockt haben." Es hatte gerade im zweiten Abschnitt, als die Gastgeber gegen gut verschiebende Aachener immer dominanter wurden, überhaupt nicht nach einer Niederlage ausgesehen. Der Primus ging sogar in Führung. Der spät eingetauschte David Jansen legte quer auf den ansonsten eher unauffällig agierenden Fatih Candan, der dann lediglich einzuschieben brauchte (76.). Alles schien in die richtige Richtung zu gehen, der FC Viktoria hatte sich seinen tapferen Konkurrenten allem Anschein nach zurecht gelegt. Dass in den Schlussminuten bei Höhenbergs Aktiven schließlich alle Dämme brachen, ist zwar unerklärlich, andererseits im Fußball aber durchaus an der Tagesordnung. Zunächst kam Daniel Detlef Hammel nach einem Freistoß unbedrängt zum Kopfball und glich aus (83.), in der letzten Minute stellte die Alemannia das Geschehen dann komplett auf den Kopf. Am nächsten Samstag gastiert die Viktoria im Spitzenduell beim Verfolger aus Dortmund - dann hoffentlich mit mehr Gelassenheit und Bedacht in der Schlussphase. Viktoria Köln: Kühn - Koronkiewicz, Lanius, Reiche, Heister - Lejan, Backszat - Wunderlich, Golley (64. Holzweiler), Candan (81. Gottschling) - Kreyer (75. Jansen). - Zuschauer: 1678. - Tore: 1:0 Candan (76.), 1:1 Hammel (83.), 1:2 Fejzullahu (90.).
Aufrufe: 019.3.2017, 18:31 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor