Vor allem mit geschlossenem Einsatzwillen überzeigten die Grün-Gelben. Das wurde schon ab der ersten Spielminute sichtbar.
Straelen attackierte, wo es etwas zu attackieren gab, und ermöglichte den Gocher Gästen kaum eigene und vor allem druckvolle Akzente zu setzen. Lediglich in den ersten 20 Minuten hatte Goch mehr Spielanteile und setzte sich einige Male nach vorne ab. Aber weder Viktoria-Topmann Levon Kurikciyan noch Kevin Kitzig mit einem sehenswerten Fallrückzieher gelang es, den Ball an Straelens Keeper Marian Gbur vorbeizulegen. Aber, das was Straelen bis dato gezeigt hatte, reichte eben nur, um ein Gegentor zu verhindern. Eigene Treffer mussten her. Und so lag Timo Hoffstadt mit seiner Ansage "Hey, wir müssen Fußballspielen" auch gar nicht mal so daneben. Zwar musste die Heimelf noch eine Riesenchance von Kitzig überstehen, übernahm dann aber die Kontrolle über das Spiel und verbuchte durch Philipp Brouwers die erste Großchance. "Danach haben wir wirklich gar nichts mehr auf die Kette bekommen", war Gochs Co-Trainer Andreas Bergmann kritisch. Nur eine Minute später musste dieser zusehen, wie Sebastian Clarke Gochs Torwart Patrick Schlicker, der für den verletzten Sascha Horsmann im Kasten stand, prüfte. Nach dem Motto "Aller guten Dinge sind drei" bescherte David Kalokoh den Straelenern dann den 1:0-Treffer, der auch zu diesem Zeitpunkt folgerichtig und aus SVS-Sicht enorm wichtig war. Denn mit einem Tor im Nacken und dem Gefühl, dass da noch mehr gehen könnte, ging die Scuderi-Elf in die Pause.
Und Straelen machte aus dem Gefühl Gewissheit. Nach einem Lattentreffer von Brouwers ermutigte Sebastian Clarke seine Mitspieler lautstark "Leute, wir sind dran". Und der Routinier behielt Recht. Zunächst segelte sein eigener Freistoß nur knapp über die Latte, Teamkollege Hoffstadt dagegen zielte genauer. Auch er machte sich für einen Freistoß bereit. Scuderi schrie ihm noch zu: "Timo, feste". Und Hoffstadt hatte seinen Trainer offensichtlich erhört. Mit Schmackes, aber noch viel mehr Zielgenauigkeit, hämmerte der 24-Jährige den Ball in den rechten Giebel und markierte ein Traumtor. Gochs Keeper war zwar noch dran, konnte den druckvollen Schuss aber nicht mehr abblocken. Ein dritter Treffer hätte Goch wohl den Rest gegeben. Aber Sebastian Kazcmarek ließ seine Riesenchance ungenutzt. Die Gäste hängten sich noch einmal rein, verlagerten das Spiel in den letzten 15 Minuten in die Straelener Hälfte, agierten im Abschluss aber zu unglücklich. So blieb es beim gerechten 2:0, auch wenn die Viktoria im Nachhinein mit der Leistung des Schiri-Gespanns haderte und viele Gelbe Karten einsteckte. Mit dem Dreier hat der SVS nun wieder mehr Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen hergestellt und den Rückstand ans sichere Ufer verkürzt.
Viktoria Goch ist dagegen wieder mitten reingerutscht. "Aber wir haben noch alles selbst in der Hand", gibt sich Bergmann kämpferisch.