Viktoria gibt erstmals Punkte auf eigenem Platz ab

Köln. Die schönste Nachricht vorweg: Andreas Schäfer, Linksverteidiger des FC Viktoria Köln, stand am Freitagabend nicht wie gewohnt in Viktorias Startformation; der 31-Jährige war in der Nacht zuvor zum ersten Mal Vater geworden und wurde von Trainer Claus-Dieter Wollitz aufgrund des Schlafmangels in den Tagen zuvor für die Regionalliga-Partie gegen die Sportfreunde Lotte freundlicherweise nicht berücksichtigt. Für den erfahrenen Ex-Profi rückte der junge Sebastian Spinrath auf die linke Seite der Vierer-Abwehrkette und verrichtete seine Arbeit ordentlich. Auch der übrige Teil der Mannschaft arbeitete prima mit, zumindest knapp sechzig Minuten: Am Ende hatte der Tabellenführer zwar auch die sechste Heimpartie der jungen Saison nicht verloren, dafür aber erstmalig daheim auch nicht gewonnen: Am Ende langte es für das Ensemble von Claus-Dieter Wollitz gegen den Gegner aus dem Tecklenburger Land lediglich zu einem 1:1 (1:0).

Die Höhenberger begannen zunächst wie die Feuerwehr. Bereits nach wenigen Minuten vergab der für den verletzten Kölner Torjäger Fatih Candan in die Elf gerückte Jerome Assauer die erste gute Gelegenheit, der Kopfball des hageren Angreifers segelte knapp über das Lotter Tor (9.). Angesichts des gelungenen Auftakts war die Führung der Rechtsrheinischen zu jenem Zeitpunkt auch nicht unbedingt überraschend: Nach einer Ecke von Mike Wunderlich schraubte sich der ohnehin groß gewachsene Jannik Löhden noch ein wenig höher und markierte per Kopf das 1:0 (19.). Das Fazit des ersten Abschnitts: Der FC Viktoria drückte, gewann beinahe jeden Zweikampf und zwang Lotte zu Fehlern im Aufbau.

Nach dem Wechsel schienen die Gastgeber problemlos an die gute Darbietung der ersten Halbzeit anknüpfen zu können - bis zur 57. Minute: Ein schwerer Patzer Löhdens, der den Ball genau zu Jesse Weissenfels köpfte, leitete den unverdienten Lotter Ausgleich ein: Viktorias Torsteher Nico Pellatz konnte den ersten Versuch von Weissenfels noch bravourös parieren, beim Nachschuss war der Schlussmann dann machtlos.

Fortan entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften keinen Millimeter schenkten. Wunderlich hätte den Primus nach 70 Minuten zwar fast erneut in Führung gebracht, nach der fünfminütigen Nachspielzeit beendete der Unparteiische schließlich die Partie, die keinen Sieger bereit hielt. "Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann den Umstand, dass meine Mannschaft im Moment die Spiele nicht gewinnt und den Sack nicht früher zu macht", sagte Wollitz im Anschluss.

FC Viktoria Köln: Pellatz - Koronkiewicz, Löhden, Brzenska, Spinrath - Dej - Staffeldt, Nottbeck, Wunderlich, Manno (78. Steegmann) - Assauer. - Zuschauer: 826. - Tore: 1:0 Löhden (19.), 1:1 Weissenfels (57.).