2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Bild vergrößern  Lucas Musculus – wer sonst? Der BSC-Angreifer erzielte das Tor des Tages, hier scheitert er allerdings an Verls Keeper Robin Brüseke. FOTO: HEMPEL
Bild vergrößern Lucas Musculus – wer sonst? Der BSC-Angreifer erzielte das Tor des Tages, hier scheitert er allerdings an Verls Keeper Robin Brüseke. FOTO: HEMPEL

Viertes Heimspiel, vierter Sieg

Nach dem 1:0 gegen Verl ist der BSC weiter Regionalliga-Zweiter. Sportdirektor Schmitz enttäuscht: Nur 1100 Zuschauer

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Alles gut beim Fußball-Regionalligisten Bonner SC. Wirklich alles? Nicht ganz – zumindest wenn man den Worten von Thomas Schmitz, Sportdirektor des Aufsteigers, und Michael Pieck, dem BSC-Aufsichtsratsvorsitzenden, lauscht. „Die Mannschaft hätte viel mehr Zuschauer verdient“, sagten beide nach dem verdienten 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den SC Verl.

Bonner SC 01/04 - SC Verl 1:0 (1:0)

1100 Zuschauer erlebten im Sportpark Nord mit, wie die Mannschaft von Trainer Daniel Zillken auch weiterhin die Liga aufmischt und im dritten Heimspiel in Folge den dritten Sieg einfuhr. Die sportliche Bilanz von zwölf Punkten nach fünf Spieltagen nötigte auch Gästecoach Andreas Golombeck Respekt ab. „In Bonn werden noch ganz andere Teams Probleme bekommen“, meinte der SC-Coach. „Und das nicht nur deshalb, weil ihr das Spielfeld verkleinert habt.“

Bereits vor der Ligapremiere hatte Zillken die Maße des Spielfelds auf die freilich erlaubte Mindestgröße reduzieren lassen. „Die zwölf Punkte sind jedenfalls kein Zufall. Der BSC-Sieg geht voll in Ordnung“, sagte Golombeck im Brustton der Überzeugung. Die vom Verler Trainer formulierte These, dem BSC könnte aufgrund seiner laufintensiven Spielweise im weiteren Verlauf der Saison die Kraft ausgehen, wies Zillken entschieden von sich. „Die Kraft wird reichen, davon bin ich felsenfest überzeugt.“ Auch an der Berechtigung des vierten Dreiers im fünften Spiel ließ der BSC-Coach keinen Zweifel. „Wir hatten die klareren Chancen und hätten mit mehr Konsequenz vor dem gegnerischen Tor durchaus höher gewinnen können.“

Für das Tor des Nachmittags zeichnete einmal mehr Lucas Musculus verantwortlich, der nach Vorarbeit von Kelvin Lunga in der 37. Minute Verls Schlussmann Robin Brüseke aus rund zehn Metern überwinden konnte. Der Stürmer stockte damit sein Torkonto auf nunmehr fünf Treffer auf, ließ aber in der Schlussphase weitere Großchancen liegen.

Während sich die gegnerischen Trainer meist schon in der Anfangsphase im Sportpark Nord die Haare rauften und entsprechend klare Worte an ihre Schützlinge zu richten hatten, agierte Verl zunächst kompakt und in der Abwehr meist sicher. Das inzwischen schon gefürchtete schnelle Umschaltspiel der Hausherrn fand in der ersten Viertelstunde nicht statt. Für Aufregung sorgte dafür SC-Kapitän Julian Schmidt, dessen verunglückter Rückpass auf Brüseke am Pfosten landete. Dann aber blieben auch Gästecoach Golombeck die kritischen Worte nicht erspart. Von einem konstruktiven Aufbauspiel mit herausgespielten Torchancen konnte aus Verler Sicht während der gesamten 90 Minuten nicht die Rede sein. Zum anderen war die Deckung in der 37. Minute überhaupt nicht im Bilde. So gelang es Kelvin Lunga, den Ball in Strafraumnähe auf Lucas Musculus durchzustecken, der nach gewonnenem Zweikampf zum 1:0 für den Aufsteiger einschoss.

Auch nach der Pause blieben die Gäste bemüht, aber ohne durchdachten Spielaufbau vor dem BSC-Tor zu harmlos. Weitaus gefährlicher agierten die Hausherrn. Nachdem Connor Krempicki zu uneigennützig im Verler Strafraum quer gespielt hatte, (51.), scheiterte der eingewechselte David Bors zweimal nur knapp (63., 65.). Danach gab Lucas Musculus den Alleinunterhalter. Bereits in der 66. Minute hätte der BSC-Stürmer den beruhigenden zweiten Bonner Treffer erzielen können. Aber Brüseke wehrte den Schuss des besten Bonner Torschützen gekonnt ab. Zu lässig agierte Musculus dann in der 80. Minute, als er den Verler Schlussmann mit einem Lupfer überwinden wollte. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hatten die BSC-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, aber der Flachschuss von Musculus verfehlte das Verler Gehäuse nur um Zentimeter.

Am Ende rächte sich die Fahrlässigkeit nicht. Und in 14 Tagen nach dem Gastspiel in Aachen kommt der aktuelle Spitzenreiter Borussia Dortmund II nach Bonn. Erfreut nahmen Schmitz und Pieck zur Kenntnis, das an diesem Wochenende Länderspielpause ist. Daher dürfen die BSC-Funktionäre mit reichlich BVB-Fans und einem gut besuchten Sportpark rechnen. Die Mannschaft des BSC hätte es verdient.

Bonner SC 01/04: Michel, Dick, Dündar, Sobiech, Schumacher, Fillinger, Krempicki, Lünenbach, Somuah (60. Bors), Musculus (90. Wipperfürth), Lunga (77. Kaiser) - Trainer: Zillken
SC Verl: Brüseke, Kaminski (46. Veselinovic), Schmidt, Choroba, Mikic, Stöckner, Unzola, Geisler (75. Schröder), Großeschallau, Maier, Makridis (70. Haeder) - Trainer: Golombek
Schiedsrichter: Schütter - Zuschauer: 1100
Tore: 1:0 Musculus (37.)


Aufrufe: 022.8.2016, 08:20 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor