2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Dirk Staubesand
F: Dirk Staubesand

Viersener schöpfen neue Hoffnung

Das Kellerduell in der Landesliga gewann Viersen 5:1 gegen Dormagen und ist nicht mehr Schlusslicht.

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Der 1. FC Viersen kann in der Landesliga doch noch gewinnen. Nach einem historisch schwachen Saisonstart mit nur einem Punkt aus acht Spielen setzten sich die Viersener im eigenen Stadion im mit Spannung erwarteten Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten Bayer Dormagen auch in der Höhe verdient mit 5:1 (2:1) durch und gaben die rote Laterne an die Gäste ab.

"Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen", gab denn auch FC-Trainer Willi Kehrberg nach der Partie unumwunden zu. Wie sehr auch er unter Spannung gestanden hatte, zeigte sich besonders in der 65. Minute, als er auf den schönen Volleyabschluss im Dormagener Strafraum von Raed Bko zum 4:1 für seine Verhältnisse überaus emotional reagierte. Bei seinen Schützlingen entlud sich der Druck eine Viertelstunde nach dem Spiel, als lautstarke Freudengesänge aus der Kabine drangen. Die Dormagener boten das Kontrastprogramm. Sie schlichen mit hängenden Köpfen in ihre Umkleide, Trainer Carlos Perez verließ noch vor seinen Spielern den Hohen Busch. Ihm muss klar gewesen sein: Wer so chancenlos im Duell Vorletzter gegen Letzter gewesen ist, der wird es schwer haben, in der Liga zu bleiben. Die Viersener taten von Beginn an das, was Trainer Willi Kehrberg schon im Vorfeld angekündigt hatte. Anstatt vorsichtig und abwartend zu agieren, spielten sie mutig und mit Tempo nach vorne. Dem hatten die Gäste, die einen noch unerfahreneren Kader zur Verfügung haben als Viersen, kaum etwas entgegenzusetzen. Unsicher und ohne richtigen Zugriff in den Zweikämpfen, wurden sie von den Viersener Offensivbemühungen von einer Verlegenheit in die andere gestürzt, eigentlich hätten die Gastgeber nach einer Viertelstunde schon 4:0 führen können. Doch das 1:0 für Viersen fiel erst in der 20. Minute, als der gestern starke Japaner Naoya Tawaraishi eine Flanke in den Strafraum schlug und Korbinian Beckers davon profitierte, dass Dormagens Innenverteidiger Nicholas Eifler es nicht für nötig hielt, hochzuspringen. Dahinter stand Beckers und köpfte sicher zur Führung ein. Dass die Gäste nur zwei Minuten später mit ihrer ersten Chance durch Marius Frassek ausglichen, machte deutlich, dass bei Viersen gestern nicht alles Gold war, was glänzte. In der Defensive gab es selbst gegen die schwachen Dormagener etliche Unsicherheiten, die aber nur einmal bestraft wurden. Dass dann aber noch vor der Pause nach einer schönen Balleroberung und schnellem Umschalten das 2:1 durch Beckers fiel, war dann der Wegbereiter zum Sieg.

Als dann Linksverteidiger Dennis Homann hinten den Ball eroberte und nach einem Doppelpass mit Beckers im Strafraum Petar Popovic fand, der zum 3:1 traf (57.), war die Partie entschieden. Danach hätte Viersen gegen zunehmend resignierende Gäste etwas fürs Torverhältnis tun können, doch aus fünf exzellenten Chancen sprangen "nur" noch zwei Tore durch Bko und Popovic heraus. Kehrberg: "Es war wichtig, heute so mutig zu spielen. Darauf können wir aufbauen."

Aufrufe: 03.10.2016, 08:35 Uhr
RP / David BeinekeAutor