Auch beim 1. FC Viersen wird man heimlich, still und leise alle Eventualitäten des kommenden Spieltages durchrechnen. Auch wenn Trainer Willi Kehrberg vor dem Auftritt beim 1. FC Mönchengladbach klarstellt: "Wir sind eindeutig Außenseiter. Nachdem wir gegen Kleve verloren haben, ist auch eine Niederlage in Mönchengladbach möglich. Schließlich kann man gegen den Tabellenführer und auch den Tabellenzweiten verlieren. Sollten wir punkten, wäre dies sozusagen ein Bonuspunkt." Doch der Coach will nicht missverstanden werden. Schließlich wird seine Mannschaft alles daran setzen, dem Heimatverein von Günter Netzer ein Bein im Titelrennen zu stellen. Aber in der Kernaussage hat Kehrberg recht: Die entscheiden Spiele für den 1. FC Viersen kommen im Anschluss. Allen voran das Heimspiel gegen den Aufsteiger Teutonia St. Tönis. Das muss zwingend gewonnen werden. Doch zuvor steht die kurze Reise in die Ernst-Reuter-Sportanlage an. Und hier wird die Schar derer, die in den Bus nach Mönchengladbach einsteigen, überschaubar sein.
Denn personell sieht es beim Traditionsverein sehr schlecht aus. Korbinian Beckers muss wohl für den Rest der Saison passen. Ein Meniskusschaden scheint möglich. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Dennis Homann muss nach einer unmittelbar bevorstehenden Thrombose wohl auch erneut pausieren. Mittelfeldspieler Serkan Pacali wird mit Antibiotika behandelt. Und der Einsatz von Eike Broens ist ebenfalls fraglich. Da stellt sich Viersens Mannschaft (fast) von alleine auf. Aber nicht wenige behaupten, dass der Druck aufseiten der Gastgeber deutlich höher ist. Denn der 1. FC Mönchengladbach darf sich nach dem Unentschieden in Moers keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Sonst könnte der Zug in Sachen Meisterschaft und Aufstieg ohne den 1. FC Mönchengladbach abfahren.