"Die Liga ist sehr eng, da muss man schon seine Aufgaben erledigen, um oben dabei bleiben zu können", sagt Viersens Trainer Willi Kehrberg. Und zu diesen Aufgaben zählt er insbesondere, die Heimspiele erfolgreich zu gestalten. Das würde nicht nur kurzfristig gegen die von Kehrberg als sehr unangenehm zu spielen eingeschätzten Odenkirchener dazu beitragen, die Laune zu heben, sondern wäre auch perspektivisch von großer Bedeutung. Denn jetzt stehen zwei Partien vor eigenem Publikum in Folge an (nach Odenkirchen kommt der VfB Uerdingen), dann stehen die beiden enorm schweren Auswärtsspiele gegen den VfL Rhede und gegen Union Nettetal an, die aktuell die Plätze eins und zwei einnehmen. Da wäre es ganz sicher nervenschonend und gut fürs Selbstvertrauen, wenn die Viersener sich bis dahin noch ein kleines Punktepolster besorgen würden. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass der Anfang gegen die Odenkirchener mit angezogener Handbremse zu erledigen ist. Denn nach einem eher schwachen Saisonstart haben sich die Schützlinge von Trainer Kemal Kuc stabilisiert, holten aus den jüngsten drei Spielen sieben Punkte. Auch Kuc selbst trug mit vollem Einsatz an der Seitenlinie dazu bei, beim 2:1-Heimsieg gegen Goch übertrieb er es aber wieder einmal. Weil der Schiedsrichter ihn bereits zum dritten Mal in dieser Saison aus dem Innerraum verwies, wurde er zur Zahlung eines erhöhten Ordnungsgeldes verdonnert. "Wir müssen versuchen, unsere Serie von drei Spielen ohne Niederlage am Hohen Busch fortzusetzen", sagt Kuc, den unter der Woche eine Erkältung außer Gefecht setzte. Sein Assistent Ferdi Berberoglu leitete das Training.
Ein gutes Stichwort, denn auch Willi Kehrberg weiß natürlich, dass Berberoglu in seiner Hauptrolle als Stürmer besondere Beachtung verdient. "Ferdi ist an jeder Offensivaktion beteiligt. Wir werden ihn doppeln, das hat in der Vergangenheit gut funktioniert", sagt Kehrberg. Da kommt es ihm freilich gelegen, dass der erfahrene Innenverteidiger Dominik Kleinen nach auskurierter Zerrung wieder zur Verfügung steht. Dafür gesellt sich zu den schon länger indisponierten Paul Pötzsch, Marlon Smikalla und Ken Meyer jetzt auch noch Hakan Sayici dazu. Er zog sich im Training einen Zehenbruch zu und wird mehrere Wochen ausfallen. Doch Jammern ist die Sache von Willi Kehrberg nicht: "Wenn wir schlecht spielen, liegt das nicht an verletzten Spielern. Unser Kader ist gut genug, um die Ausfälle zu kompensieren."