2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Viersen gelingt später Ausgleich in Amern

Die Gäste können mit dem 1:1 sehr gut leben - die VSF vergibt zwei wertvolle Punkte

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Als Schiedsrichterin Nadja Lange das Grenzlandderby in der Landesliga im Rösler-Stadion nach etwas mehr als 90 Minuten abpfiff, ballte Dennis Homann die Faust und aus dem Lager des 1. FC Viersen waren Freudenschreie zu hören. Dagegen sackten einige Spieler der gastgebenden VSF Amern enttäuscht in sich zusammen.

Deutliche Anzeichen, die keinen Interpretationsspielraum dafür ließen, welches der beiden Teams besser mit dem 1:1 (0:0)-Endstand leben kann.

Während der 1. FC Viersen die Amerner auf Distanz gehalten hat und sich mit nun 32 Punkten allenfalls noch theoretische Sorgen um den direkten Klassenverbleib machen muss, haben es die VSF verpasst, sich mit einem Sieg einen gehörigen Abstand zur Abstiegszone zu verschaffen. Hätten die Amerner gewonnen, hätte sie selbst der in Odenkirchen unterlegene SV Straelen am nächsten Spieltag, wenn die Schwalmtaler pausieren, nicht vom neunten Tabellenplatz verdrängen können - und der reicht auf jeden Fall zum direkten Klassenverbleib. Bitter für die Gastgeber: Sie waren ganz dicht dran an einem dreifachen Punktgewinn. Bis zur 86. Minuten führten sie nach einer starken zweiten Halbzeit mit 1:0, doch dann leistetet sich Linksverteidiger Max Kapell einen fatalen Fehler. Statt den Ball im Strafraum konsequent zu klären, nahm er die Hacke zu Hilfe und gab den Viersenern so die Gelegenheit, sich das Spielgerät zurückzuerobern. Ein gefundenes Fressen für Rechtsaußen Dennis Homann, der nach Robben-Manier nach innen zog und den Ball mit dem linken Fuß aus rund 20 Metern an Freund und Feind vorbei flach und knapp neben den Pfosten ins Tor zirkelte. "Da ist der Stürmer in Max durchgekommen. Ich habe heute extrem Offensiv aufgestellt, eben auch bei den Außenverteidigern, um meinen Spielern zu zeigen, dass sie mutig sein sollen", sagte VSF-Trainer Rainer Bruse, der insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft sehr zufrieden war.

Das konnte er auch sein. Denn nach einer von taktischer Disziplin geprägten ersten Hälfte, in der nur Viersen zwei sehr gute Chancen für sich verbuchen konnten und ansonsten nicht viel passierte, nutzte Amern nach dem Seitenwechsel, die Freiräume, die die Gäste plötzlich boten. Als die Schiedsrichterin nach 52 Minuten eine Abwehraktion von Dominik Kleinen im Strafraum als Rückpass zu Torwart Thomas Gerdes interpretierte, gab sie indirekten Freistoß. Den hämmerte Kapell zwar aus zehn Metern an die Latte, doch in der Folge agierte Viersen ziemlich kopflos. Über rechts rollte ein Angriff nach dem anderen Richtung Gerdes. Alleine Kosta Agathagelidis hätte drei Tore machen müssen, aber nur aus der kompliziertesten Möglichkeit in der 71. Minuten produzierte er einen Treffer.

Weil Amern anschließend aber sukzessive in der Sicherheitsmodus zurückschaltete, gewann Viersen wieder die Oberhand und drängte mit der Brechstange auf den Ausgleich. Zunächst klatschte in der 80. Minuten nach einer Ecke ein Kopfball von Tayfun Yilmaz an den Pfosten, dann zielte Dennis Homann genauer. "Dass wir uns von zwei unglücklichen Pfiffen der Schiedsrichterin so aus dem Konzept bringen lassen, kann ich nicht nachvollziehen. Da konnten wir wirklich froh sein, dass wir nicht noch höher zurücklagen", sagte Viersens Coach Willi Kehrberg hinterher, "am Ende haben wir uns den Ausgleich aber auch verdient."

Aufrufe: 025.5.2015, 23:39 Uhr
RP / David BeinekeAutor