2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Würzburg um Mike Dellinger und Andreas Ganzinger setzte sich mit 4:2 gegen die Hofer Bayern durch. F: Meier
Würzburg um Mike Dellinger und Andreas Ganzinger setzte sich mit 4:2 gegen die Hofer Bayern durch. F: Meier

Vier WFV-Volltreffer vs. Hof - Weiden per Hegenbart-Hattrick

30. Spieltag - Sonntag: Würzburg macht Ligaverbleib im Krimi gegen Hof endgültig perfekt +++ FSV Bruck muss sich erst in Halbzeit zwei geschlagen geben

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Der Würzburger FV hat sich mit einem satten 4:2 gegen die "beste Abwehr der Liga" durchgesetzt. Die Hofer Bayern verschossen beim Stand von 2:2 einen Strafstoß und fingen sich in der Schlussphase noch zwei weitere Gegentreffer ein. Im Parallelspiel hielt die SpVgg SV Weiden dank eines 4:2 beim FSV Erlangen-Bruck Anschluss zur Tabellenspitze.


Würzburger FV - SpVgg Bayern Hof 4:2 (0:0)
Das Duell der beiden Traditionsvereine hatte es in sich und die Zuschauer werden die Partie so schnell nicht vergessen. Die erste Halbzeit verlief weitestgehend ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Heimelf. Nach der Pause entwickelte sich das Match aber zu einem wahren Krimi. Zunächst flankte Simon Heim von der rechten Seite und beim Abwehrversuch von Andre Biermeier köpfte der den Ball sehenswert ins eigene Tor zum 1:0 (56.). Die freute währte aber keine Minute, da schlug Tomas Sturm von halbrechts mit einem Schuss in die kurze Ecke zu - 1:1 (57.). "Da hatte ich Bedenken, dass meine junge Mannschaft einen Knacks bekommen könnte", sagte WFV-Trainer Christian Graf. Dem war aber nichts so, obwohl Würzburg acht und Hof nur drei U23-Spieler auf dem Platz hatte. Vielmehr besorgte Lukas Weimer mit einem Schuss aus der Drehung vom Elfmeterpunkt, der Ball ging über den Innenpfosten ins Netz, das 2:1 (66.). Doch Hof schlug zurück. Denn Schuss von Maximilian Krauß konnte WFV-Tormann Jan-Peter Grunz nur abklatschen lassen und Christian Brandt beförderte der Spielgerät per Hechtkopfball aus drei Metern zum 2:2 über die Linie. Kurz darauf gab es einen Strafstoß, der allerdings keiner war. Denn Keeper Grunz hatte im Strafraum den Ball mit der Hand gespielt und den Gegner nicht getroffen. Krauß war vielmehr mit gestrecktem Beim zum Ball gegangen, eigentlich also ein Stürmerfoul. Kapitän Christian Schraps übernahm die Verantwortung und sein Trainer Faruk Maloku ahnte Böses: "Christian hatte schon im Hinspiel beim 0:0 einen Elfmeter verschossen." Dieses Mal jagte der Capitano den Ball an den Innenpfosten, von wo er wieder ins Feld sprang. Das war die Schlüsselszene in diesem Match (74.). Denn Manuel Kutz per Freistoß aus 24 Metern (84.) und Patrick Hofmann nach erneuter Heim-Flanke erzielten die beiden Treffer zum 4:2-Endstand (90.+2). "Wir haben vier Tore gegen die bisher beste Abwehr der Liga geschossen, das hatte ich meiner Mannschaft nicht zugetraut", freute sich WFV-Coach Christian Graf wie ein Schneekönig. "Würzburg ist der verdiente Sieger, da sind wir ganz fair. Hätten wir den Elfmeter genutzt, wäre es sicher anders gelaufen. Der Sieg ist zu hoch ausgefallen", befand Hofs Trainer Maloku.
Schiedsrichter: Alexander Arnold (Waldberg) - Zuschauer: 304
Tore: 1:0 Andre Biermeier (56. Eigentor), 1:1 Tomas Sturm (57.), 2:1 Lukas Weimer (61.), 2:2 Christian Brandt (69.), 3:2 Manuel Kutz (84.), 4:2 Patrick Hofmann (90. + 2)
Besondere Vorkommnisse: Christian Schraps (SpVgg Bayern Hof) scheitert mit Foulelfmeter am Torpfosten (74.)


FSV Erlangen-Bruck - SpVgg SV Weiden 2:4 (1:0)
"Das war durchaus verdient", urteilte Weidens Coach Christian Stadler nach dem Schlusspfiff. Allerdings bedurfte es nach einer aus der Sicht der Oberpfälzer mauen ersten Hälfte einer Leistungssteigerung in der zweiten. "Im ersten Durchgang waren wir zwar spielbestimmend, aber einfach zu behäbig", analysierte der SpVgg SV-Coach. "In der zweiten haben meine Jungs dann die Sache wirklich gut gemacht." Von Müdigkeit nach dem Pokal-Erfolg am Mittwoch gegen den Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers war bei den Schwarz-Blauen nicht viel zu erkennen. Im Gegenteil: Sie legten nach dem Seitenwechsel eine gehörige Schippe drauf und sorgten mit vier Treffern binnen 22 Minuten für die Entscheidung. In Minute 40 gingen die Hausherren in Front. Nach einer Ecke setzte sich Torschütze Marco Napolitano vehement im Luftkampf durch und köpfte ein (40.). "Wir sind dann richtig ins Rollen gekommen", lobte Stadler die Leistung seiner Elf, die nun mit schnellem und direktem Kurzpass-Spiel die FSV-Defensive ein ums andere Mal aushebelte und die Gastgeber regelrecht in deren Hälfte einschnürte. So erarbeiteten sich die Schwarz-Blauen etliche Möglichkeiten, wobei Benny Burger in der 47. Minute mit seinem Versuch die Unterkante der Latte traf, der Ball nachfolgend von der Linie aus wieder ins Feld zurücksprang. Belohnt wurden die Weidener Bemühungen dann mit Burgers 1:1 (53.), das den Auftakt zu furiosen "Hegenbart-Minuten" machten. Denn der Weidener Angreifer, dem zuletzt in vielen Situationen die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor gefehlt hatte, brachte mit seinem lupenreinen Hattrick (56., 61., 75.) die SpVgg SV endgültig auf die Siegerstraße. Das 2:4 durch Nuhi Sulejmani (89.) war dann nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Gräfendorf) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Marco Napolitano (40.), 1:1 Benjamin Burger (53.), 1:2 Christoph Hegenbart (56.), 1:3 Christoph Hegenbart (61.), 1:4 Christoph Hegenbart (75.), 2:4 Nuhi Sulejmani (89.)



Die Samstagsspiele: SVA-Revanche in Forchheim - Ansbachs überglücklicher Dreier



Vorschau - die Sonntagspartien:

FSV Erlangen-Bruck - SpVgg SV Weiden (So 15:00)
(Bilanz: 1 Sieg FSV - 2 Remis - kein Sieg SpVgg - Hin: 2:2)*
Letzte Ausfahrt direkter Klassenerhalt für den FSV Erlangen-Bruck. Die Brucker stehen mit neun Punkten Rückstand ans rettende Ufer mit dem Rücken zur Wand. Den Erlangern helfen nur noch Siege weiter, egal wie der Gegner heißt. Auch gegen den Pokal-Schreck aus Weiden muss ein Dreier her. Allerdings ist die Situation für die Mannschaft von Trainer Normann Wagner alles andere als positiv. Der FSV hat heuer erst einen Punkt geholt und die sechs anderen Partien zum Teil deutlich verloren. Es hagelte bereits 19 Gegentore nach dem Winter. Getroffen haben die Brucker erst dreimal. Die Aussichten nun ausgerechnet gegen den Rangdritten die Wende einzuleiten, sind nicht gerade rosig, wie die Zahlen belegen. Allerdings sind die Mittelfranken in den drei Bayernliga-Partien gegen Weiden noch ungeschlagen, im Hinspiel erkämpfte der FSV ein überraschendes 2:2 am Wasserwerk. "Wir werden weiterhin versuchen, uns endlich für unseren Aufwand zu belohnen. Wenngleich mit Weiden ein Topfavorit wartet. Es muss alles passen, damit wir punkten können", weiß FSV-Coach Normann Wagner. Der Wintermeister aus der Oberpfalz hat im Frühjahr noch die nötige Stabilität vermissen lassen, hat aber die Serie von vier Spielen ohne Sieg mit einem fulminanten 7:0 über Frohnlach beendet. Zudem herrscht nach dem beeindruckenden 3:0-Pokalcoup gegen die Würzburger Kickers Euphorie im Lager der Schwarz-Blauen. "Auch wenn es sich abgedroschen anhört: Wir denken von Spiel zu Spiel. Da haben wir den FSV Erlangen-Bruck vor der Brust, gegen den wir in der abgelaufenen Saison und auch im Hinspiel nicht wirklich überzeugt haben", appelliert Weiden-Trainer Christian Stadler die Feierlaune vom Pokalmittwoch schnell einer hochkonzentrierten Einstellung weichen zu lassen.

Würzburger FV - SpVgg Bayern Hof (So 15:00)
(Bilanz: 5 Siege WFV - 4 Remis - 12 Siege SpVgg - Hin: 0:0)*
Auf der Sepp-Endres-Sportanlage steht ein Traditionsduell auf dem Plan. Der Würzburger FV, der bisher 39 Punkte geholt hat, empfängt die SpVgg Bayern Hof, die 45 Punkte auf dem Konto hat. Die Hausherren brauchen noch einen Dreier, um den Klassenerhalt in trockene Tücher zu bringen. Die Gäste von der Grünen Au können ohne jeglichen Druck aufspielen, müssen aber mit einem enorm ausgedünnten Kader zurechtkommen: Jiri Bertelmann, Marcel Findeiß und Alexander Bareuther fallen alle mit Kruezbandriss aus. Dazu gesellen sich die langzeitverletzten Christopher Klaszka und Florian Rupprecht. "Wir werden trotz der Personalprobleme versuchen nach Möglichkeit die drei Punkte zu entführen. Wir wissen aber über die Stärke der Mannschaft aus Würzburg sehr gut Bescheid und stellen uns auf ein intensives und schwieriges Spiel ein. Wir wollen an die sehr gute Leistung aus unserem letzten Heimspiel anschließen", hofft Hofs Sportlicher Leiter Michael Voigt auf ein Erfolgserlebnis am Main. Die Bilanz zwischen diesen Klubs spricht eindeutig für die Hofer Bayern. Keinen der letzten vier Vergleiche konnten die Würzburger gewinnen. Die Mannschaft von Trainer Christian Graf wird aber sicher alles daran setzen, um Bayernliga-Fußball in der Zellerau für die Spielzeit 2015/16 endgültig - auch rechnerisch - zu sichern. Die Hofer können die eigene Tabellensituation verbessern und mit einem dreifachen Punktgewinn auf Platz sieben klettern.




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)

Aufrufe: 026.4.2015, 18:53 Uhr
Dirk Meier / zisAutor