2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Grund zur Aufregung gab es einigen für Frohnlachs Trainer Stefan Braungardt, trotzdem kann der Coach, wie er selbst sagte, gut mit dem 2:2 gegen Erlenbach leben. F: Eberhardt
Grund zur Aufregung gab es einigen für Frohnlachs Trainer Stefan Braungardt, trotzdem kann der Coach, wie er selbst sagte, gut mit dem 2:2 gegen Erlenbach leben. F: Eberhardt

Vier Tore und vier Platzverweise

Torreiches und farbenfrohes Duell zwischen Frohnlach und Erlenbach endet leistungsgerecht Remis

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Einen kuriosen Beginn sahen die Besucher der Bayernligapartie zwischen den gastgebenden Frohnlachern und den ganz in weiß gekleideten Erlenbachern. In der ersten Spielminute hatte VfL-Kapitän Sinan Bulat so bereits sein ganz persönliches Hallo-Wach-Erlebnis, als er einen von Schlussmann Patsiouras herausgeschlagenen Ball ins Gesicht bekam.
Während der Routinier behandelt werden musste, sprach Schiedsrichter Roloff aus Nürnberg den Unterfranken einen ersten Eckball zu. Diesen brachte Eren von rechts mit viel Effet nach innen, wo kein Einheimischer an das Spielgerät gelangte, so dass die Kugel zur Überraschung aller an Freund und Feind vorbei im Netz landete (5.). Teuchert mit einem Schuss vom Sechzehnmetereck, der knapp am SVE-Gehäuse vorbei strich (10.) und Özdemir mit einer langen Flanke, die ein auf der Torlinie postierter Gästeakteur geradeso per Kopf klären konnte (12.) waren jedoch Ausdruck dafür, dass sich der VfL von diesem Rückstand keineswegs aus dem Konzeptbringen ließ. Die Mannen von Ex-Profi Jürgen Baier agierten aber ebenfalls weiter nach vorne, weshalb auch Heimkeeper Hempfling bei einem Abschluss von Heinrich eingreifen musste (20.). Güngör trat daraufhin auf der anderen Seite zu einem Freistoß an, den er auf den zuvor erneut hart attackierten Bulat zirkelte, der so einen Schritt vor Patsiouras an den Ball kam und vom Elfmeterpunkt aus zum Ausgleich einnicken konnte (23.). Wenige Augenblicke später lag dann sogar das 2:1 in der Luft, als Patsiouras zunächst einen 25-Meter-Schuss von Özdemir nur herausfausten konnte, ehe die Kugel über mehrere Stationen zu Makrigiannis gelangte, der jedoch in Rücklage geriet, so dass Patsiouras mit seinem Abschluss keine Mühe hatte (24.). Ein weiterer Freistoß bescherte den Hausherren dann nach knapp einer halben Stunde trotzdem den Führungstreffer. McCullough hatte mit einem enormen Antritt gleich fünf Erlenbacher stehen gelassen, den Krug nur auf Kosten einer gelben Karte bremsen konnte, aber Özdemir zur Tat schreiten ließ. Aus 22 Metern abgefeuert wurde sein Geschoss zunächst von der Mauer abgewehrt, bevor McCullough zur Stelle war, um seinen schon elften Saisontreffer zu markieren (29.). In der verbleibenden Zeit bis zum Seitenwechsel beruhigte sich das Geschehen wieder etwas, weshalb außer einem Autsch-Schuss hüben (39.) und einem Schröer-Abschluss drüben (40.), bei denen die betreffenden Kicker jeweils ihr Visier zu hoch eingestellt hatten, vor der Pause nichts Zählbares mehr zu verbuchen war. Einen Blitzstart hätten nach der Pause dann beinahe wieder die Gäste aus dem Landkreis Miltenberg für sich verzeichnen können, als Schröer mit Göbig einen ehemaligen Akteur des FSV Frankfurt mitnahm, dessen Hereingabe Heinrich aufs VfL-Gehäuse brachte, in dem Hempfling mit einem starken Reflex den möglichen Einschlag unterband (48.). Bei einem von Eren angetippten und von Hörst gestoppten Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position war daraufhin jedoch Spielführer Galm da, um das Runde knallhart im Eckigen zu versenken. (55.). Es dauerte in der Folge einige Zeigerumdrehungen bis die Gastgeber diesen Wirkungstreffer verdaut hatten, bevor Patsiouras bei einer Güngör-Ecke zwar daneben griff, aber Makrigiannis den Ball aus spitzem Winkel nicht im Tor unterbringen konnte (72.). Alles in allem besaßen die Unterfranken aber im zweiten Abschnitt die größeren Spielanteile, bevor die Einheimischen nach einem vermeintlichen Foul an Özdemir vergeblich auf einen Elfmeterpfiff warteten (80.) sowie Fachaux im Mittelfeld den an ihm vorbei geeilten Güngör rüde von hinten umtrat und Rot sah (82.). Der personelle Gleichstand war jedoch schnell wieder hergestellt, als Schmidt den Ball im Mittelkreis an Galm verlor, und Frohnlachs Nr.6 für ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so hartes, Foul von hinten ebenfalls des Feldes verwiesen wurde. In der so äußerst hektischen Schlusssequenz kassierte Schröer für eine wiederholte Regelwidrigkeit obendrein die Ampelkarte (88.), was Özdemir wenige Augenblicke später gleichermaßen widerfuhr (90 +2).

Trainerstimmen

Jürgen Baier (SV Erlenbach): "Diesmal haben wir ein besseres Spiel unserer beiden Mannschaften gesehen als im vergangenen Jahr. Leider haben wir zwei Standards zugelassen. Der Kopfball zum Frohnlacher 1:1 war super, aber Bulat war völlig frei gestanden. Wir sind früh in Führung gegangen und hätten eigentlich Ruhe reinbringen können. Das ist uns aber nicht gelungen und Frohnlach ist mit 2:1 in Führung gegangen. Am Ende war das Unentschieden sicher verdient. Zwei Rote und zwei Gelb-Rote Karten waren sicher überzogen, auch wenn die Rote Karte gegen uns gerechtfertigt war. Fußball ist eben ein Kampfspiel."

Stefan Braungardt (VfL Frohnlach): "Ich stimme dem Kollegen Baier zu: Man kann mit dem 2:2 heute leben. Nach der frühen Führung des SV war es von unserer Seite aus stark, dass wir uns nicht aus dem Konzept haben bringen lassen. Besonders in den ersten 15 Minuten nach der Halbzeit haben die Erlenbacher gezeigt, dass sie keinesfalls verlieren wollten. Wir haben die Mannschaft vor dem Spiel vor Standards gewarnt, aber dann ist der Ausgleich doch durch einen solchen gefallen. Nach dem 2:2 war es ein offener Schlagabtausch. Und zum Thema hektische Schlussphase so viel: Mir ist lieber, ein Trainer ist dabei und fiebert mit, als dass man taubstumm auf der Bank sitzt. Nach dem Spiel kann man diskutieren und dann ist alles wieder gut. Nach dem 2:2 ist unser Abstand zu Erlenbach mit zwei Punkten nach hinten gleich groß. Wir haben die 30 Punkte geknackt und ich hoffe, es geht jetzt weiter Richtung 40 Punkte."

VfL Frohnlach - SV Erlenbach 2:2 (2:1)

+++25. Spieltag: Sa., 21.03.15, 15:00 Uhr+++

VfL Frohnlach: Hempfling - Eckert, Schmidt, Bulat (C) (ab 80. Hartmann), Autsch, Teuchert (ab 63. Baier), Özdemir, Güngör, McCullough, Makrigiannis, Burkard - Trainer Stefan Braungardt

SV Erlenbach: Patsiouras - Schröer, Krug, Galm (C), Heinrich (ab 74. Fachaux), Göbig, Eren, Kalweit (ab 46. Balles), Hörst (ab 58. Thun), Breunig, Traut - Trainer Jürgen Baier

Tore: 0:1 Eren (5.), 1:1 Bulat (23.), 2:1 McCullough (29.), 2:2 Galm (55.)

Schiedsrichter: Joshua Roloff (Nürnberg)

Gelbe Karten: Makrigiannis, Özdemir/Krug, Galm, Schröer

Gelb-Rote Karten: Özdemir (90. +2)/Schröer (88.)

Rote Karten: Schmidt (82. grobes Foulspiel)/Fachaux (84. grobes Foulspiel)

Zuschauer: 165

Aufrufe: 022.3.2015, 15:32 Uhr
Manuel Beck / VfL FrohnlachAutor