Vier Gymnasiasten ebnen den Weg

Das Quartett orientierte sich an den englischen Vorbildern und konnte in der Hansestadt schnell die Begeisterung für den Ballsport entfachen. Prompt stellten sich die ersten Erfolge wie der Gewinn der Landesmeisterschaft 1906 und 1914 ein.

Im Jahr 1911 bezog der Verein seine erste Heimstätte an der Satower Straße, die bis heute besteht, und schloss sich 1919 mit dem Rostocker FC Greif zum Rostocker Sportclub zusammen. Dieser trieb den Ausbau der Anlage voran. Ein Entwurf des Sportplatzes, der dem heutigen Rasenplatz 2 entsprechen dürfte, wurde im April 1923 auf der Titelseite der Lübeck-Mecklenburger Sport-Zeitung abgedruckt. Darin wird Rostocks Bürgermeister Ernst Heydemann zitiert: ,,... daß auch in wirtschaftlich schwerster Zeit der Gedanke der sportlichen Ertüchtigung unseres Volkes siegreich sich Bahn bricht, wenn auch nur ein Wille vorhanden ist. Denn Sport treiben bedeutet Volksgesundheit und Volkskraft. Es geht um unsere Zukunft."

Nach der Machtergreifung der Nazis wurde der Verein in TSG Rostock umbenannt und mit Kriegsende aufgelöst. Ab 1950 erfolgte die Neugründung als BSG Einheit Rostock. Zu DDR-Zeiten erfolgten weitere Namensänderungen in Motor Nordwest Rostock, ab 1969 in Trägerschaft des VEB Wohnungsbaukombinates zur TSG Bau Rostock.

Als die Mauer fiel, stand die TSG Bau auf dem 48. Platz der ewigen DDR-Liga-Tabelle, der zweithöchsten Spielklasse der Republik. 1990 erfolgte die Umbenennung in TSV Grün-Weiß Rostock, 1996 lösten sich die Fußballer aus dem TSV heraus und gründeten wieder den Rostocker FC von 1895. Seitdem gehören die Blau-Weiß-Roten mit dem schwarzen Greifen im Wappen mit 615 Mitgliedern, darunter 300 Kinder und Jugendliche, zu den größten Fußballclubs in MV. Größter Erfolg der 1. Mannschaft war das Erreichen des Landespokalfinals 2010 (1:2 Torgelower SV Greif).