Lühes Trainer Nihat Sagir verzweifelt am Steinkirchener Sportplatz. Es geht um den Hauptplatz der Spielgemeinschaft Lühe am Steinkirchener Mühlenweg, der einst zu „einem der besten Plätze im Landkreis“ zählte. Daran erinnert sich der JOURNAL-Fußballreporter Michael Brunsch, der hier von 1993 bis 1997 selbst aktiv kickte, noch ganz genau und gerät ins Schwärmen: „Das war ein Teppich!“
Um bei diesem schönen Bild zu bleiben, ließe sich im Moment konstatieren: Der ehemalige Teppich kann zwar selber nicht fliegen, bringt dafür aber umso mehr Fußballer zum Fliegen, die versuchen, darauf ihren geliebten Rasensport auszuüben. „In der Zwischenzeit haben sich bereits vier Spieler verletzt – Kreuzbandriss, Knöchelbruch und Bänderrisse“, fasst SG-Lühe-Vorstandsmitglied und Trainer der 1.-Kreisklasse-Mannschaft, Nihat Sagir, zusammen. Auch Rüdiger Neumann vom Niedersächsischen Fußballbund hat sich im Rahmen einer Sportstätten-Besichtigung bereits bei der SG Lühe über die miserable Qualität ihres Platzes beschwert und dringlichst darum gebeten, „den Sportplatz in einen akzeptablen und nicht mehr gesundheitsgefährdenden Zustand zu bringen“.
Die Samtgemeinde Lühe, die sich um die Pflege und ordnungsgemäße Bespielbarkeit dieser Sportstätte zu kümmern hat, ist mittlerweile eingeschritten. Bauamtsmitarbeiter Jens Hadler bestätigte auf JOURNAL-Anfrage, dass das hügelige Problem seit Januar dieses Jahres bekannt sei. „Wir haben eine Firma beauftragt, sich darum zu kümmern“, so Hadler. Natürlich müsse der Maulwurf, der möglicherweise mit einer ganzen Gang unterhalb der Grasnarbe gerade weitläufige Tunnel-Projekte realisiert, vertrieben beziehungsweise evakuiert werden. „Wenn das bis zum Spielbeginn im März nicht gelingt, haben wir keine andere Möglichkeit, als vor den Spielen alle Hügel immer wieder einzuebnen“, sagt Jens Hadler.
„Im Moment wissen wir noch nicht, wo unsere 16 Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen, die Heimspiele der Rückrunde austragen sollen“, äußert Nihat Sagir seine Sorge: „Wir alle hoffen, dass die Gemeinde die Dringlichkeit der Situation erkennt und uns nicht hängen lässt.“