Viele Fragezeichen bei den Preußen

„Das hat aber auch einen Grund. Bei diesem Gespräch möchte unser Präsident Dr. Oliver Vogt dabei sein. Er ist in dieser Woche aber sehr viel unterwegs, so dass es wohl erst am kommenden Wochenende dazu kommen wird“, meinte Lang auf Nachfrage. Der 43-Jährige bekräftigte noch einmal, bisher „mit noch keinem anderen Kandidaten gesprochen zu haben, was die Trainerposition für die erste Mannschaft betrifft“. Übrigens: bei dem letzten Gespräch, das Dr. Oliver Vogt in einer Winterpause (und zwar zu Beginn des vergangenen Jahres) mit einem Trainer führte, stand der beschlossene zweite Abschied vom damaligen Coach Uwe Korejtek.
„Wir werden weiterhin trainieren, Gas geben und sehen, was in den kommenden Wochen passiert“
Alexander Lang muss vielleicht auch gar kein Gespräch mit einem potenziellen Trainerkandidaten führen, und es könnte zu einer internen Lösung kommen. Lang, der aktuell noch die B-Junioren in der Bezirksliga trainiert, schaffte im vergangenen Sommer den Meistertitel mit den A-Junioren in der Bezirksliga und den damit verbunden Landesliga-Aufstieg – mit all den Spielern, die anschließend zu den Senioren wechselten und jetzt unter Stefan Bernholt den Großteil der ersten Mannschaft bilden.
Während die Trainerfrage also weiterhin ungeklärt ist, steht schon ein erster Neuzugang für die erste Mannschaft fest. Rene Freimuth, aktuell bei den Espelkamper A-Junioren in der Landesliga aktiv, hat den Adlerträgern seine Zusage für die kommende Saison gegeben. „Er kennt das Umfeld und hat mit den meisten Spielern der ersten Mannschaft im letzten Jahr noch bei den A-Junioren zusammengespielt“, sagt Alexander Lang zu dieser Personalie.
Dagegen ist nach wie vor ungeklärt, ob die Adlerträger mit Kapitän Waldemar Jurez, den Urban-Geschwistern Richard und Daniel sowie Ferhat Nacar weiterhin planen. Das hat auch Spielführer Waldemar Jurez registriert. „Mit uns hat noch niemand gesprochen. Wir werden weiterhin trainieren, Gas geben und sehen, was in den kommenden Wochen passiert“, so der 31-Jährige, der sehr gut mit den Urban-Brüdern befreundet ist.
Allerdings bestätigte der im vergangenen Sommer vom FC Gütersloh zum FC Preußen Espelkamp gekommene Jurez, auch Anfragen anderer Vereine vorliegen zu haben. „Mir geht es in erster Linie darum, in einer funktionierenden Mannschaft in einem ruhigen Umfeld Fußball spielen zu können“, ergänzt Jurez. Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass sowohl Jurez als auch die Urban-Geschwister und Ferhat Nacar im bevorstehenden Sommer ihre Zelte nach einem Jahr in Espelkamp abbrechen könnten.
Somit kommt auf den Fußball-Obmann Alexander Lang in den kommenden Wochen sehr viel Arbeit zu, denn nach dem feststehenden Abschied von Kilian Rolfs wird auch ein neuer Trainer für die A-Junioren in der Landesliga gesucht. Und sollte sich Alexander Lang dazu entschließen, die Verantwortung für die erste Herrenmannschaft in der Bezirksliga zu übernehmen, müsste er sich auch um einen neuen B-Junioren-Coach bemühen.
Nimmt man dann noch die bisher nicht feststehende personelle Zusammensetzung der ersten Mannschaft hinzu, stehen die Verantwortlichen des FC Preußen Espelkamp in den kommenden Wochen und Monaten wieder einmal vor einigen echten Herausforderungen. Sollten nämlich die Urban-Brüder, Jurez und Nacar den Verein verlassen, müssen einige externe Neuzugänge verpflichtet werden. Und da wird zweifelsohne sehr gute Qualität gefragt sein, um in der kommenden Saison wieder eine gute Rolle beim Rennen um den anvisierten Aufstieg in die Fußball-Landesliga spielen zu können.