2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Viel Wille und ein bisschen Wehmut

Fußball: Eintracht Trier nach dem erneuten Pokalgewinn - Kommt Stürmer Szimayer? - DFB-Pokalauslosung am 18. Juni

Es war der versöhnliche Abschluss einer schwierigen Rückrunde: Eintracht Trier hat zum 15. Mal den Fußball-Rheinlandpokal gewonnen. Angesichts des erneut anstehenden Umbruchs im Kader schwang bei aller Freude auch Wehmut mit.

So wie in diesem Moment war Trainer Peter Rubeck in seiner nun zweijährigen Amtszeit bei Eintracht Trier noch nie zu sehen. In einem Vollsprint, der aller Ehren wert war, entzog sich der 54-Jährige nach dem geschafften Rheinlandpokalsieg der von Dominik Kinscher angedachten Bierdusche. Doch aufgeschoben war nicht aufgehoben. Kurze Zeit später erwischte es den Übungsleiter doch mit voller Breitseite.

Später, eine Stunde nach dem Schlusspfiff, musste Rubeck dann noch einmal Gerstensaft über sich ergehen lassen, als Christoph Buchner, Robin Garnier, Kinscher, Chris Keilmann, Christopher Spang und Mario Müller die neben dem Dr.-Grosse-Sieg-Stadion gelegene und zum Vip-Raum umfunktionierte Sporthalle mit einer Polonaise enterten.

Wie ein begossener Pudel musste sich Rubeck aber nicht fühlen. Das Saisonziel ist erreicht: Mit dem ungefährdeten 5:1-Sieg gegen den Bezirksliga-Aufsteiger SG Hoher Westerwald hat der SVE nun 15 Rheinlandpokalsiege auf dem Konto - der Status als Rekordsieger im Verband ist nochmals gefestigt worden.

"Unser Ziel war es, den Pokal zu holen. Ich bin stolz auf das, was wir in dieser Saison erreicht haben. Es freut mich für Benedikt Koep, dass er vier Tore erzielt hat. Ich hoffe, dass er - wenn wir nächste Saison gegen Waldhof Mannheim spielen - sein Pulver verschossen hat", sagte Rubeck.

Koep wurde als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Nach einem Hattrick in der ersten Halbzeit ließ er nach der Pause einen vierten Treffer folgen. Koep profitierte bei seiner Tore-Gala auch von guten Vorarbeiten seiner Mitspieler.

"Es gilt, die ganze Mannschaft hervorzuheben, die eine klasse Saison gespielt hat. Ich habe viele Freunde hier gewonnen. Ich werde weiter mit dem Herzen dabei sein. Ich weiß, was ich kann, das weiß auch die Mannschaft. Ich habe dem einen oder anderen noch mal was gezeigt", sagte der künftige Waldhof-Akteur Koep, der damit durchblicken ließ, dass er sich hätte vorstellen können, in Trier zu bleiben.

Nach einer schwierigen Rückrunde riss sich die Eintracht-Mannschaft im Pokalfinale nochmals am Riemen und fuhr den Erfolg seriös ein. "So einen schönen Pokalsieg wie diesmal habe ich noch nicht gefeiert. Wir sind körperlich alle am Limit. Wir haben es uns verdient, mit dieser Mannschaft so einen Abschied zu haben", sagte SVE-Kapitän Michael Dingels, der den Pott zum achten Mal gewann.

Spang nach Watzenborn?

Obwohl mehrere Stützen der Mannschaft ihre Verträge verlängert haben, steht der Eintracht in diesem Sommer wiederholt ein Umbruch bevor. So wird wohl auch Christopher Spang endgültig gehen - der Weg scheint nach Watzenborn-Steinberg zu führen.

Wehmut schwang mit im Jubel über den Pokalsieg, der für einige Akteure in einen Feiermarathon mündete. Gestern machten sich 17 Spieler auf den Weg nach Mallorca. Christoph Anton machte deutlich, dass es kein Erholungstrip wird: "Jetzt gilt es, einfach mal die Sau rauszulassen. Das haben wir uns verdient."

Parallel wird weiter am Kader gearbeitet. Nach fupa-Informationen scheint der SVE Interesse an einer Verpflichtung von Stürmer Sebastian Szimayer zu haben. Der 26-Jährige hat seinen Vertrag beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt aufgelöst, zuvor war er für den Regionalligisten SpVgg Neckarelz auf Torejagd gegangen.

Extra

Ausgewechselt: Nach 25 Minuten musste Christoph Anton mit einer Muskelverletzung an der Hinterseite des rechten Oberschenkels vom Feld - enttäuscht feuerte der 24-Jährige sein Trikot in die Ecke. Bis dahin war er einer der Aktivposten im Trierer Spiel. Unklar war zunächst, ob sich Anton eine Zerrung oder einen Faserriss zugezogen hat.

Ausgebremst: Wer Fernseh-Livebilder aus Wissen im Rahmen des "Finaltags der Amateure" in der ARD sehen wollte, brauchte Geduld. Wegen eines Stromausfalls gab es erst in der zweiten Halbzeit Einblendungen aus dem Westerwald.

Ansehnlich: Die SG Hoher Westerwald hinterließ im Finale einen guten Eindruck. Entsprechend zufrieden war Trainer Nihad Mujakic, der 2007 ein halbes Jahr bei der Eintracht unter Vertrag stand: "Hut ab vor meiner Mannschaft. Es war ein schönes Fußballfest. Man muss bedenken, dass zwischen uns und Trier ein Vier-Klassen-Unterschied besteht. In manchen Szenen hätten wir besser verteidigen können. Wir können aber mit dem 1:5 leben."

Auslosung: Zu später Stunde wird die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost. Am Samstag, 18. Juni, um 23.30 Uhr - nach dem EM-Spiel zwischen Portugal und Österreich - ist es in der ARD-Sendung "Beckmanns Sportschule" so weit. Eintracht-Trainer Peter Rubeck gab schon mal sein Wunsch-Los preis: "Ich hoffe auf den 1. FC Kaiserslautern. Da haben wir das Stadion voll - und eine Siegchance."

Aufrufe: 029.5.2016, 21:41 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor