2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa.tv
Ammerthals Sportlicher Leiter Tobias Rösl, DJK-Sportvorsitzender Stefan Badura, Ambergs Vorstandsvorsitzender Helmut Schweiger und FC-Marketing-Vorsitzender Frank Käfer (v. l.) stellten sich beim FuPa-Stammtisch den Fragen von Moderator Philipp Kaufmann (3. v. l.). Foto: Landgraf
Ammerthals Sportlicher Leiter Tobias Rösl, DJK-Sportvorsitzender Stefan Badura, Ambergs Vorstandsvorsitzender Helmut Schweiger und FC-Marketing-Vorsitzender Frank Käfer (v. l.) stellten sich beim FuPa-Stammtisch den Fragen von Moderator Philipp Kaufmann (3. v. l.). Foto: Landgraf

Video: Mit Mut und Innovationen in die Zukunft

Beim FuPa-Stammtisch zum Derby geben Helmut Schweiger, Stefan Badura, Frank Käfer und Tobias Rösl einen Einblick in die Arbeit beider Vereine

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„Es gibt viel zu tun, packen wir es an“ – auch wenn die Vorgaben bei den Fußball-Bayernligisten FC Amberg und DJK Ammerthal unterschiedlich sind, eines haben beide gemeinsam: Die Verantwortlichen arbeiten mit Nachdruck und innovativen Ideen daran, ihre Ziele nachhaltig umzusetzen. Während der FC an allen Fronten die Voraussetzungen für einen Regionalliga-Aufstieg schaffen will, kämpft die DJK darum, sich in der Bayernliga zu etablieren. Dies wurde am Samstagnachmittag beim von Autohaus Fischer präsentierten FuPa-Stammtisch in der Stadiongaststätte am Schanzl deutlich, bei dem sich seitens des FC Vorstandsvorsitzender Helmut Schweiger und Marketing-Vorsitzender Frank Käfer sowie aus Ammerthal Sportvorsitzender Stefan Badura und Sportlicher Leiter Tobias Rösl den Fragen von Moderator Philipp Kaufmann stellten.

Der FuPa-Stammtisch beim FC Amberg war eine Premiere, die als sehr gelungen bezeichnet werden darf. Vor zahlreichen Zuschauern und Fans gingen die vier Gäste vor dem Derby, das die Vilsstädter anschließend mit 2:0 (0:0) für sich entschieden, zum einen auf die sportliche Situation in ihren Klubs ein, zum anderen gaben sie einen Einblick, welcher Aufwand dahinter steckt, um in der Bayernliga zu spielen, die Klasse zu erhalten oder einen eventuell möglichen Aufstieg in die Regionalliga Bayern zu stemmen. Nach dem Erfolg des ersten FuPa-Stammtisches beim FC soll nun der nächste am 11. April nach dem Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof erneut stattfinden.

Schweiger, Käfer, Badura und Rösl zeigten sich beim Fan-Talk hintergründig, informativ und schlagfertig. Was sicherlich auch dem Umstand geschuldet war, dass sich die Räumlichkeiten in der Sportgaststätte am Schanzl perfekt als Rahmen anboten. Denn die intime Atmosphäre und die damit verbundene Nähe zu den Fans und der Aktualität zum Derby trugen einen nicht unwesentlichen Teil dazu bei.

Dass sich die Talkgäste trotz der ungewohnten Situation vor der Kamera wohl fühlten, wurde ganz schnell durch ihre offenen und schlagfertigen Antworten deutlich. Wobei bemerkenswert war, mit welchen Konzepten die beiden Vereine versuchen, ihren Anhängern und den Fans in der Region auf Dauer Amateurfußball auf hohem Niveau zu präsentieren. Für den FC stellte Schweiger dabei nochmals kurz den bei seinem Amtsantritt entworfenen Fünf-Jahres-Plan vor, in dessen dritter Phase sich der Klub derzeit befindet und weitaus schneller als angedacht an die Tür zur Regionalliga klopft.

Wir haben in den letzten drei Jahren schon ganz viel erreicht, ohne uns finanziell zu übernehmen. Sollten wir heuer schon aufsteigen, stehen wir Gewehr bei Fuß, wobei es ohne die Mithilfe der Politik und der Wirtschaft nicht geht. Nur gemeinsam schaffen wir das“, machte Schweiger, der sich vor ein paar Tagen mit Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny über die Folgen eines Regionalliga-Aufstiegs unterhalten hatte, deutlich. „Wir werden der Stadt nun ein Konzept vorlegen. Wir haben schon ein tolles Umfeld, in das aber in der Regionalliga investiert werden muss. Und dazu brauchen wir auch die Hilfe der Politik.“

Interessant dabei die Aussagen des Marketing-Vorsitzenden. Käfer, selbst Unternehmer, ist fest davon überzeugt, dass die Region auf Dauer die Regionalliga hergebe, so dass dies keine Eintagsfliege bleibe. Allerdings schränkte er ein: „Wir müssen die Wirtschaft noch zu mehr Unterstützung bewegen und das Sponsoring auf eine breite Basis stellen.“ Wie kreativ dabei der FC Amberg zu Werke geht, zeigte die von Käfer kurz umrissene Job-Plattform von Unternehmen aus der Region, mit der den Spielern und auch Trainern auf der Suche nach Studien- und Arbeitsplätzen unter die Arme gegriffen werde. Denn: „Nur mit Geld alleine seien entsprechende Kandidaten nicht längerfristig an den Verein zu binden.“

Gesunde Finanzen sind auch das Stichwort für die Ammerthaler Vertreter gewesen. Denn die DJK hatte ja in der Winterpause acht Neuzugänge mit zum Teil höherklassigen Erfahrungen geholt. „Wir hatten auch elf Abgänge zu verzeichnen“, sagte Sportlicher Leiter Tobias Rösl. Sportvorsitzender Stefan Badura ergänzte: „Unser Kader wurde anders aufgestellt. Wobei wir aber die vom Verein festgelegten Budgetvorgaben absolut eingehalten haben“, beugte Badura eventuellen Spekulationen, ob die DJK auf eine Ölquelle gestoßen sei, vor.

Der ging auch kurz auf das vom Verein in die Wege geleitete Konzept „DJK 2019“ ein. In diesem sei natürlich ein Abstieg aus der Bayernliga nicht einkalkuliert. Vielmehr sei es in der momentanen schwierigen Situation erst einmal wichtig, alle Kräfte zu bündeln, um die Klasse – höchstwahrscheinlich über die Relegation – zu halten. „Dafür tun wir alles“, unterstrich Badura auch auf den Trainerwechsel vor knapp zwei Wochen eingehend. Auf die Dauer wolle man in Ammerthal Bayernliga-Fußball fest etablieren, wobei in einem Ort mit 2200 Einwohnern viel harte Arbeit und Herzblut der ehrenamtlich Tätigen dahinter stecke. „Wir haben den Mut zu Innovationen, denn wir müssen im Vergleich zu anderen Klubs etwas anders machen“, so Badura.

Zur Rückkehr von Robert Ziegler als neuen „alten“ Coach sagte Rösl, dass Markus Mühling in der Winterpause die Chance bekommen habe, aus den neuen Akteuren eine Einheit zu formen. Es hätten aber „einige Sachen nicht gepasst“, so dass man sich für die Rückkehr Zieglers als letzte Option im Kampf um den Ligaerhalt entschieden habe. Dass man den vor dieser Saison eingeschlagenen Weg, die Bayernliga mit Talenten aus der Region zu bewältigen, verlassen habe, liege laut Rösl an vielen Gründen. Ausschlaggebend sei jedoch gewesen, dass das „Gesamtpaket nicht gepasst“ habe und sich viele junge Spieler „einfach nur überschätzen und die für die Bayernliga nötige Qualität“ nicht hätten.

Logisch, dass auch kurz auf die Zukunft beider Vereine eingegangen wurde. Während bei der DJK Ammerthal, auch im Falle des Abstiegs, der Kader im Gros beieinander bleiben wird, konnte Schweiger für den FC Amberg noch keine Personalia bekanntgeben. „Es werden schon Gespräche geführt, aber spruchreif ist noch nichts“, so der Vorstandsvorsitzende. Rösl und Badura wünschten dem FC den Aufstieg in die Regionalliga, denn das Potenzial sei vorhanden. Käfer appellierte, dass sich die Rivalität der drei nordoberpfälzer Vereine aus Amberg, Weiden und Ammerthal nur auf die 90 Minuten auf dem Platz beschränke. „Wir wären dumm, wenn wir sonst gegeneinander arbeiten würden. Nur gemeinsam ist auf die Dauer in unserer Region Spitzenfußball machbar“, so Käfer.

Hier geht es zur ausführlichen Version des Stammtisches!

Aufrufe: 030.3.2015, 06:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor