2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Video: "Manches falsch verstanden worden"

Bei einer Podiumsdiskussion im Neusser Romaneum wurde die Zukunft der Neusser Plätze und des Fußballs diskutiert

Auf Einladung des Stadtsportbundes kam am Montag im Neusser Romaneum eine bunte Gesprächsrunde zusammen, um über den Neusser Fußball zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach der Zukunft der 15 Bezirkssportanlagen im Stadtgebiet. Und es wurde offenbar, dass nicht nur vorhandene Mittel, sondern auch die Art der Kommunikation oft ganz wichtig ist.

In Neuss trafen gleich vier Gesprächspartner zusammen, die zu diesem Thema viel sagen konnten, zwei davon kamen direkt aus dem Fußball. Denn neben Dirk Gärtner, dem Vorsitzenden des Fußballkreises Grevenbroich-Neuss, hatte auch der Verbandspräsident Peter Frymuth den Weg nach Neuss gefunden. Generell ist es Frymuth wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, er sei einer "von denen da oben". Deswegen nimmt Fymuth, der auch Vizepräsident des DFB ist und als solcher auch speziell für die Entwicklung des Fußballs verantwortlich zeichnet, immer wieder Termine an der Basis war, was jedes Mal Konflikte löst oder Hilfestellung bietet. Das ist fraglos vorbildlich.

Weitere Gesprächspartner waren Klaus Becker als Zweiter Vorsitzender des Stadtsportbundes, stets ein Streiter für den Fußballsport, sowie Rolf Knipprath, Vorsitzender des Sportausschusses. Knipprath führte aus, dass allein für die Infrastruktur der 15 Bezirkssportanlagen jährlich rund drei Millionen Euro ausgegeben werden. Das Ergebnis sei weder die Zufriedenheit der Vereine, noch großer sportlicher Erfolg im Stadtgebiet. Deshalb habe die Politik nach der Rücksprache mit den Vereinen erarbeitet, künftig vier Zentren auszubilden, die mit allem ausgestattet werden, was Fußballer sich gemeinhin wünschen. Erhalten bleiben sollen dennoch alle 15 Anlagen, um vor allem kurze Wege für den Nachwuchs zu gewährleisten.

Natürlich waren auch zahlreiche Vereinsvertreter gekommen, und hier taten sich nun erste Gräben auf. Viele Vereine gaben an, in die Entscheidungsfindung nicht involviert gewesen zu sein. Diesem Vorwurf entgegnete Knipprath, alle Vereine seien mit Fragebogen um ihre Meinung gebeten worden, nur wenige hätten geantwortet. Auch ein Informationsabend des Stadtsportbundes, verriet, Becker, sei nicht sonderlich gut besucht gewesen. Problem scheint also die Kommunikation zu sein. Womöglich wäre es beser gewesen, den Fußballkreis ins Boot zu holen. Der hätte mit Dirk Gärtner an der Spitze die Kommunikation organisieren können. Gärtner führte das Beispiel aus seiner Dormagener Heimat an, in der die Vereine eine Prioritätenliste unter sich erarbeitet hätten, bei der Vereine nach Ortsbegehungen ihre eigenen Interessen durchaus hinten angestellt hätten, wenn sie den Vergleich zu anderen Anlagen gesehen hätten.

Fakt scheint zu sein, dass das neue Konzept einiges für sich hat. Klar ist aber ebenso, dass der Fußball stets bemüht sein muss, eine zu starke Fokussierung auf Zentren jeglicher Form zu vermeiden, weil dieser die Existenz einzelner Vereine bedrohen kann, und der Fußball braucht jeden Klub.

Nach der Talkrunde standen uns Gärtner und Frymuth zu diesem Thema im Video noch Rede und Antwort. Und immerhin klärte Dirk Gärtner dabei noch einmal einen Umstand auf, den man während der Gesprächsrunde durchaus hatte falsch verstehen können:

Aufrufe: 07.9.2016, 16:00 Uhr
Sascha KöppenAutor