2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Zum dritten Mal klingelt es im Waldalgesheimer Gehäuse: Keeper Pasquale Patria (blaues Trikot) kann das 0:3 durch Enes Sovtic (links) nicht verhindern.	Foto: Edgar Daudistel
Zum dritten Mal klingelt es im Waldalgesheimer Gehäuse: Keeper Pasquale Patria (blaues Trikot) kann das 0:3 durch Enes Sovtic (links) nicht verhindern. Foto: Edgar Daudistel

Video: In 27 Minuten abgefertigt

Hassia Bingen gewinnt das Derby in Waldalgesheim vor 900 Zuschauern mit 3:0

Waldalgesheim. Was für ein Auftakt an der Waldstraße. Die Hausherren mochten sich wie in einem falschen Film vorkommen. Die Gäste hingegen kreierten ihren eigenen Traumstreifen. Nach sieben Minuten führte Verbandsliga-Rückkehrer Hassia Bingen im Derby bei Alemannia Waldalgesheim mit 2:0. Da staunten auch die 900 Zuschauer nicht schlecht. Am Ende hatte der Aufsteiger den von vielen Konkurrenten zum Topfavoriten aufs Schild gehobenen SVA mit 3:0 bezwungen.

Hassia-Trainer Nelson Rodrigues ,,hatte eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe erwartet. Doch wir waren von Anfang an präsent, haben das Spiel schnell gemacht und die Räume zwischen den Außen- und Innenverteidigern gesucht. Und die zwei frühen Tore haben es uns natürlich leichter gemacht". In der Tat. Die Hassia übernahm sofort die Initiative, dominierte und jubelte. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke zog Mükkerem Serdar von der halb linken Seite aus 18 Metern ab - 0:1 (3.). Vier Minuten später schoss Alemannia-Torwart Pasquale Patria vor dem Strafraum den 1:0-Schützen Serdar an - der Ball fiel Fabian Liesenfeld vor die Füße, der traf eiskalt und überlegt zum 0:2. Der dritte Streich fiel nach einem Freistoß von Hassia-Neuzugang Andy Schröder von halb links, der Ball sprang im Strafraum noch auf, Enes Sovtic war mit dem Kopf zur Stelle, und die Kugel im Netz (0:3, 27.).

Die Alemannia bekam im ersten Durchgang überhaupt keinen Zugriff und keinen einzigen Ball aufs gegnerische Tor. ,,So etwas habe ich, seit ich zu den Spielen unserer Mannschaft gehe, noch nicht erlebt", kommentierte Ex-Bürgermeister Gerhard Hanke, ein Alemannia-Fan durch und durch, den saft- und kraftlos wirkenden Auftritt der Gastgeber. Derweil hatte die Hassia weitere gute Chancen nach Kontern durch Philipp Schrimb (32.) und Adrian Simioanca (42.).

Auch die zweite Halbzeit gestalteten die Gäste überlegen, wenn auch nicht mehr ganz so druckvoll. Drei Torannäherungen der Alemannia gab es, darunter zwei Verzweiflungsschüsse des eingewechselten Christian Klöckner, aber keine einzige wirklich nennenswerte Torchance. Hassia-Keeper Ivan Tadic musste nicht ein Mal eingreifen. Dafür hatte die Hassia Chancen: Einen 16-Meter-Schuss von Alexandru Baltateanu parierte Patria (83.) glänzend. In der gleichen Minute kam Liesenfeld nach Zuspiel des eingewechselten Dominik Ahlbach völlig frei zum Abschluss, verfehlte aber das Tor.

Co-Trainer Patrick Joerg übernahm für Alemannia-Cheftrainer André Weingärtner, der gesundheitlich angeschlagen war und direkt nach dem Spiel nach Hause fuhr, die Pressekonferenz: ,,Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Es hat an allem gefehlt: der Leidenschaft, der Einstellung und der Aggressivität im Zweikampf. Der Sieg der Hassia ist völlig verdient. Wir müssen froh sein, dass er nicht noch höher ausgefallen ist."



DATEN ZUM SPIEL

Alemannia Waldalgesheim: Patria - Naumann (46. Klöckner), Fennel, Schunck, Breier - Braun, Lars Weingärtner - Wischang, Ludwig (46. Skiba), Darcan - Sawin (71. Demirci).
Hassia Bingen: Tadic - Schröder, Korn, Sovtic, Kraft - Baltateanu, Simioanca, Rudolf, Schrimb (83- Ahlbach) - Liesenfeld, Serdar (73. Mahr).
Tore: 0:1 Serdar (3.), 0:2 Liesenfeld (7.), 0:3 Sovtic (27.).
Schiedsrichter: Ingo Hess (Miesenbach).
Zuschauer: 900.

Aufrufe: 031.7.2015, 22:30 Uhr
Andreas SchererAutor