TuS Wörrstadt spielt clever

Jedoch fast die gesamten 80 Spielminuten mussten die Gäste um Trainerin Carmen Greiner und ihren Betreuer Markus Reichert um Zählbares zittern. Denn die erste Halbzeit hatte der Underzog effizienter gespielt und gar nicht unverdient zwei Tore vorgelegt. Das 1:0 erzielte Mittelfeldspielerin Marie-Claire Müller in der 26. Minute per Foulelfmeter, nachdem Priscila Alin Helf die Wörrstädterin Nicolina Prostka im 16er von den Beinen geholt hatte. Auch die nächste Chance nutzten die Gastgeberinnen: Nach ihrem feinen Solo legte Prostka den Ball – ganz uneigennützig – quer auf Müller. Die 16-Jährige ließ sich nicht lumpen und schoss die Kugel am langen Pfosten ins Netz. Die Wormser Keeperin Jaqueline Wegner hatte keine Abwehrchance (29.).

„Kopf hoch, gucken: Wo ist einer frei?“, riet der Wormser Betreuer seiner Mannschaft. Denn die musste in der zweiten Halbzeit ohne ihre Trainerin auskommen, da die Übungsleiterin bereits auf der Anreise für ihr Spiel in der Frauen-Mannschaft der Wormatia gewesen war. Der erwartete Sturmlauf des Favoriten setzte sich mit dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Peter Brunk (Schornsheim) in Gang. Die Gastgeber kamen nur noch selten über die Mittellinie. Mit einem Freistoß-Hammer aus fast 30 Metern erzielte Spielmacherin Katharina Unger den Anschlusstreffer zum 2:1 (60.). Wieder hielt das Bollwerk der Gastgeber minutenlang stand. Doch dann war es Mittelfeldspielerin Lisa Sophie Stephan, die nach einem Alleingang durch die Mitte den sehnlichst erhofften Ausgleich erzielte (75.). Aber das letzte Wort hatte schließlich der Underdog: Doch die Wormser Keeperin parierte den Schrägschuss von Müller, die frei durch gekommen war, sicher (79.).

„Wörrstadt hat clever gespielt“, räumte der Wormser Betreuer ein und war schließlich erleichtert und „hoch zufrieden“ nach der Aufholjagd. Denn es hatte ganz klar die Devise gegolten: „Letztes Jahr waren wir noch Vierter, nun wollen wir den Titel“, hatte die ehemalige Mannschaftskameradin der Wormatia-Mädchen, Jennifer Hentschel, noch in der Halbzeitpause erklärt. Die 16-Jährige guckt immer wieder bei den Spielen zu – obwohl das Talent inzwischen eine wichtige Größe bei den B-Juniorinnen der Bundesliga-Mannschaft von Eintracht Frankfurt ist.

„Uns haben heute vier Mädchen gefehlt“, konnte Wörrstadts neuer Trainer Denis Gögercin, assistiert von Tim Herbold, ebenfalls sehr gut mit dem Remis leben. Denn das Hinspiel hatte seine Mannschaft noch klar mit 2:5 verloren. Aber in der ersten, bisher einzigen Pokalrunde, „haben wir nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand gegen die Wormatia noch mit 8:7 nach Elfmeterschießen gewonnen.“

TuS Wörrstadt: Sarah Elisa Sutor; Lena Lawinja Herbold, Anthea Jung, Sibel Yalkin, Zoe Lerch, Jasmin Eisenreich, Marie-Claire Müller, Jeanette-Samantha John, Vanessa-Celine Christ, Sabrina Wenderoth, Nicolina Prostka. Eingewechselt: Kathrin Becker, Jenny Stellwagen.