2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Gedoppelt: Mit Max Sator (Mitte) und Edin Beslic (rechts) werfen sich gleich zwei Weisenauer in die Flanke des Wormaten Fabio Schmidt.	Foto: Photoagenten/Christine Dirigo
Gedoppelt: Mit Max Sator (Mitte) und Edin Beslic (rechts) werfen sich gleich zwei Weisenauer in die Flanke des Wormaten Fabio Schmidt. Foto: Photoagenten/Christine Dirigo

Ay-Elf erwischt rabenschwarzen Tag

Wormatia-Zweite gerät nach 2:1-Pausenführung gegen SVW Mainz völlig von der Rolle und verliert noch 2:4

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WORMS. Im Kampf um Platz zwei in der Landesliga gab’s für Wormatia II im Heimspiel gegen den SVW Mainz einen unerwarteten Rückschlag. Die Elf von Coach Aydin Ay kassierte gegen die Weisenauer eine bittere 2:4 (2:1)-Niederlage, die wohl keiner auf der Rechnung hatte. Was unangenehm aufstößt: Der Überraschungserfolg für die Mannschaft von Trainer Michael Horn ist aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt sogar redlich verdient.

Die Partie begann bereits mit einem Paukenschlag, denn dem Gast gelang nach nicht einmal zwei Minuten das 0:1 durch Sturmführer Matthias Wincek nach Vorarbeit von Rechtsverteidiger Robin Lehmann. Geistig war die VfR-Abwehr zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht auf dem Platz. Die Hausherren hatten allerdings Riesenpech, als Takeru Hiyama nach neun Minuten das Leder nach Rechtsflanke von Fabio Nagy gegen den Metallrahmen des SVW-Gehäuses zimmerte. Mit dem 1:1 (12.), das Ali Aslan per Kopf auf Flanke von Christoph Böcher, der wieder mitwirken konnte, erzielte, war aber alles wieder im Lot.

Die Wormatia war jetzt dominant und legte folgerichtig durch Marc Bullinger in der 38. Minute das 2:1 vor. Der VfR-Kapitän traf per Freistoß aus gut und gerne 25 Metern – SVW-Keeper Axel Schulze wurde dabei im Wortsinne auf dem falschen Fuß erwischt. Schulze hatte dann vor dem Pausenpfiff des guten Schiedsrichters Taner Gökcer noch das Glück des Tüchtigen bei einem Kopfball von Fabio Schmidt.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten und der Einwechslung von Dennis Desousa Oelsner (für Adem Kaya) zog dann Gästetrainer Horn die Offensivkarte. Jetzt stürmten mit Desousa Oelsner, Wincek und Michael Widera gleich drei Weisenauer. Wormatia verbuchte die vorerst letzte klare Chance durch Omran Chehab. Dann kippte das Spiel: Nach 66 Minuten führte eine tolle Kombination über Widera und Wincek zum 2:2-Ausgleich durch besagten Desousa Oelsner, der bei seinem sechsten Saisontreffer Wormatia-Keeper Steve Kroll keine Abwehrchance ließ. Jetzt nahm das Weisenauer Spektakel erst richtig Fahrt auf.

In einem Laufduell mit Haken und Ösen setzte sich der körperlich schwächere Desousa Oelsner gegen Wormatia-Innenverteidiger Mor Horvath durch, passte zur Mitte, wo Widera lauerte und ganz cool zum 2:3 (80.) einnetzte. Die Hausherren waren geschockt. Aber das Schicksal schlug noch einmal unerbittlich zum Nachteil der Wormatia zu: Der zweite Innenverteidiger, Henrik Nagel, zog gegen Wirbelwind Desousa Oelsner in der 87. Minute die „Notbremse”, was konsequent vom Schiri mit der Roten Karte geahndet wurde. Die Höchststrafe war dann der nachfolgende Freistoß, den erneut Widera zum 2:4 in die Maschen des Wormatia-Tores setzte (88.). Unverhofft kommt halt oft!

VfR-Trainer Ay war nach dem Abpfiff fast sprachlos. Lag’s auch daran, dass der verletzte Goalgetter Koki Matsomoto (Verdacht auf Kreuzbandriss) nur zuschauen konnte? „Nein”, sagte Aydin Ay, „wir haben in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt. Der Spielaufbau war zu hektisch. Da machst du den Gegner stark.” Des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud’: Für SVW-Übungsleiter Horn („wir mussten in der zweiten Halbzeit noch mehr vorne reinkommen”) war die Einwechslung von Dennis Desousa Oelsner der spielentscheidende Faktor. „Wormatia hatte mehr Möglichkeiten. Wir haben unsere wenigen Chancen genutzt und den Sieg mit Glück und Geschick heimgefahren”, blieb Michael Horn („wir leben noch”) trotz des überraschenden Coups in Worms auf dem Teppich. Denn: „Der Abstiegskampf geht weiter.”

Wormatia Worms II: Kroll; Nagy, Horvath (82. Bach), Nagel, Emerllahu, Bullinger, Böcher, Schmidt, Chehab, Hiyama (67. Mamone), Aslan.



Aufrufe: 023.4.2017, 23:00 Uhr
Reiner Philipp KochAutor