2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Attacke abgewehrt: Neumünsters Verteidiger Siim Tenno (rechts) klärt vor dem Norderstedter Angreifer Jan Lüneburg. Foto:Schmuck
Attacke abgewehrt: Neumünsters Verteidiger Siim Tenno (rechts) klärt vor dem Norderstedter Angreifer Jan Lüneburg. Foto:Schmuck

VfR: Neunte Heimpleite zum Saisonabschluss

VfR Neumünster unterliegt FC Eintracht Norderstedt mit 1:2

Verlinkte Inhalte

Nach drei Jahren ist das Kapitel Regionalliga für den VfR Neumünster beendet. War der Ausgang des letzten Saisonspiels unerheblich, weil die Lila-Weißen als Vorletzter bereits feststanden, riss der nunmehr perfekte Klassenerhalt des FC St. Pauli in der 2. Bundesliga Rasensport in die SH-Liga herunter (da nun die U 23 der Hamburger nicht zwangsweise aus der Regionalliga absteigen muss). Der erste von zwei Rettungsankern des VfR riss sich also los, ehe der zweite überhaupt geworfen wurde (ein Drittligaaufstieg des Nord-Meisters Werder Bremen II in zwei Duellen mit Borussia Mönchengladbach, dem Titelträger des Westens).

Die Neumünsteraner verabschiedeten sich mit einem 1:2 (1:2) gegen den FC Eintracht Norderstedt aus der Saison und der Viertklassigkeit zugleich. Für die ,,Veilchen" war es der letzte Akt einer verheerenden Heimbilanz mit nur zwölf Punkten aus 17 Spielen sowie neun Niederlagen auf eigenem Geläuf. 423 Fußballfreunde nutzten die Gelegenheit, sich die Partie bei freiem Eintritt zum Nulltarif anzuschauen.

VfR-Trainer Thomas Möller musste drei gesperrte Akteure ersetzen. Bodo Bönigk hatte zuvor in Goslar Rot gesehen, Gentian Durak und Patrick Nagel lagen jeweils wegen der fünften Gelbe Karte auf Eis, wobei Durak wegen mangelnder Disziplin ohnehin keine Berücksichtigung mehr gefunden hätte. Möller hatte ihn nach dem Goslar-Spiel freigestellt. Das Tür hütete erstmals Tom Pöhls. Der etatmäßige Keeper Ole Springer verzichtete freiwillig auf seinen 34. Saisoneinsatz.Rasensport agierte im 3-5-2 (mit Jakob Olthoff und Hannes Schäfke im defensiven Mittelfeld) und geriet gleich bös unter Druck.

Norderstedt, das noch Fünfter hätte werden können (und am Ende Sechster wurde), entwickelte eine ungemeine Spielfreude, hinterließ im Vorwärtsgang über weite Strecken einen glänzenden Eindruck. Es war frappierend, wie oft sich der VfR nur mit Fouls zu helfen wusste (Schäfke!). Schiedsrichter Marius Schlüwe, der mit seinen Assistenten im Stau gestanden hatte und erst eine Viertelstunde vor dem geplanten Anstoß eingetroffen war, kam in der eine knappe Viertelstunde später angepfiffenen Begegnung kaum zum Luftholen. Für den 23. Mann war Dauerstress angesagt. Und so segelte ein Standard nach dem anderen in den VfR-Strafraum, zwei davon führten zu Toren: Erst traf Philipp Koch per 18-Meter-Freistoß, den sich Pöhls praktisch selbst ins Netz warf (19.), dann köpfte der ganz starke, aber klein gewachsene Deran Toksöz im Duett der Ex-Kieler einen Pressel-Eckstoß über die Linie (32.). Toksöz traf zudem einmal den Pfosten, als sich Pöhls total verschätzte (17.), ebenso scheiterten Linus Meyer (11.) und Koch mit einem weiteren Freistoß (36.) nur haarscharf.

Obwohl die Hausherren nicht überzeugten, setzten auch sie vor dem Wechsel drei Duftmarken. Michél Harrer zielte ganz knapp übers Gästetor (7.), ehe der auf der Torlinie postierte Toksöz einen Kramer-Treffer per Seitfallzieher nach Freistoß von Nils Winter vereitelte (26.). Da der von Christopher Kramer in Szene gesetzte Harrer auf 1:2 verkürzte - Eintracht-Schlussmann Mirko Oest wollte in Handballmanier klären, sah dabei schlecht aus (35.), kam noch einmal etwas Spannung auf.

Doch nach dem Wiederbeginn durfte man noch einmal die Harmlosigkeit des VfR bestaunen. Einzig bei einem Schuss aus spitzem Winkel von Tyrone Aboagye brandete noch einmal Applaus auf (66.). Norderstedt dagegen verzeichnete noch mehrere gute Gelegenheiten, doch besonders Jan Lüneburg (60., 76.), Meyer (67.) und Erdinc Güner (73.) versäumten es, einen deutlicheren Gästesieg herauszuschießen.
Aufrufe: 026.5.2015, 06:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor