2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Packte ein ums andere Mal zu: VfR-Torhüter Christopher Newe, der hier gemeinsam mit seinem Teamkameraden Franck Momo (Mitte) vor dem Flensburger Björn Laß klärt. Foto: Sell
Packte ein ums andere Mal zu: VfR-Torhüter Christopher Newe, der hier gemeinsam mit seinem Teamkameraden Franck Momo (Mitte) vor dem Flensburger Björn Laß klärt. Foto: Sell

VfR Neumünster mit bitterer Heimpleite gegen TSB Flensburg

Überzogene Rote Karte spielt TSB Flensburg in die Karten

Der VfR Neumünster hat es verpasst, den 0:4-Ausrutscher von Holstein II in Risum-Lindholm auszunutzen und im Saisonfinale noch auf Platz 2 zu springen. Rasensport verlor seinerseits und beendete die Serie drei Punkte hinter den Kielern als Dritter. Die 1:3 (1:2)-Pleite gegen den TSB hatte einen ganz bitteren Beigeschmack.

Referee Alexander Hahn, bei Spielen mit VfR-Beteiligung bekannt für äußerst strittige Entscheidungen gegen die Lila-Weißen, zückte zum Entsetzen der Hausherren in der siebten Minute die Rote Karte, nachdem Enmanuel Rivera bei einer Abwehraktion im Strafraum mit der Hand auf den Ball gefallen war. Vorausgegangen war ein Schuss des Flensburgers Björn Laß.

„Der Arm war nicht ausgestreckt, das Handspiel nie im Leben absichtlich“, ärgerte sich Rasensport-Coach Thomas Möller. Auch sein Ligaobmann „HeiWi“ Genz wunderte sich: „Es war ja nicht einmal eine klare Torchance, die Rivera mit seiner Aktion verhindert hat.“ Beistand bekamen sie von Hoymar Sörensen.

„Die Entscheidung war zu hart. Hier hätte ich mir das berühmte Fingerspitzengefühl gewünscht“, kommentierte der Co-Trainer der Gäste, der den privat verhinderten Chefcoach „Jockel“ Press an der Seitenlinie alleinverantwortlich vertrat. „Dieser Platzverweis kam uns natürlich gelegen“, sah Sörensen, wie seine Mannschaft in der Folge in Überzahl die Kontrolle übernahm. Erschwerend kam für die Platzherren hinzu, dass Lasse Sohrweide den von Rivera verursachten Elfmeter zum 0:1 verwandelte (8.).

Gleichwohl kamen sie nur sechs Minuten später zum Ausgleich, als Dorian Balla per Kopf eine Claasen-Flanke auf den zweiten Pfosten verwertete. „Da haben wir uns doof angestellt“, meinte Sörensen, der dem VfR eine Stärke bei Standards attestierte. Laß indes stellte mit seinem 1:2 die Weichen wieder auf Gästesieg (25.), nachdem wenige Augenblicke zuvor auf der Gegenseite Marvin Baese per Lupfer knapp übers Tor die Großchance zum 2:1 für die Einheimischen vergeben hatte.

Doch die Lila-Weißen gaben sich noch lange nicht auf. „Meine Jungs waren heiß. Sie wollten das Spiel unbedingt noch drehen“, berichtete Möller von einer gewissen Aufbruchstimmung in der Halbzeitpause.

Die aktuell im personellen Bereich nicht gerade auf Rosen gebetteten Neumünsteraner hatten allerdings einen weiteren Nackenschlag wegzustecken, musste doch Paulinus Igbokwe ausgetauscht werden. Der Nigerianer hatte den Ball aufs Auge bekommen und klagte über Sehstörungen. Für ihn kam Ugur Dagli, weil sich der eigentlich als Ersatzmann vorgesehene Paul Falk beim Aufwärmen eine Zerrung zugezogen hatte.

Nach dem Wiederbeginn versuchten die „Veilchen“ in Unterzahl noch einmal alles, Philipp Lorenzen (60.) und Ihab Hathat (70.) verpassten den durchaus möglichen Ausgleich. Weil der VfR die Schleusen öffnete, boten sich dem TSB nun einige dicke Gelegenheiten. Immer wieder parierte aber Christopher Newe, der zwischen den Rasensport-Pfosten den rotgesperrten Yilmaz Caglar gut vertrat und sogar von Sörensen ausdrücklich gelobt wurde. „Wir haben es versäumt, den Sack früher zuzumachen“, sah der Co-Trainer Flensburgs seine Equipe ein ums andere Mal scheitern.

Und so dauerte es bis zur 87. Minute, ehe ein zweiter Strafstoß für die Entscheidung herhalten musste. Balla leistete sich an der Strafraumgrenze ein unnötiges Foul an Janek Schmeling, zu Recht zeigte Hahn abermals auf den Punkt, Sohrweide traf zum 1:3. „Wir müssen über dieses Spiel gar nicht lange sprechen, sondern sollten einen Haken dran machen“, konstatierte Möller und schickte noch einen Gruß an den zitternden Nachbarn Polizei-SV Union: „Es wäre für uns wichtig, dass der PSV drinbleibt. Denn wir brauchen dieses Ortsduell.“

Sicher ist, dass Rasensport in der kommenden Saison ein Kreisderby bestreiten wird, schaffte doch der zu Neumünster zählende TSV Wankendorf den Aufstieg in die künftige Oberliga. Info am Rande: Beim VfR wurden vor dem Anpfiff sechs Spieler verabschiedet: Tarik Alioua, Deniz Grothe und Issam Khemiri in Abwesenheit, dazu noch Aladji Barrie, Martin Genz (alle Ziel unbekannt) und der spätere Rotsünder Rivera (Rapid Lübeck). Auch Ligaobmann „HeiWi“ Genz wird an der Geerdtsstraße nicht weitermachen.

VfR Neumünster:
Newe – Momo, P. Lorenzen, Rivera, Genz – Balla (89. Gohrke), Claasen – Hathat, Igbokwe (46. Dagli), Barrie – Baese.

TSB Flensburg:
Hagge – Carstensen, Ingwersen, Hansen, Galke (68. M. Lorenzen) – Butzek (71. Gömpel), Laß – Cornils (74. Schmeling), Sohrweide, Puttins – Kossowski.

SR:
A. Hahn (Kellenhusen).
Zuschauer: 218.
Tore:
0:1 Sohrweide (8., Handelfmeter), 1:1 Balla (14.), 1:2 Laß (25.), 1:3 Sohrweide (87., Foulelfmeter).
Rote Karte:
Rivera (7., Handspiel).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 021.5.2017, 19:28 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor